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"Alpinexit": Gewerkschaft bemängelt Mogelpackung bei Arbeitsplatzgarantie

Alpine zieht seinem Motorenprojekt in der Formel 1 den Stecker: Einen Tag nach der Bekanntmachtung des "Alpinexit" geht die Gewerkschaft deshalb auf die Barrikaden

"Alpinexit": Gewerkschaft bemängelt Mogelpackung bei Arbeitsplatzgarantie

Keine Zukunft mehr: Über Renaults Formel-1-Motor hängen dunkle Wolken

Foto: LAT Images

Am Ende half alles nichts - weder Streiks noch der Protest in Monza konnten verhindern, was Alpine am Montag offiziell kommunizierte: Die Motorenschmiede in Viry-Chatillon bei Paris sperrt 2025 zu, wird in ein Ingenieurszentrum names "Alpine Hypertech" umgewandelt. Das endgültige Aus für den eigenen F1-Motor aus dem Hause Renault. Stattdessen will der französische Rennstall künftig auf Mercedes-Triebwerke setzen.

Immerhin: Arbeitsplätze sollen durch die Umstrukturierungsmaßnahmen keine verloren gehen, wie die Franzosen in der Mittteilung zur Entscheidung erklärten. Doch handelt es sich dabei um eine Mogelpackung? Darauf deutet zumindest ein scharfes Gewerkschaftsstatement hin, das nur einen Tag nach der Ankündigung Alpines schwere Vorwürfe erhebt.

Bereits mit 1. Januar würde wegen auslaufender Verträge die Zahl der Arbeitsplätze von 500 auf 334 reduziert, heißt es darin, hinzu kämen rund 100 weitere gefährdete Arbeitsstellen bei Zulieferern. Zudem befürchtet die Gewerkschaft durch den Entschluss ein baldiges Ende von Alpines staatlich gefördertem Ausbildungsprogramm, mit besonderem Fokus auf Diversität und Chancengleichheit.

Harte Kritik: "Keine ernstzunehmende Studie durchgeführt"

Die Entscheidung von Renault-CEO Luca de Meo zur Terminierung des Formel-1-Projekts, sei "eine Entscheidung gegen den Strom", die komplett an Alpines sportlicher Geschichte vorbeigehe, heißt es in dem Statement: "Alle Vertreter der Belegschaft, welche die Stimme der Angestellten und die Mehrheit der Anteilseigner vertreten, bedauern und missbilligen die Entscheidung, die F1-Motoren für 2026 zu stoppen."

 

 
 

Renault-CEO Luca de Meo senkte den Daumen, nun rebelliert die Gewerkschaft

Renault-CEO Luca de Meo senkte den Daumen, nun rebelliert die Gewerkschaft

Foto: Motorsport Images

"Diese Entscheidung wurde von einer Gruppe unterstützt, die das finanzielle Risiko rund um die F1 reduzieren möchte, obwohl keine ernstzunehmende Studie durchgeführt wurde, um die Auswirkungen auf zukünftige Umsätze und das Ansehen der Marke zu evaluieren", lautet die Kritik. Auch seien gemeinschaftliche Lösungsvorschläge von der Gruppe abgelehnt worden, "obwohl diese zahlreiche Ziele erfüllt hätten", so die Mitteilung.

Nach Meinung der Gewerkschaft sei es durchaus möglich gewesen, "die F1-Aktivitäten aufrecht zu erhalten, Entwicklungs- und Operationskosten zu senken, alle Kompetenzen beizubehalten, sowie die Möglichkeit, einen bereits weit entwickelten und vielversprechenden RE26-Motor für die Saison 2026 zu bringen".

Gewerkschaft hofft auf Unterstützung der Behörden

Dennoch senkte De Meo den Daumen über das Viry-Schicksal: Ein Vorgang, den die Gewerkschaft nicht nachvollziehen kann - vielmehr befürchtet sie langfristigen Schaden für den Standort und die Marke, sei der Rückzug doch mittelfristig nicht als reversibel einzustufen: "Die mangelnde Reife der weiteren Projekte, und der Vertrauensverlust ins Management, stellen ein großes Risiko dar, dass in Viry entscheidende Kompetenzen verloren gehen", lautet die Einschätzung.

Um ein solches Szenario zu verhindern, und wegen der als "unvorteilhaft" bezeichneten Einschätzung von Renaults Abwicklungs- beziehungsweise Transformationsplan für den Standort, wendet sich die Gewerkschaft nun ganz offen an höhere Instanzen: "Wir rufen die Behörden dazu auf, die Nachhaltigkeit der Arbeitsplätze in Viry-Chatillon zu verteidigen", heißt es zum Abschluss in dem flammenden Appell.

 

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