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Alternative F1-Geschichte: So wäre Alonso schon dreimal Weltmeister

Hätte sich Fernando Alonso im Sommer 2008 anders entschieden, er könnte in der Formel 1 deutlich mehr Erfolg gehabt haben als "nur" zwei WM-Titel

Der einzige Sieg von Robert Kubica und BMW-Sauber. Die blanke Enttäuschung bei Nick Heidfeld. Die wilde Boxengassen-Kollision zwischen Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Für welche Szene ist der Kanada-Grand-Prix 2008 in Montreal eigentlich in Erinnerung geblieben? Sicher nicht für das große Gesprächsthema im Fahrerlager: Fernando Alonso.

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister befand sich im Sommer 2008 auf Cockpitsuche, nachdem er sich Ende 2007 von McLaren getrennt hatte und zurück zu Renault gegangen war. Für 2009 plante Alonso einen Neustart bei einem anderen Team, aber bei welchem? In Montreal wurden die entsprechenden Gerüchte allmählich konkret.

Alonso selbst aber gab sich in seinen Medienrunden kryptisch und plauderte keine Internas seiner diversen Gespräche aus. Was er allerdings sehr wohl sagte, war: Die Regeländerungen für 2009 mit (unter anderem) der Wiedereinführung von Slicks, kleineren Heckflügeln und größeren Frontflügeln seinen als Chance zu begreifen.

Alonso hält 2009 für eine Chance

O-Ton Alonso: "Nächstes Jahr beginnen alle bei null. Rein aerodynamisch verbessert sich jedes Team pro Jahr um fünf bis zehn Prozent. Verpasst du ein Jahr, dann fährst du auf Jahre hinterher. Das ist nächstes Jahr aber nicht das Thema. Es gibt immer Überraschungen, wenn [es Regeländerungen gibt]. Jedes Team könnte nächstes Jahr stark sein."

Der Spanier, Weltmeister 2005 und 2006, befand sich damals in einer guten Position, denn er wurde von allen Seiten umworben. Daraus machte Alonso in Montreal keinen Hehl: "Ich bleibe ruhig und höre mir an, was jeder zu sagen hat."


