Alonsos Aston Martin: "Als würdest du den Unterboden sandstrahlen"
Tom McCullough von Aston Martin erklärt, warum Fernando Alonso im Qualifying ständig einer sich verändernden Balance hinterherhecheln musste
Fernando Alonso galt eigentlich als Geheimfavorit auf die erste Startreihe, stattdessen steht er bei seinem Heimrennen in Barcelona nur auf Platz 8. Das hat sich der 41-jährige Lokalmatador aber letztendlich selbst zuzuschreiben.
Denn bei seinem Ausritt in Q1 wurde sein Unterboden so stark beschädigt, dass an ein konkurrenzfähiges Ergebnis nicht mehr zu denken war und es schon als Erfolg gewertet werden muss, dass Alonso überhaupt den Einzug in die Top 10 schaffte.
Gleich auf seiner ersten Runde habe er auf einer feuchten Stelle, auf der er zu viel wollte, einen "Schnapper" gehabt, erklärt Tom McCullough, Performancedirektor von Aston Martin. Der Ausrutscher ins Kiesbett war verhängnisvoll: "Wenn du mit der Geschwindigkeit durchs Kiesbett rutschst, ist das so, als würdest du den Unterboden sandstrahlen."
"Die ganzen Streben und Kleinteile wurden arg in Mitleidenschaft gezogen", berichtet er. "Einige der Leitbleche und Flügelprofile wurden auch weggerissen. Es war definitiv suboptimal. Der erste Ausritt ins Kiesbett hat definitiv viel Schaden angerichtet."
"Jedes Mal, wenn das Auto dann in der Garage stand, konnten wir es ein bisschen reparieren. Dabei wurde es so viel besser, dass wir am Ende des Qualifyings die Hälfte des Defizits schon wieder aufgeholt hatten", sagt McCullough.
"Zu Hause in der Einsatzzentrale haben wir einen Haufen Leute, die alles genau überwachen und die uns genau sagen können, wie viel Aero wir verlieren. Das ist extrem nützlich für die Renningenieure, weil sie exakte Daten haben, um zum Beispiel die Flügel in den Pausen anzupassen."
"Das Problem daran war: Jedes Mal, wenn wir etwas repariert hatten, wussten wir nicht, wie viel besser die Aerodynamik sein würde. Daher hatten wir keine gute Aerobalance, denn da können wir erst nachjustieren, wenn das Auto fährt und Daten produziert. Das musste also Fernando ausgleichen, aber in sowas ist er sehr gut."
Für das Rennen ist laut McCullough aber nicht alles verloren: "Einige Teams liegen sehr eng beisammen. Red Bull war am Freitag mit Verstappen sehr stark. Aber dahinter sind es sehr geringe Abstände, die auch ein bisschen damit zu tun haben, wie viel Risiko jemand genommen oder ob er die Streckenevolution richtig eingeschätzt hat."
"Ich glaube, dass es im Rennen mehrere Teams gibt, die miteinander kämpfen werden. Wir hoffen für unseren Teil, dass unsere Stärke im Reifenverschleiß immer noch da ist. Dann werden wir versuchen, mit beiden Autos nach vorn zu kommen", sagt er.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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