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Formel 1 Hungaroring

Alpine: Reifenstrategie verpatzt, genau wie Ferrari

Warum Alpine beim Formel-1-Rennen in Ungarn auf die Hard-Reifenmischung gesetzt hat und wie viel Donnerwetter es gab nach dem Teamduell von Alonso und Ocon

Alpine: Reifenstrategie verpatzt, genau wie Ferrari

Alpine war eines der Teams, das im Ungarn-Grand-Prix 2022 auf dem Hungaroring bei Budapest eine Einstopp-Strategie mit den Hard-Reifen versucht hat. Und es scheiterte genauso wie Ferrari oder Haas, belegte am Ende die Plätze acht und neun.

Warum aber hat sich der Rennstall um Fernando Alonso und Esteban Ocon von den Startplätzen fünf und sechs kommend überhaupt auf diese Taktik eingelassen? Teamchef Otmar Szafnauer meint: Man habe sich vom frühen Reifenwechsel von Kevin Magnussen bei Haas verleiten lassen.

"Ich habe mir die Rundenzeiten von Magnussen mit frischen Hard-Reifen angesehen. Im Vergleich zu einem gebrauchten Medium sah das nicht schlecht aus", meint Szafnauer.

Keine weiteren Medium-Reifen mehr bei Alpine

Tatsächlich aber beschwerte sich Magnussen alsbald über "keinen Grip" mit den harten Reifen, brachte die C2-Mischung von Pirelli bei knapp 20 Grad Celsius Außentemperatur genauso wenig auf Betriebstemperatur wie Charles Leclerc bei Ferrari oder eben später Alonso und Ocon.

Doch da war Alpine schon mittendrin in seiner Strategie, hatte ohnehin kaum Alternativen: Denn beide Fahrer hatten im Rennen nur jeweils einen Reifensatz Medium zur Verfügung. Weshalb? "So ist es an diesem Wochenende eben gelaufen", meint Szafnauer.

"Wir hatten gedacht, Medium und dann Hard würde uns durch das Rennen bringen. Es ist schwierig, all das vorherzusehen, weil wir freitags nicht so viele Runden drehen."

Alpine nimmt sich eine Aufarbeitung vor

"Wären zwei Stopps besser gewesen? Vielleicht. Wir werden das nochmal durchspielen. Aber wir hätten damit vielleicht nur einen Platz gewonnen und Norris geschlagen. Abgesehen davon waren unsere Vorderleute schneller." P7 wäre nach dieser Theorie das Maximum gewesen, und diese Position ging an McLaren.

Deshalb wünscht sich auch Ocon eine Aufarbeitung: "Wir müssen schauen, wie wir das besser hinkriegen. Manchmal lagen wir richtig mit der Reifenstrategie, meistens sogar. Dieses Mal nicht so sehr. Es kostet uns aber nicht allzu viel." Denn McLaren holte wie Alpine sechs Punkte in Ungarn, der Abstand in der Formel-1-Konstrukteurswertung bleibt also bestehen.

Alonso rätselt, warum es nicht geklappt hat

Alonso aber hadert mit dem Abschneiden: "Von P5 und P6 in der Startaufstellung aus hatten wir wahrscheinlich mehr erwartet, aber unsere Pace war nicht so gut."

"Ob es am Wetter lag, am Wind oder den Temperaturen, das weiß ich nicht. Wir schienen auf beiden Mischungen Schwierigkeiten zu haben. Dennoch dürfen wir unterm Strich stolz darauf sein, so viele Punkte geholt zu haben wie McLaren. Damit müssen wir zufrieden sein", sagt der zweimalige Formel-1-Weltmeister.

Stallduell: Kein Thema in Nachbesprechung!

Kritik übte Alonso schon während des Rennens an seinem Alpine-Teamkollegen Ocon, der sich gleich in der Startphase rustikal verteidigt hatte. So etwas habe er bisher "nie im Leben" gesehen, funkte Alonso, hörbar aufgebracht.

Teamchef Szafnauer aber sagt: "Solange es fair zugeht und kein Schaden entsteht, ist [ein Duell unter Teamkollegen] okay. Und in unserer Besprechung war das kein Thema." Auf die Nachfrage, ob Alonso die Szene mit Ocon nicht angesprochen habe, bestätigte Szafnauer: "Nein, nicht in unserer Nachbesprechung."

Beschäftigt hat es Alonso aber allemal. In seiner Medienrunde sprach er von einem "ziemlich extremen" Manöver, das Ocon gleich zu Beginn gegen ihn gefahren habe, und von einer "verpassten Chance".

Andererseits sei diese Gangart bei Alpine nichts Neues, meint Alonso: "Wir fahren immer hart gegeneinander, aber mit dem Puffer von einem Prozent, damit wir keinen Zwischenfall bauen. Es gab bisher keine Zwischenfälle, es wird auch künftig keine geben."

Er sei in Ungarn nur "ein bisschen überrascht" gewesen von der Art und Weise, wie sich Ocon gegen ihn gewehrt habe. Nachsatz: "Aber manchmal mache ich es so, manchmal er oder jemand anders. So ist es eben."

Zwischenfazit 2022 fällt positiv aus

Was bleibt, ist die falsche Reifenstrategie mit einem geplanten Boxenstopp und Hard im zweiten Stint. "Da hat die Traktion nicht gepasst und wir hatten größere Schwierigkeiten mit den Hinterreifen als mit den anderen Mischungen", sagt Ocon.

"Wahrscheinlich haben wir also nicht die richtigen Reifenentscheidungen getroffen und strategisch im Rennen generell nicht gut entschieden. Unterm Strich aber haben wir mit beiden Autos Punkte geholt, waren insgesamt stark unterwegs. Leider spiegelt das Ergebnis aber nicht wider, wie gut wir waren."

Alpine könne dennoch zufrieden in die Formel-1-Sommerpause gehen. Man sei bisher in der Saison 2022 "ziemlich stark" aufgetreten, meint Ocon. "Wir haben wirklich zugelegt bei der Pace, bei der Leistung an sich. Natürlich müssen wir jetzt aber dranbleiben, weil wir noch nicht so schnell sind, wie wir sein wollen."

Weitere Co-Autoren: Luke Smith. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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