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Analyse: Warum die TV-Zuschauerzahlen der F1 wirklich sinken

Die Formel 1 wird mehr und mehr von Pay-TV-Sendern übertragen. Damit hat sich der Sport selbst eines gewissen Publikums beraubt. Aber dass die Zuschauerzahlen sinken, hat auch andere Gründe.

Podium: 1. Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1; 2. Nico Rosberg, Mercedes AMG F1; 3. Daniel Ricciardo, R

Podium: 1. Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1; 2. Nico Rosberg, Mercedes AMG F1; 3. Daniel Ricciardo, R

XPB Images

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, und Fernando Alonso, McLaren, bei der Nationalhymne in der Startaufstellung
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, mit Lee McKenzie, BBC Television
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing, mit David Coulthard, Red Bull Racing
Steve Jones, Channel 4, F1 Moderator
Bernie Ecclestone; Will Buxton, NBC
Felipe Massa, Williams FW38 Mercedes; Fernando Alonso, McLaren MP4-31 Honda; Nico Hülkenberg, Force
Nico Rosberg, Mercedes AMG F1, W07 Hybrid, Kollision nach dem Start
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, W07 Hybrid, nach dem Start
Parc Ferme, aufgenommen auf einem Smartphone
Start zum Rennen
Startaufstellung
Podium: 1. Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1; 2 Nico Rosberg, Mercedes AMG F1; 3. Daniel Ricciardo, Re
Daniil Kvyat, Scuderia Toro Rosso STR11; Fernando Alonso, McLaren MP4-31
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid
Nationalhymne
Podium: 1. Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, mit Juan Pablo Montoya
Lance Stroll, Williams; Valtteri Bottas, Williams; Claire Williams, Williams, Stellvertretende Teamc
Garten vor dem Hauptgebäude von Williams in Grove
Lance Stroll, Valtteri Bottas, Williams
Podium: 1. Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1

Die Formel 1 steht bei diesem Trend keineswegs alleine da. Die jüngsten Zahlen der englischen Premier-League oder der US-amerikanischen NFL zeigen im gleichen Zeitraum ähnliche Verluste bei den Einschaltquoten.

Experten diskutieren daher darüber, wie sehr sich unsere Konsumgewohnheiten bei Sportereignissen, die im Fernsehen gezeigt werden, verändert haben, und was das für die Zukunft bedeutet.

Sport kommt nicht mehr an

Einem Bericht im The Atlantic zufolge sind die Einschaltquoten beim American-Football im zweistelligen Prozentbereich zurückgegangen – bei unterschiedlichen TV-Sendern. Die Zuschauerzahlen sind allesamt rückläufig, sowohl am Sonntagnachmittag bei Fox und CBS als auch am Sonntagabend bei NBC oder am Montagabend bei ESPN.

In Großbritannien lässt sich Ähnliches beobachten. Sky, die einzige TV-Plattform in der Region, die alle Formel-1-Rennen live zeigt, stützt sich gern auf seine erfolgreiche Übertragung diverser Fußballmeisterschaften. Doch laut The Guardian sanken die Einschaltquoten für Spiele der nationalen 1. Liga in dieser Saison um rund 20 Prozent. Bei Pay-TV-Rivale BT Sport ging das Interesse an Champions-League-Spielen im gleichen Zeitraum sogar um 40 Prozent zurück.

Und die Formel 1? Die Rennserie hat zwischen 2008 und 2016 etwa ein Drittel ihres weltweiten TV-Publikums eingebüßt. Aber angesichts der Zahlen aus anderen Sportarten und Märkten klingt das nun nicht mehr so dramatisch.

Es gibt diverse Theorien, weshalb die TV-Zuschauerzahlen weltweit zurückgehen – für die Formel 1 und Sport allgemein. Dabei gilt es aber unbedingt festzuhalten: Der Abwärtstrend begann im Jahr 2008, als mehrere Banken kollabierten und die globale Wirtschaftskrise einsetzte. Mit den Folgen haben wir bis heute zu kämpfen, denn die Wirtschaft hat sich noch nicht gänzlich davon erholt.

Dabei entstand auch eine Situation mit wachsender Inflation bei gleichbleibenden Löhnen, sodass nicht notwendige Ausgaben mehr und mehr auf den Prüfstand gestellt werden.

