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"Alles ist gegen Valtteri gelaufen": Safety-Car entscheidet Mercedes-Duell

Mercedes erlebte in der ersten Rennphase ein nervenaufreibendes Duell seiner Piloten, doch ein unglücklich getimtes Safety-Car sorgt für Frust bei Valtteri Bottas

Mit sechs Erfolgen in Silverstone ist Lewis Hamilton nun Rekordsieger beim Großen Preis von Großbritannien. 2019 feierte der Mercedes-Pilot seinen fünften Sieg innerhalb von sechs Jahren und baute damit seine Führung in der Meisterschaft weiter aus. Dabei hatte der Brite aber auch Glück mit einer Safety-Car-Phase, die ihm überhaupt erst die Führung brachte.

Im ersten Stint lag nämlich Teamkollege Valtteri Bottas knapp vor Hamilton und verteidigte die Führung mit allen Mitteln. Doch als Bottas nach 16 Runden zu seinem ersten Reifenwechsel fuhr, glitt ihm der Sieg aus den Fingern. Hamilton blieb noch draußen, und kam erst an die Box, als Antonio Giovinazzi kurze Zeit später seinen Alfa Romeo ins Kiesbett schmiss und das Safety-Car draußen war.

Und weil Bottas langsam um den Kurs rollen musste, während Hamilton in der Box war, erbte der Brite so in Runde 20 die Führung. Nach dem Rennen hadert Bottas mit seinem Pech: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", meint er frustriert. "So ist das Leben. Manchmal hat man einfach Pech. Was soll ich machen?"

Denn anschließend war für den Finnen nichts mehr möglich. Während Hamilton auf den harten Reifen durchfahren konnte, musste Bottas zwingend noch einmal zum Reifenwechsel, weil er in den ersten beiden Stints mit Mediums gefahren war und noch eine andere Mischung aufziehen musste. "Heute war nicht mein Tag", ärgert er sich.

Strategie war abgesprochen

Das tut auch Motorsportchef Toto Wolff leid: "Heute ist wirklich alles gegen den Valtteri gegangen. Das Safety-Car kam genau an der falschen Stelle für ihn, und die Strategie war für ihn auch nicht optimal", sagt der Österreicher. "Er hätte es verdient, das Rennen zu gewinnen, er war super schnell heute."

Die Strategie war vor dem Rennen übrigens so besprochen. Hamilton wäre im zweiten Stint ohnehin auf den härteren Reifen gegangen, allerdings ging Mercedes auch von Anfang an von einer Zweistoppstrategie aus. "Wir haben in der Früh von einem Offset gesprochen und haben gesagt, dass wir das zweite Auto offsetten würden mit seinem harten Reifen gegen den Leader mit einem Medium", sagt Wolff.

Offset bedeutet in diesem Fall, dass der zweite Fahrer einen anderen Reifen bekommt. Das hat Mercedes gemacht, weil die Autos ansonsten nur mit gleicher Pace hintereinander hergefahren wären. "Und deswegen haben wir gesagt, wir geben dem zweiten Fahrer den härteren Reifen, dass der dann länger fahren kann, sodass sie da wenigsten eine Chance haben", erklärt Wolff.

Bottas wähnte sich virtuell in Führung

Dank des Safety-Cars kam es aber zu keinem Duell mehr zwischen den Silberpfeilen. Obwohl er die härteren Reifen aufgeschnallt hatte, geriet Hamilton nie in Gefahr, von Bottas überholt zu werden - auch wenn der Abstand nur auf rund zwei Sekunden anstieg, bis Bottas zu seinem Reifenwechsel in die Box fahren musste.

Bis zur verhängnisvollen Entscheidung der Rennleitung wähnte sich der Finne aber in einer guten Position. "Ich bin zuerst an die Box gekommen und habe den Boxenstopp-Abstand kontrolliert. Also eigentlich habe ich das Rennen noch angeführt", betont er. Zwar konnte Hamilton auch mit alten Reifen noch gute Rundenzeiten fahren, auf den frischen Pneus war Bottas trotzdem einen Tick schneller und wäre nach Hamiltons Boxenstopp wohl erst einmal vorne geblieben.

Zuvor hatten sich die beiden Silberpfeil-Piloten aber einen engen Kampf um die Führung geliefert. Bottas war am Start vorne geblieben, doch Hamilton übte mächtig Druck aus. Einmal ging der Brite in Kurve 6 sogar vorbei - sehr zur Freude der 140.000 Fans vor Ort -, doch Bottas konterte in der schnellen Copse-Kurve noch einmal und ging wieder in Front.

Knallhartes Teamduell: Wolff hatte "keine Sorge"

"Das hat Spaß gemacht. Ich liebe gutes und hartes und faires Racing", sagt er. Doch er weiß auch: "Lewis und ich hatten Spaß, Toto vielleicht eher nicht so." Am Kommandostand von Mercedes dürften einige Fingernägel deutliche Bissspuren aufweisen, denn die Vergangenheit mit Teamkollege Nico Rosberg hat gezeigt, dass so enge Kämpfe auch gerne einmal schiefgehen können.

"Es war absolut fürchterlich", lacht Technikchef James Allison, lobt die beiden Fahrer aber: "Sie gehen sauber miteinander um. Es ist schrecklich anzuschauen, aber es ist auch richtig fesselnd."

Überraschenderweise sah es Teamchef Toto Wolff jedoch sogar ganz entspannt: "Man darf's nicht verschreien, aber ich habe da keine Sorge gehabt", winkt er ab. "In der Vergangenheit gab es Momente, damals noch mit Nico, wo es sich nicht so toll angefühlt hat. Aber wir hatten ein Gespräch heute Früh darüber, dass wir Rennen fahren wollen. Sie müssen sich respektieren und Platz lassen."

Bottas will weiter kämpfen

"Als Fahrer kann man entscheiden, wie hart man es anlegt. Will man jemanden von der Strecke drängen, weil es in den Regeln erlaubt ist, oder will man ein wenig Platz lassen, da es dein Teamkollege ist und du die Arbeit all der Mitarbeiter in der Fabrik respektierst? Das tun sie", betont der Österreicher weiter.

Das Team hatte eigentlich erwartet, dass das Duell im letzten Rennstint noch einmal in die nächste Runde geht, und auch Bottas hatte sich schon auf einen weiteren Kampf gefreut, wie er betont. Doch dazu kam es durch das Safety-Car nicht und Hamilton fuhr einem lockeren Sieg entgegen.

Bottas musste sich hingegen mit Rang zwei zufriedengeben. Doch er betont: "Es gibt positive Dinge. Gestern war ich Schnellster, heute war die Rennpace gut, und wir hatten einen guten Kampf. Ich kämpfe weiter, es ist noch nicht vorbei."

Mit Bildmaterial von LAT.

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