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Analyse

Analyse: Können die neuen Formel-1-Turbomotoren die Grenze von 1.000 PS durchbrechen?

In der Formel 1 träumen viele vom 1.000-PS-Motor. Könnten die aktuellen V6-Aggregate diese Leistung erreichen? Unmöglich ist es nicht, wie Jonathan Noble erklärt.

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 Team

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 Team

XPB Images

Sebastian Vettel, Red Bull Racing RB9 und Mark Webber, Red Bull Racing RB9 führen beim Start
Details des neuen Antriebsstrangs im Mercedes AMG F1 W06
Der Mercedes AMG F1 W06 wird enthüllt: Paddy Lowe, Mercedes AMG F1, Teamchef; Toto Wolff, Mercedes-Sportchef; Nico Rosberg, Mercedes AMG F1; Pascal Wehrlein, Mercedes AMG F1, Ersatzfahrer; Andy Cowell
Details des neuen Antriebsstrangs im Mercedes AMG F1 W06
Sebastian Vettel, Scuderia Ferrari
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W06, mit Funkenflug
Mercedes AMG F1 Team, Motor
Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender Mercedes AMG F1, im McLaren MP4/2 bei der Legenden-Parade
Renault-Motor für die Formel-1-Saison 2015
Der Renault Energy Formel-1-Motor 2015
Der Mercedes AMG F1 W06 wird enthüllt: Paddy Lowe, Mercedes AMG F1, Teamchef; Toto Wolff, Mercedes-S
Der Renault Energy Formel-1-Motor 2015
Der Renault Energy Formel-1-Motor 2015
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB11
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W06

Seit ihrer Einführung 2014 gab es um die modernen Turbomotoren viel Gezeter. Zu leise und zu langsam schimpften nicht nur die Fans.

Während die Kritik, dass sie zu leise seien, gerechtfertigt ist – für 2016 gab es bereits Änderungen, um dieses Problem zu lösen – sieht die Realität bei Leistung anders aus, als es nach außen scheint.

Die Autos mit den Turbomotoren im Heck fahren zwar erheblich langsamere Runden als ihre Vorgänger Mitte der 2000er-Jahre, die Motoren selbst haben aber mehr Leistung, als sie die Formel 1 je gesehen hat – abgesehen von ein paar Qualifying-Runden Mitte der 1980er-Jahre.

Natürlich wird kein Hersteller Zahlen nennen, Schätzungen zufolge werden die Aggregate von 2016 aber mehr als 900 PS liefern.

Der Grund, wieso die Formel 1 langsamer ist, als die Motoren es erlauben würden, sind die schweren Autos, beschränkte Aerodynamik und schmälere Reifen. Aus diesem Grund sollen auf genau diesen Gebieten für 2017 auch Änderungen vorgenommen werden.

Vergleich V8- und V10-Ära

Während die V10-Motoren in der Formel 1 Spitzenwerte von etwa 900 PS lieferten und die V6 um die 750 PS, übertreffen die besten aktuellen Motoren beide Werte. Das Ziel ist nun 1.000 PS.

Bei einer Besprechung Ende vergangener Saison betonte Mercedes-Motorenchef Andy Cowell, dass sich jeder, der behauptet, die aktuellen Turbomotoren seien im Vergleich zu den V10 und V8 zu schwach, im Irrtum befinde.

„Wenn man sich den internen Verbrennungsmotor (ICE) von heute anschaut, hat der V6 1,2-Liter Turbomotor etwa die gleiche Leistung, die der V8-Motor hatte“, erklärte Cowell.

„Sowohl der V8 als auch auch der aktuelle V6 hatten ein Hybrid-System. Wenn man KERS zum V8 addiert und ERS zum V6 und die maximalen Leistungswerte betrachtet, dann hat der moderne V6 mit ERS zehn Prozent mehr Leistung, als der V8 mit KERS hatte.“

„ERS steht für den größten Teil einer Runde zur Verfügung, während KERS nur für 6,6 Sekunden verfügbar war. Daher ist die Auswirkung auf die Rundenzeit bedeutend größer, als das bei dem V8-Motor mit KERS der Fall war.“

Mehr als V10

Wenn man noch weiter, vor die V10-Ära, zurückgeht, die Fans gerne als die Hochzeit der Formel 1 bezeichnen, wenn es um Motorleistung geht, sagt Cowell, dass die aktuellen V6-Motoren auch diese damaligen Aggregate übertreffen.

„Wenn man sie mit dem V10 vergleicht, haben wir jetzt mehr Leistung als am Ende der V10-Ära“, sagte er.

„Wenn man aber den Benzinverbrauch betrachtet, lag er damals bei 194 Kilogramm pro Stunde. Jetzt liegen wie bei 100 Kilogramm.“

„Wir reden also von der gleichen Leistung bei halbem Benzinverbrauch. Das ist eine phänomenale Änderung bei der Effizienz der Antriebseinheit.“

„Es gab unglaubliche Verbesserungen bei der Effizienz und unglaubliche, absolute Leistungslevel. Der unglaublich kleine ICE produziert eine riesige Menge an Leistung.“

Das 1.000-PS-Ziel

Die Leistungsspitze der Formel 1 war in den 1980er-Jahren, als es bei den ersten Turbomotoren keine Limits gab und die Fahrer im Qualifying mit vollem Schub fahren konnten.

Schätzungen zufolge haben die Motoren zeitweise mehr als 1.200 PS geleistet. Wie viel davon effektiv genutzt werden konnte, bleibt allerdings offen.

Cowell ist sich zwar durchaus bewusst, dass die V6-Turbos von dieser Zahl noch weit entfernt sind, er kann aber sagen, welche Leistung den Fahrern das gesamte Wochenende über zur Verfügung steht.

„Ich weiß nicht, wie lange diese Motoren aus der 1,5-Liter-Turbo-Ära diese Leistung hielten, ich weiß nicht, wie viele Geraden sie fahren konnten“, sagte er. „Ich denke aber nicht, dass sie jemals Vollgas gefahren sind!“

„Wir sind in der Lage, dass wir pro Fahrer pro Jahr vier Antriebsstränge zur Verfügung haben, wie wirkt sich das also aus? In der V1-Ära gab es am Ende Beschränkungen, wie lange sie halten mussten. Jetzt haben wir diese leidigen Strafen mit Rückversetzungen in der Startaufstellung.“

„Ich glaube, der aktuelle V6 ist der leistungsstärkste Motor, den wir [Mercedes] je gebaut haben.“

Es mag zwar sein, dass die aktuellen Motoren die stärksten sind, die es in der Formel 1 je gab, es scheint aber noch ein weiter Weg zu sein, bis sie unter den aktuellen Bedingungen die 1.000 PS erreichen.

Die Formel 1 war aber schon immer ein großartiger Nährboden für Technologie und Innovation und bei der Qualität der Ingenieure, die den Teams zur Verfügung stehen, kann man nie sagen, dass in diesem Geschäft etwas unmöglich wäre.

Und es ist sogar möglich, dass die Spekulation von 1.000 PS ein Klaps auf die Schultern der Ingenieure für die Leistung der Motoren ist, auch wenn diese nie so laut kreischen werden wie die alten V10-Motoren.

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