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Analyse: Steht die Formel 1 vor einer digitalen Revolution?

Der nie enden wollende Technologietatendrang ist in der Formel 1 nicht auf die Rennstrecke beschränkt – er schließt auch ein, wie jeder von uns den Sport konsumiert.

Parc Ferme, aufgenommen auf einem Smartphone

Foto: XPB Images

(Von links nach rechts): BBC-Experte Eddie Jordan mit Chris Evans und Geschäftsmann Sir Tom Hunter i
Fernando Alonso, McLaren, mit Lee McKenzie, BBC-Reporter, in der Startaufstellung
Italienische Flagge auf den Bildschirmen im Media Center
Fernando Alonso, McLaren
Fahrerparade: Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1; Rachel Brookes, Sky Sports F1
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, und Johnny Herbert
Start zum Rennen
Valtteri Bottas, Williams FW38
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid
Start: Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid
Williams FW38 mit einer Kamera
Eine 360-Grad-Kamera am Red Bull Racing RB12
Bernie Ecclestone
Bernie Ecclestone
Start: Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt
Roger Federer, Tennis Player mit Kai Ebel, RTL TV Moderator in der Startaufstellung
Chase Carey, Formula One Group Vorsitzender
Nico Hülkenberg, Sahara Force India F1 VJM09 beim Start zum Rennen und Max Verstappen, Red Bull Raci
Alex Lynn, DAMS und Johnny Cecotto Jr., Rapax beim Start zur Formationsrunde
Jolyon Palmer, Renault Sport F1 Team RS16 beim Start zum Rennen
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid führt beim Start zum Rennen
Mehul Kapadia, Tata Communications; Lewis Hamilton, Paddy Lowe, Mercedes AMG F1;John Morrison, Cheft
Kai Ebel, RTL TV Moderator mit Nico Rosberg, Mercedes AMG F1
(L nach R): Damon Hill, Sky Sports Moderator; Johnny Herbert, Sky Sports F1 Moderator; Jolyon Palmer

Die sich ständig wandelnde Medienlandschaft bedeutet, dass sich auch die Art, auf die die Fans die Formel 1 verfolgen, in weniger als 20 Jahren komplett verändert hat.

Während wir früher nur am Sonntagabend in unserem Wohnzimmer die Höhepunkte auf einem großen Fernseher in niedriger Auflösung angeschaut haben, sind wir nun in der Lage, zu sehen, was wir wollen, wann wir es wollen oder wo wir es wollen – auf einem Bildschirm, der in unsere Hosentasche passt.

Obwohl Bernie Ecclestone viel Kritik dafür einstecken musste, dass er sich gegen Social Media und das Internet sträubte, pushte er die Dinge bei den Fernsehübertragungen in die Richtung, die er wollte, wie der Sport übertragen wird.

Als er mit seiner Idee des Digitalfernsehens in den frühen 2000er Jahren seiner Zeit weit voraus war, verbrannte er sich die Finger. Die Fans waren damals noch nicht so weit, das hat ihn aber nicht davon abgehalten, die Formel 1 bezüglich der Produktion und Distribution zukunftssicher zu machen.

An der Spitze dieser Bemühungen steht Tata Communications, die seit 2012 mit der FOM dabei zusammenarbeiten, die Technologie und Art der Formel-1-Übertragungen zu verbessern.

Den Beweis für den Erfolg dieser Partnerschaft gab es letzte Woche, als verkündet wurde, dass die Promoter der MotoGP und WSBK, Dorna, einen eigenen Vertrag mit Tata abgeschlossen hat, um das gleiche Konzept einer verbundenen Übertragungsstrategie zu nutzen.

Der Deal umfasst die Distribution aller Inhalte an die 80 Medienpartner der Dorna über Fiberglas- und Satelliten-Netzwerke und die Erforschung einer neuen Technologie in UHD und 360-Grad-Kameras.