Nigel Mansell zu McLaren (1995)
Nach einem Jahr Formel-1-Pause kehrt der Weltmeister von 1992 in der Saison 1994 noch einmal für vier Rennen zu seinem Ex-Team Williams zurück. Weil er das Saisonfinale in Australien dabei sogar gewinnt, will er 1995 noch einmal angreifen - mit McLaren.
Nigel Mansell zu McLaren (1995)
Das wird allerdings zum Debakel. Zunächst passt Mansell nicht ins Auto, weshalb er die ersten beiden Rennen auslassen muss. Es folgen lediglich zwei Einsätze in Imola und Barcelona, bevor er das Team nach harscher Kritik am Auto wieder verlässt. Mit dem kurzen Gastspiel endet auch seine Karriere in der Formel 1 endgültig.
Niki Lauda zu Brabham (1978)
Der Österreicher ist 1977 sportlich auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere. Mit Ferrari hat er gerade seinen zweiten WM-Titel in drei Jahren gewonnen. Doch die Beziehung zur Scuderia bröckelt da bereits länger, weshalb er für 1978 bei Brabham unterschreibt.
Niki Lauda zu Brabham (1978)
Dort gewinnt er zwar immerhin zwei Rennen, verpasst die Titelvereidigung allerdings klar. Ein Jahr später kommt es zum legendären Rücktritt mitten in der Saison, als Lauda sagt, er habe keine Lust mehr, im Kreis zu fahren. Erst 1982 kehrt er mit McLaren zurück - und wird dort 1984 sogar noch einmal Weltmeister.
Alain Prost zu Ferrari (1990)
Es ist eher eine Flucht vor Ayrton Senna, als Prost nach der Saison 1989 als amtierender Weltmeister von McLaren zu Ferrari wechselt. Und im ersten Jahr läuft es dort für ihn auch nicht so schlecht, immerhin kämpft er mit Senna bis kurz vor Saisonende um den WM-Titel. Aber dann ...
Alain Prost zu Ferrari (1990)
... folgt die Saison 1991 und ein unschönes Ende der Beziehung. Prost gewinnt kein Rennen mehr und kritisiert den Ferrari 643 öffentlich - was bei den Chefs gar nicht gut ankommt. Ein Rennen vor Saisonende wirft die Scuderia ihn raus. Prost kehrt erst 1993 mit Williams in die Königsklasse zurück.
Alberto Ascari zu Lancia (1954)
1952 und 1953 gewinnt der Italiener mit Ferrari zweimal in Folge den WM-Titel. Anschließend wechselt er zu Lancia, wo er mehr Geld als bei der Scuderia verdient. Es gibt nur ein kleines Problem: Zu Beginn der Saison 1954 ist das Auto noch gar nicht fertig ...
Alberto Ascari zu Lancia (1954)
Ascari bekommt daher die Erlaubnis, in der Zwischenzeit für Maserati beziehungsweise noch einmal für Ferrari an den Start zu gehen. Die Zielflagge sieht er bei seinen Gastauftritten dort aber ebenso wenig wie in seinen später lediglich vier Rennen für Lancia. Im Mai 1955 stirbt er bei einem Testunfall.
Damon Hill zu Arrows (1997)
Obwohl der Brite 1996 den WM-Titel gewinnt, trennt sich Williams nach der Saison von Hill. Der hat unter anderem ein Angebot von McLaren für die Saison 1997 vorliegen, dessen Konditionen er allerdings als "Beleidigung" empfindet. So landet er bei Hinterbänkler Arrows.
Damon Hill zu Arrows (1997)
Highlight ist ein zweiter Platz in Ungarn, wo er ohne technische Probleme kurz vor Schluss wohl sogar gewonnen hätte. Davon abgesehen läuft kaum etwas zusammen. Holt er 1996 noch 97 WM-Punkte, sind es ein Jahr später noch ganze sieben. Ende des Jahres verlässt er das Team wieder und unterschreibt bei Jordan.
Emerson Fittipaldi zu Copersucar (1976)
Der Brasilianer zählt in den Siebzigern zu den absoluten Topstars der Formel 1. Zwischen 1972 und 1975 wird in vier Jahren für Lotus respektive McLaren zweimal Weltmeister und zweimal Vizechampion. 1976 verlässt er McLaren völlig überraschend in Richtung Copersucar. Wie kommt's?
Emerson Fittipaldi zu Copersucar (1976)
Copersucar ist der Rennstall von Fittipaldis älterem Bruder Wilson. Emerson genießt in seinem neuen Team zwar eine familiäre Atmosphäre - aber keine Erfolge mehr. Fünf Jahre fährt er für das Team und holt in diesem Zeitraum magere zwei Podestplätze. Anschließend beendet er seine Formel-1-Karriere.
Jacques Villeneuve zu BAR (1999)
Nachdem der Kanadier mit Williams 1997 noch Weltmeister wird, befindet sich das Team 1998 bereits auf dem absteigenden Ast. Sein Abschied ist daher zumindest nachvollziehbar. Beim neuen BAR-Team kommt er allerdings vom Regen in die Traufe.
Jacques Villeneuve zu BAR (1999)
Steht er 1998 zumindest noch zweimal auf dem Podium, beendet er die Saison 1999 ohne einen einzigen Zähler. Besser wird es ab dem Jahr 2000 mit Honda als neuem Motorenpartner, doch ganz vorne kann Villeneuve - auch bei seinen späteren Teams - bis zu seinem letzten Formel-1-Rennen im Jahr 2006 nie mehr angreifen.
Fernando Alonso zu McLaren (2007)
Mit zwei WM-Titeln im Gepäck zieht es Alonso zur Saison 2007 von Renault zu McLaren. Sportlich läuft es gut, und den dritten Titel in Serie verpasst der Spanier lediglich um einen Punkt. Trotzdem ist das Jahr in anderer Hinsicht ein Debakel.
Fernando Alonso zu McLaren (2007)
Intern überwirft sich Alonso mit Teamboss Ron Dennis und dessen Schützling Lewis Hamilton, der im zweiten McLaren sitzt. Die Folge: Kimi Räikkönen wird im Ferrari als lachender Dritter Weltmeister - mit einem Punkt vor Alonso und Hamilton. Der Spanier flüchtet nach nur einem Jahr zurück zu Renault.
Fernando Alonso zu McLaren (2015)
Manche Fehler macht man mehr als einmal ... Auch Alonso zweiter Anlauf in Woking wird zum Debakel - dieses Mal vor allem in sportlicher Hinsicht. Der zweimalige Weltmeister soll das Aushängeschild beim Comeback von Honda sein. Stattdessen wird es ein unwürdiges Schauspiel.
Fernando Alonso zu McLaren (2015)
Drei Jahre fährt Alonso im McLaren-Honda hinterher, bevor das Team 2018 zu Renault wechselt. Hängen bleibt vor allem Alonsos öffentliche Kritik ("GP2-Motor") an den Japanern. Kleiner Trost: Obwohl er sportlich nur hinterherfährt, zählt Alonso zu den Spitzenverdienern in der Formel 1. Schmerzensgeld.
Nelson Piquet zu Lotus (1988)
Obwohl er 1987 zum dritten Mal Weltmeister wird, verlässt der Brasilianer Williams am Ende des Jahres, weil er sich vom Team ungerecht behandelt fühlt. Bei Lotus bekommt Piquet den Nummer-1-Status zugesichert. Doch Erfolge kann man ihm dort nicht versprechen ...
Nelson Piquet zu Lotus (1988)
Obwohl Senna im Lotus 1987 zwei Rennen gewinnen kann, ist die Truppe längst nicht mehr die Topadresse vergangener Jahre. In zwei Jahren steht Piquet lediglich dreimal auf dem Podium. Anschließend fährt er noch zwei Jahre für Benetton (mit immerhin drei Siegen), ehe er sich Ende 1991 aus der Formel 1 verabschiedet.
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"Unterm Strich werde ich einem Team mein Vertrauen schenken. Jetzt ist natürlich jeder optimistisch, was 2009 angeht, aber so ist das immer. Du musst auf dein inneres Gefühl vertrauen, dass jemand cleverer ist als die anderen."

