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Analyse: Ist Lance Stroll gut genug für die Formel 1?

Williams holt den aktuellen Champion der Formel-3-EM in die Formel 1. Nur die Zeit kann zeigen, ob der erst 18-jährige Lance Stroll bereit dafür ist. Valentin Khorounzhiy analysiert die Karriere des Kanadiers.

Lance Stroll, Prema Powerteam Dallara F312 – Mercedes-Benz

Lance Stroll, Prema Powerteam Dallara F312 – Mercedes-Benz

Alexander Trienitz

#25 Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara Mercedes-Benz
Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara F312 Mercedes-Benz
Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara F312 Mercedes-Benz
Lawrence Stroll gratuliert seinem Sohn Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara Mercedes-Benz, zum Sie
Lance Stroll wird als Entwicklungsfahrer bei Williams vorgestellt
#01 Chip Ganassi Racing Riley DP Ford: Lance Stroll
#01 Chip Ganassi Racing Riley DP Ford: Lance Stroll, Alexander Wurz, Brendon Hartley, Andy Priaulx
Lance Stroll, Williams Entwicklungsfahrer
Start: Nick Cassidy, Prema Powerteam, Dallara F312 - Mercedes-Benz; Lance Stroll, Prema Powerteam, D
Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara F312 - Mercedes-Benz
Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara F312 - Mercedes-Benz; Maximilian Günther, Prema Powerteam, Da
Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara F312 - Mercedes-Benz
Lance Stroll, Prema Powerteam Dallara F312, Mercedes-Benz
Lance Stroll, Prema Powerteam Dallara F312, Mercedes-Benz
Podium: Sieger Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara F312, Mercedes-Benz
Lance Stroll, Prema Powerteam, Dallara F312, Mercedes-Benz, mit seinem Vater
Fahrerparade: Valtteri Bottas, Williams
Valtteri Bottas, Williams FW38
Valtteri Bottas, Williams
Lance Stroll, Claire Williams, Williams Teamchefin
Valtteri Bottas, Williams FW38
Felipe Massa, Williams F1 Team
Valtteri Bottas, Lance Stroll, Williams

Dass Stroll 2017 für Williams fahren würde, galt schon lange als offenes Geheimnis. Der Teenager ist wahrscheinlich am besten für 2 Stichworte bekannt, die um ihn kursieren: "18 Jahre alt" und "reicher Vater".

Die meisten Nachwuchsleute der Formel 1 sind meist noch ziemlich unbekannt, bis sie ihren Vertrag im Grand-Prix-Sport unterschreiben. Stroll flog ebenfalls unter dem Radar und nahm nicht an Rennserien im F1-Rahmenprogramm teil oder gar an Freitagstrainings.

Bis zu seinem Debüt als Stammfahrer im März 2017 vergeht also noch viel Zeit. Zeit, in der sich die öffentliche Meinung über Stroll wahrscheinlich auf das beschränken wird, was über den jungen Kanadier bereits bekannt ist – der Wohlstand seiner Familie, sein Alter und dergleichen mehr. Und ja, auch der Vergleich zu einem gewissen Formel-1-Teenager aus den Niederlanden ist naheliegend…

Manchen wird es vielleicht auch sauer aufstoßen, dass eines der großen Traditionsteams der Formel 1 einen 18 Jahre jungen Burschen ins Auto setzt. Daran kann Stroll erst einmal nichts ändern. Aber er hat tatsächlich alles dafür getan, um sich diesen Platz zu verdienen.

Die Karriere von Lance Stroll

Stroll hat bereits 3 Saisons im Formelsport absolviert, nachdem er als Ferrari-Junior aus dem Kartsport aufgestiegen war. Er dominierte gleich auf Anhieb die italienische Formel 4. Und im 2. Anlauf siegte er überlegen in der Formel-3-EM, nachdem er zwischendurch auch die Toyota-Formelserie in Neuseeland gewonnen hatte – inzwischen als Williams-Förderkandidat.

Rein theoretisch käme jetzt die GP2 an die Reihe. Doch Stroll wechselt direkt in die Formel 1. Und damit ist er schneller als andere Debütanten vor ihm.

Esteban Ocon etwa brauchte 4 Jahre im Formelauto bis zum Einstieg in die Formel 1. Bei Carlos Sainz waren es 5 Jahre, bei Jolyon Palmer sogar 9. Und auch Stoffel Vandoorne, der allseits hoch eingeschätzt wird, kam erst nach 6 Jahren in Nachwuchsserien in die Grand-Prix-Spitzenklasse.

Sie alle aber sind nicht die Messlatte für Stroll. Denn ihn muss man mit Max Verstappen vergleichen. Stroll selbst hat ihn einmal als "das perfekte Beispiel" für eine Blitzkarriere bezeichnet.

Verstappen fuhr seinerseits nur eine Saison in der Formel 3, dann ging es für ihn direkt in die Formel 1. Und man kann von ihm halten, was man will, aber Verstappen war sofort bei der Musik und alsbald eine feste Größe im Starterfeld. Damit hat er nicht nur die Wahrnehmung der unteren Klassen, sondern auch die Nachwuchsarbeit an sich auf den Kopf gestellt.