Außerdem wird es dank Tata auch hinter den Kulissen Veränderungen gaben. So gehören zum Beispiel die Tage, als man eine Menge Produktionsmitarbeiter um die Welt fliegen musste, um vor Ort zu arbeiten, der Vergangenheit an. Die Technologie und Geschwindigkeit des Datentransfers bedeutet, dass ein Großteil der Arbeit in der Sendezentrale erledigt werden kann.

Im Fall der Formel 1 bedeutet das in Biggin Hill, für die Dorna wird es in Barcelona ein neues Übertragungszentrum geben.

Fanerlebnis

Für die Fans ist der interessanteste Aspekt, wie sie es zuhause erleben können. Der Schritt zu UHD – den Sky in Großbritannien für die Formel-1-Übertragungen in diesem Jahr zum 1. Mal gemacht hat – wird dabei helfen, das Erlebnis für den Zuschauer zu verbessern.

Es gibt aber ein Gebiet, auf dem Tata mit der Dorna und der FOM arbeitet, das komplett ändern würde, wie wir die Formel 1 in Zukunft verfolgen – und es ist in Medienkreisen seit einiger Zeit zu einem Schlagwort geworden: OTT

OTT – auch bekannt als "Over The Top" – ist der Ausdruck für die direkte Übertragung von TV-Inhalten im Internet. Es ist das Netflix/Amazon-Prime-Modell, bei dem man ein Abo abschließt anstatt das traditionelle Kabel- oder Satelliten-Pay-TV zu nutzen.

Für die kommerziellen Rechteinhaber der Formel 1 ist die Möglichkeit, dem Konsumenten ein direktes Abonnement anzubieten, ein Weg, um ein größeres Publikum zu erreichen und die Einnahmen zu vergrößern – wie auch den Fans mehr Inhalte zu liefern, die sie sehen wollen.

Ohne einen starren Übertragungsplan könnte OTT den Formel-1-Fans ein ganz neues Level der Berichterstattung anbieten, das auf sie zugeschnitten ist – vielleicht mit einem Fokus auf ihr Lieblingsteam oder ihren Lieblingsfahrer.

Das ist etwas, über das man in der Formel 1 nachdenkt, während die MotoGP ihr eigenes System hat. Eine Saison ihres VideoPass-Services – für jede Session auf der Strecke plus Extra-Videos – kostet 179 Pfund (210 Euro).

Steht die Formel 1 mit den neuen Besitzern, die die digitalen Angebote des Sports ausweiten wollen, vor einer Verlegung des Schwerpunkts?

Technologieschub

Live-OTT wurde bisher von der Technologie beschränkt – denn es ist sehr kompliziert, sicherzustellen, dass die Übertragungen wirklich live sind.

In den vergangenen Jahren war es nicht so schlimm, wenn eine Übertragung im Fernsehen ein paar Sekunden hinter dem Live-Event war.

Nachdem viele Fans den Sport nun auf zwei Bildschirmen verfolgen, ist es notwendig, dass das, was wir sehen, nicht hinterherhinkt – denn ein iPad zu haben, auf dem das, was zu sehen ist, ein paar Sekunden hinter dem ist, was im Fernsehen zu sehen ist, geht gar nicht.

An der Technologiefront sagt Tata, dass die Formel 1 nun bereit sei für ein hundertprozentiges OTT-System, nachdem sie beim Grand Prix von Singapur im vergangenen Jahr sowohl UHD-Übertragung als auch OTT getestet hat.

Mehul Kapadia, der Geschäftsführer der Formel-1-Abteilung bei Tata, glaubt, dass sein Unternehmen nun die Systeme hat, das zu liefern, was die Fans mit einem OTT-Konzept wollen.

"Eine der Herausforderungen, der OTT in der Vergangenheit gegenüberstand ist, dass das, was du auf deinem Fernseher im Gegensatz zu deinem iPad oder Smartphone siehst, nicht synchronisiert war", sagte er in einem Interview mit Motorsport.com.