Brawn mischt die Formel 1 auf

Heute wissen wir: Jemand war in der Tat cleverer als alle anderen, nämlich Ross Brawn als Teamchef des Honda-Werksteams. Er hatte für 2009 bereits den Doppeldiffusor im Sinn, mit dem er - nach dem Aus des Honda-Rennstalls und der Übernahme des Teams - seine eigene Brawn-Mannschaft zum WM-Titelgewinn führte.

Diese Erfolge realisierte Brawn schließlich mit Jenson Button, der auch den Fahrertitel holte, und Rubens Barrichello. Doch es hätte auch anders kommen können: Brawn hatte es eigentlich auf Alonso abgesehen.

Der Teamchef sagte schon 2008: "Es gibt drei sehr schnelle Fahrer, die sich in der Formel 1 etabliert haben. Das sind Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso."

Honda wollte Alonso, aber ...

"Wenn man sich diese drei Fahrer aus der Perspektive unseres Teams ansieht: Wir bauen unser Team gerade umfangreich um. Deshalb brauchen wir einen Fahrer, der in der Entwicklung stark ist, der Erfahrung hat und schnell ist. Fernando bringt all das mit."

Das Angebot an Alonso kam auf den Tisch, doch Alonso schlug es aus: Er blieb für ein weiteres Jahr bei Renault und dort ohne Saisonsieg, um für 2010 zu Ferrari wechseln zu können.

Fotostrecke: Alonso fuhr schon in der Formel 1, als ...

Was aber hätte Alonso erreicht, hätte er das Honda-Angebot angenommen? Das ist Spekulation. Der frühere Honda- und Brawn-Geschäftsführer Nick Fry allerdings meint: "Hätte er es gemacht, wäre er heute ein viermaliger Weltmeister."

Was möglich gewesen wäre

Fry vermutet offenbar: Alonso hätte 2009 den Titel gewonnen und in den Folgejahren, womöglich durch einen Verbleib im Team bei der Übernahme durch Mercedes, noch ein weiteres Mal die WM für sich entschieden.

Deshalb glaubt Fry, Alonso wurde in der Formel 1 unter Wert geschlagen. In seinen Worten: "Hätte er bessere Entscheidungen getroffen, hätte er viel bessere Ergebnisse erzielt. Fernando ist möglicherweise ein verlorenes Talent."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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