Verstappen ist natürlich ein großes Talent. Alleine, was er in seiner einzigen Formel-3-Saison geleistet hat, ist beeindruckend. Im direkten Vergleich verfügt Stroll über deutlich mehr Erfahrung. Und vielleicht wird man Strolls dreijährigen Weg in die Formel 1 künftig als "normal" bezeichnen.

Außerdem hat Stroll ganz nebenbei eine herausragende Leistung in der Formel 3 gezeigt.

Zahlen und Fakten

Stroll war stark in der Formel 4. Doch es war zugleich das Premierenjahr der neuen Rennserie. Sein schärfster Rivale, sein Teamkollege Brandon Maisano, der ebenfalls von Ferrari gefördert wurde, durfte jedoch in der Spitzenklasse gar keine Punkte sammeln.

In der Toyota-Formelserie war Stroll ebenfalls stark. Dort setzte er sich unter anderem erneut gegen Maisano und gegen Haas-Testfahrer Santino Ferrucci durch. Doch die Saison war eher geprägt von konstantem Punktesammeln als von einer Dominanz des Kanadiers.

Es folgte eine solide 1. Saison in der Formel 3, die er mit Platz 5 beschloss. Schlagzeilen machte Stroll jedoch hauptsächlich mit einer Reihe von unnötigen Unfällen zur Jahresmitte.

Aber dann kam 2016. Und Stroll stieß in ganz neue Dimensionen vor. Er zog völlig zurecht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Formel 1 auf sich.

Die Meister der Formel-3-EM

  Fahrer Team Siege Poles Podestplätze
2013 Raffaele Marciello Prema 13/30 12/30 19/30
2014 Esteban Ocon Prema 9/33 15/33 21/33
2015 Felix Rosenqvist Prema 13/33 17/33 24/33
2016 Lance Stroll Prema 14/30 14/30 20/30

In der Formel 3 war Stroll 2016 das Maß aller Dinge. Aber diese herausragende Leistung gilt es auch ins Verhältnis zu setzen.

Denn Stroll fuhr für das dominierende Team der Meisterschaft, Prema. Die Mannschaft hatte ihm schon zum Titel in der Formel 4 verholfen und ist inzwischen auch in der GP2 eines der Topteams. Strolls Vater Lawrence Stroll hat dem Rennstall finanziell unter die Arme gegriffen, und das nicht zu knapp.

Außerdem war der Jahrgang 2016 in der Formel-3-EM wahrscheinlich nicht ganz so stark wie zum Beispiel in der Saison 2014, als Ocon gegen Verstappen und den jetzigen DTM-Piloten Tom Blomqvist zu Felde zog.

"Nicht so stark" bedeutet aber nicht "schlecht". Denn in der Formel-3-EM gab es 2016 durchaus einige Jungs, die es wert sind, weiter beobachtet zu werden. Dazu zählen sicher die 3 Prema-Teamkollegen von Stroll, die er allerdings Session für Session, Wochenende für Wochenende sicher im Griff hatte.

Zudem hat Stroll bereits Lob von höchsten Stellen erfahren. Mercedes-Sportchef Toto Wolff etwa meint, der junge Kanadier wird aufgrund dessen finanzieller Mitgift unterschätzt. Chip Ganassi, der Stroll beim 24-Stunden-Rennen in Daytona einsetzte, pries den Teenager ebenfalls als "echtes Talent".

Vor ihm liegt ein langer Weg

Ist Stroll damit automatisch bereit für die Formel 1? Nun, vor Melbourne werden wir diese Frage wohl kaum zur Gänze beantworten können. Wir wussten ja auch 2000 nicht, ob Jenson Button es packen würde oder nicht.

Am besten Bescheid wissen über Stroll und dessen Fähigkeiten sollte Williams. Und dort scheint man den Eindruck zu haben, dass der Kanadier alle Voraussetzungen erfüllt.

Einfach wird es sicher nicht. Verstappen trat in seinem 1. Jahr gegen einen weiteren Neuling an – Sainz. Stroll hingegen trifft teamintern auf Valtteri Bottas, einen etablierten und anerkannt schnellen Mann, der längst zur Führungsfigur bei Williams aufgestiegen ist.

Stroll kann nicht erwarten, Bottas sofort hinter sich zu lassen. Doch er sollte wohl nahe an ihn herankommen. Ein allzu großer Abstand zum Teamkollegen macht sich in der Formel 1 schließlich sofort bemerkbar. Und das wiederum wäre Wasser auf den Mühlen der Kritiker, die behaupten, Stroll wäre nicht bereit für die Königsklasse.

Ein Risiko ist es für Stroll allemal, direkt bei einem Top-5-Team anzufangen. Das steht fest, unabhängig davon, wie dieses Abenteuer für ihn ausgeht.

Aber die Formel 1 macht schließlich auch am meisten Spaß, wenn Fahrer und Teams gewisse Risiken eingehen. Ob Williams und Stroll am Ende richtig lagen, ist sicherlich eine der interessantesten Fragen der Formel-1-Saison 2017!

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