"Während das zwar okay ist, wenn du einen Film anschaust, ist es etwas ganz anderes, wenn du Sport live anschaust. Das war die große Technologieherausforderung, an der wir gearbeitet haben, sie zu lösen und zu zeigen, was wir können. Das war etwas, das wir letztes Jahr beim Rennen in Singapur mit der FOM getestet haben und ich würde sagen, die Technologie ist nun soweit."

Nur weil es die Technologie gibt, bedeutet das nicht, dass der Wechsel auf einen OTT-Service in der Formel 1 sofort möglich ist.

Die TV-Sender bezahlen nämlich sehr viel Geld für die Formel-1-Rechte dafür, dass sie auf ihrem Markt garantierte Exklusivität haben.

In Großbritannien musst du Sky abonnieren, wenn du jedes einzelne Rennen live sehen willst. Und Sky weiß sehr gut, dass es recht schwierig wird, neue Abonnenten anzulocken, wenn es plötzlich eine Möglichkeit für die Fans gibt, sich wegen eines OTT-Services direkt an das Formel-1-Management zu wenden.

"OTT hat aus kommerzieller Sicht ein paar Antworten", sagte Kapadia weiter. "Das ist eine meiner Perspektiven – aber es ist eine kommerzielle Herausforderung, ob die Lizenzinhaber der Formel 1 die Konsumenten direkt erreichen und dann nicht den Umfang haben wollen, den es bei den Fernsehstartionen gibt."

Fanerlebnis

Der Übergang vom großen Geld der TV-Deals zur direkten Transaktion von Fans könnte Jahre dauern. Dazu kommt, dass ein möglicher Wechsel der Formel 1 zu einem OTT-Modell wohl davon abhängen wird, was die Konsumenten in den kommenden Jahren von Sportübertragungen erwarten.

Werden die Fans mit dem traditionellen Gewohnheiten, die Formel 1 im Fernsehen zu sehen, zufrieden sein – mit einem Extra-Bildschirm, der zusätzliche Informationen/Kanäle liefert? Oder wird ein Wechsel zu Virtual Reality oder Augmented Reality total neue Erfahrungen ermöglichen, die ein aktueller Sender nicht bieten kann?

Kapadia schätzt, dass sich engagierte Fans immer mehr in den Sport vertiefen wollen, den sie verfolgen.

"Im Bezug auf die Richtung, in die sich der Markt zu entwickeln scheint, geht es darum, wie wir eine größere Bandbreite erreichen können. Ein Teil dieser Bandbreite wird durch das, was du auf dem 2. Bildschirm sehen kannst, erreicht. Ich denke aber, dass der 1. Bildschirm, auf dem du zuschaust – egal, wie groß er ist – es dir ermöglichen muss, dass du dich darin vertiefst. Außerdem brauchst du eine größere Auswahl, wie du es sehen willst und einen höheren Grad dessen, welche Daten du sehen willst."

"Ich denke, das ist etwas, das alle Sportarten untersuchen sollten – egal ob Fußball, Formel 1, Cricket, der Unterhaltungswert kommt davon, näher am Sport und umfassend zu sein."

Für Technologiefirmen sind das spannende Zeiten, in denen sich durch die Notwendigkeit, den Zuschauer zufriedenzustellen, neue Wege eröffnen.

Der Formel 1 könnten dadurch, dass Liberty seine digitalen Horizonte erweitern will, eine große Veränderungen bevorstehen.

"Es gibt noch jede Menge Möglichkeiten und so viele Dinge, an denen wir arbeiten können", fügte Kapadia hinzu.

"Bei der ganzen digitalen Transformation, die passiert – sei es die Art, auf die wir arbeiten, wie wir Sport verfolgen oder wie wir an der Strecke oder im Stadion interagieren – glaube ich, dass es eine 360-Grad digitale Transformation geben wird – und natürlich alles im Sinne der Fans."

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