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Analyse: Der Force India VJM10 für die Formel-1-Saison 2017

Jubiläum für Force India: In der Formel-1-Saison 2017 startet das Team zum 10. Mal mit einem eigenen Fahrzeug. Giorgio Piola und Matt Somerfield haben sich den nach Vijay Mallya benannten VJM10 genau angesehen.

Force India VJM10

Force India VJM10

Jon Noble

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Force India startet mit viel Rückenwind in die neue Saison. Denn in der Formel-1-Saison 2016 hat das Privatteam sensationell den 4. Platz in der Konstrukteurswertung belegt und so gut abgeschnitten wie nie zuvor in der Teamgeschichte.

Der indisch-britische Rennstall profitiert ganz offenbar vom Toyota-Windkanal in Köln, den es zur Verfeinerung seiner Aerodynamik nutzt. Und so wird mit großer Spannung erwartet, wie sich Force India in der Formel-1-Saison 2017 mit dem neuen VJM10 schlägt.

Front wing detail
Force India VJM10: Frontflügel

Foto: Sahara Force India F1

Frontflügel

Beim Frontflügel des VJM10 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells aus der Formel-1-Saison 2016. Er geht auf das Design zurück, das Force India vergangenes Jahr in Barcelona einführte.

Mit dem Tunnel (Bild: 1) kontrolliert Force India den Luftstrom, der frontal auf den Vorderreifen trifft und von dort um den Reifen herumströmt. Ganz neu ist jedoch die Form des oberen Flaps (Bild: 2). Damit soll einerseits mehr Abtrieb generiert, andererseits der Luftstrom vor den Vorderrädern geglättet werden.

An der Endplatte des Frontflügels ist nun ein neues Winglet (Bild: 3) befestigt. Auch dieses Luftleitblech dient dazu, den Luftstrom wie gewünscht zu lenken.

Die kleinen Zusatzflaps hinter der Hauptkaskade (Bild: 4) sind größer geworden, weil auch die Vorderräder größer geworden sind.

Force India VJM08B nose cone, captioned
Force India VJM08B: Frontpartie

Foto: Giorgio Piola

Nase

Die "Cobra-Nase" (oben) der vergangenen Saisons nutzte die Formel-1-Regeln clever aus. Das Design für die Formel-1-Saison 2017 soll einen ähnlichen Effekt erzielen.

Sahara Force India VJM10, nose detail
Force India VJM10: Nase

Foto: LAT Images

Die Formel-1-Regeln sehen vor, dass die Nase in diesem Jahr um 200 Millimeter länger sein muss. Daher hat Force India sein Nasendesign etwas abgewandelt.

2016 gab es noch 2 "Nasenlöcher" an der Spitze der Frontpartie, womit Luft von der Fahrzeug-Oberseite nach unten geleitet wurde. 2017 sind diese Öffnungen nach vorn offen, sodass die Nasenspitze wie ein Zapfen nach vorn zu reichen scheint.

Die Funktion ist unverändert: Luft, die von vorn anströmt, wird durch die Nase auf die Unterseite des Fahrzeugs geleitet, wo sie im weiteren Verlauf auf die Windabweiser, Luftleitbleche und den Splitter trifft.

Apropos Luftleitbleche: Diese aerodynamischen Bauteile wurden im Vergleich zur Formel-1-Saison 2016 stark vergrößert. Force India hat sich für ein Design entschieden, wie es Mercedes zu Beginn des vergangenen Jahres nutzte (Bild: 5). Zu erkennen sind zahlreiche waagrechte Einschnitte, die teilweise im senkrechten Bereich der Elemente ihre Fortsetzung finden.

Step nose detail
Force India VJM10: Frontpartie

Foto: Sahara Force India F1

Höckernase

Schon auf den 1. Blick fällt die Höckernase des VJM10 ins Auge. Dabei handelt es sich um eine Stufe bei der Verbindung von Chassis und Frontpartie – und sofort werden Erinnerungen an die Nasenkonstruktionen der Formel-1-Saison 2012 wach.

Doch die Rückkehr der Höckernase hat einen Grund: Laut Technikchef Andrew Green wäre es Force India ohne diese Stufe nicht möglich gewesen, eine neuartige Aufhängung in den VJM10 einzubauen, die sehr hoch am Chassis angebracht ist.

Bei der Aufhängung ist Force India wieder von den miteinander verbundenen Querlenkern abgerückt, die vergangenes Jahr groß in Mode waren. Das liegt wahrscheinlich daran, wie die Luft die neue Aufhängung umströmt und wie sie auf weitere Aerodynamik-Teile weiter hinten treffen soll.

Angeblasene Vorderachse

Das Team setzt auch 2017 auf eine angeblasene Vorderachse, nachdem schon in der Formel-1-Saison 2016 ein solches System eingesetzt wurde.

Dieses Konzept muss von Anfang an bei der Entwicklung berücksichtigt werden, weil zahlreiche weitere Komponenten des Fahrzeugs in direktem Zusammenhang dazu stehen, unter anderem der Frontflügel.

Möglich ist jedoch auch, die entsprechenden Öffnungen abzudecken, wenn sie nicht gebraucht werden. Das hat beispielsweise Red Bull Racing bereits vorgemacht.

Sahara Force India F1 VJM10 detail
Force India F1 VJM10: Windabweiser

Foto: LAT Images

Windabweiser

In diesem Bereich der Fahrzeuge wird sich zu Saisonbeginn 2017 am meisten tun. Jedes Team wird die Konkurrenz genau beobachten und deren Entwürfe ebenso genau studieren, um die bestmögliche Lösung für diese Luftleitbleche zu finden.

Bei Force India sehen die Windabweiser in diesem Jahr deutlich komplexer aus als 2016, was auf die offeneren Regeln zurückgeht. Allerdings wirken diese Elemente im Vergleich zur Lösung von Renault am RS17 weniger spektakulär.

Im Prinzip handelt es sich beim Hauptprofil um eine verlängerte Version des Windabweisers, den Force India schon 2016 verwendet hat. Einige Einschnitte und Kanten sollen die Effizienz des Bauteils erhöhen.

Vor dem Hauptprofil ist ein kleinerer Windabweiser angebracht, der die Luft zugunsten einer besseren Anströmung des Hecks lenken soll.

Sahara Force India VJM10
Force India VJM10: Seitenkasten

Foto: LAT Images

Seitenkasten

Der VJM10 von Force India ist das bisher klobigste Auto der neuen Generation. Die Seitenkästen sind fast auf Maximalbreite ausgedehnt. Scheinbar wird hier versucht, der größeren Leistung des Mercedes-Motors Rechnung zu tragen, damit das Triebwerk und die Elektronik optimal mit Kühlluft versorgt werden.

Seitlich des Seitenkastens findet sich ein großes Luftleitblech, das sich über die Stirnseite des Seitenkastens wölbt. Auch hierbei hat sich Force India ein Beispiel an Mercedes genommen, indem das Element nicht bis zum Unterboden, sondern bis zur Mitte des Seitenkastens heruntergezogen wurde.

Sahara Force India F1 VJM10 detail
Force India F1 VJM10: Airbox

Foto: LAT Images

Airbox

Mercedes war auch bei der Airbox das Vorbild: Die Lufthutze über dem Cockpit ist größer geworden und weist nun eine Unterteilung in mehrere Kanäle vor, die die unterschiedlichen Komponenten wie den Turbolader und Kühler mit Frischluft versorgen.

Sahara Force India VJM10, detail
Force India VJM10: Finne

Foto: LAT Images

Finne

Im Vergleich zu den anderen vorgestellten Fahrzeugen wirkt die Finne am VJM10 nicht besonders elegant. Es handelt sich um eine kantige Form, die bis fast an den Heckflügel heranreicht.

Doch mit einer solchen Finne generiert das Fahrzeug mehr Abtrieb als ohne, erklärt Technikchef Green. "Gerade in den Kurven hilft das sehr. Darauf kommt es uns an, nicht auf die Geradeausfahrt. Wenn uns die Finne in den Kurven hilft, mehr Abtrieb zu haben, dann bauen wir sie auch ein."

Rear wing detail
Force India VJM10: Heckflügel

Foto: LAT Images

Heckflügel

Der Heckflügel wird von einer Strebe gestützt, die etwas stabiler aussieht als bei den Fahrzeugen der Konkurrenz, wohl also auch eine strukturelle Funktion erfüllt. Das hängt auch mit dem filigranen Aufbau der Heckflügel-Endplatten zusammen.

Die Stützstrebe setzt am hinteren Ende der Motorhaube an und trifft am Heckflügel sowohl auf das Hauptprofil als auch auf den Motor des DR-Systems.

Zahlreiche Lamellen (Bild: 1) kennzeichnen die Unterseite der seitlichen Endplatten. Damit soll der Luftstrom so optimiert werden, dass Heckflügel und Diffusor effizienter wirken.

Eine weitere Lamelle ist nahe der Vorderkante in die Endplatte eingelassen (Bild: 2), womit am Hinterrad entstehenden Verwirbelungen des Luftstroms entgegengewirkt wird.

Und auch Force India übernimmt den Trend, den Toro Rosso vergangenes Jahr geschaffen hat: Am oberen Ende der Endplatten sind horizontale Schlitze (Bild: 3) zu sehen, die nach vorn hin offen sind.

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