Eine Frage des Geldes

Pay-TV kostet monatlich Geld. Aber andererseits lässt sich das Bezahlfernsehen auch durch illegale Streams oder andere Möglichkeiten im Internetbereich umgehen. Ein teures TV-Abo steht daher auf der Pole-Position, abgesägt zu werden, wenn es darum geht, Kosten zu sparen, ohne auf das Liveerlebnis zu verzichten.

Auch das Aufkommen und die Verbreitung des Internets sind ein großer Faktor. Inzwischen verfügen viele Haushalte über Highspeed-Anschlüsse, die schnelles Surfen erlauben. Zudem haben sich die Leute bereits daran gewöhnt, ihre Medien auf vielfältige Art und Weise und auf unterschiedlichen Endgeräten zu konsumieren. TV hat neben Streams, zeitversetztem Fernsehen und Apps längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

Kurios ist nur: All diese Alternativen werden derzeit nicht in die offiziellen Zuschauerzahlen mit eingerechnet. Dabei sind genau diese Medien unter den bis 35-Jährigen klar die beliebtesten.

Die Entwicklung der Einschaltquoten

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Einschaltquoten in den USA bei den bis 25-Jährigen um 40 Prozent verschlechtert. Dabei handelt es sich um die Altersgruppe, die traditionell einen Großteil der Sportzuschauer ausgemacht hat.

Den größten Rückgang verzeichnet die Altersgruppe der 17- bis 24-Jährigen. Sie schauen nun 42 Prozent weniger fern als noch 2010. Bei den 25- bis 34-Jährigen ging der Anteil der TV-Zuseher im gleichen Zeitraum um 30 Prozent zurück.

The Atlantic nennt dies die "Fragmentierung der Plattformen". Und ja, dieses Überangebot ist sicherlich ein Faktor. Aber dieser Faktor betrifft alle Medienformen.

Radiosender etwa sehen sich mit Podcasts konfrontiert. Zeitungen und Magazine müssen sich mit Online- und elektronischen Medien auseinandersetzen. Und Kinos haben damit zu kämpfen, dass immer weniger Zuschauer vor die große Leinwand strömen, weil die Kosten für ein einzelnes Kinoticket immer höher werden.

Interaktion ist das Stichwort

Zudem sind es die Zuschauer heute gewohnt, miteinander und teilweise auch mit den Akteuren zu interagieren – während einer Veranstaltung oder direkt im Anschluss. Das muss aber nichts Negatives für die TV-Übertragung bedeuten. Denn eigentlich sollte das dem Fernsehen zuträglich sein. So war es zumindest bei einigen Lifestyle- und Unterhaltungsprogrammen der vergangenen Jahre.

Durch den aktiven Einsatz von sozialen Netzwerken ist es Samstagabendshows wie The X Factor oder Strictly Come Dancing in Großbritannien gelungen, ihre Einschaltquoten zu verbessern. Die Onlinediskussion rund um eine Folge erfährt inzwischen eine ebenso große Berichterstattung wie die reine Show.

Außerdem verfolgen die Zuschauer nicht mehr nur die jeweilige Sendung, sondern nebenbei auch noch einen Liveblog auf ihrem Tablet und schalten sich mit ihrem Mobiltelefon und den entsprechenden Hashtags auch noch gleich in die Diskussion mit anderen Fans ein.

Das ist ein Verhalten, das Sportfans eigentlich wie auf den Leib geschneidert ist. Doch bisher ist es den übertragenden Sendern noch nicht gelungen, mit ähnlichen Maßnahmen ihre Quoten zu steigern.

Was zu tun ist

Und da das Zuschauerproblem nicht auf die Formel 1 beschränkt ist, sondern auch auf andere Sportarten zutrifft, scheint es an der Zeit zu sein, dass eine neue Herangehensweise entwickelt wird. Es muss den Rechteinhabern gelingen, die jungen Generationen wieder zu engagierten Sportfans zu machen – sei es im Baseball, Fußball, Motorsport oder jeder anderen Sportart.

Das bedeutet auch: Die Kosten müssen runter, sowohl was die Übertragungsrechte angeht als auch, was die Preise von Eintrittskarten betrifft. Zumindest sollten die Sportereignisse nicht noch teurer werden. Das Gegenteil wäre wünschenswert.

Da müssen effektive Lösungen her. Und dafür sind sowohl die TV-Anstalten als auch die Inhaber der kommerziellen Rechte gefragt. Sie müssen etwas tun, wenn sie sich langfristig die Aufmerksamkeit und die Loyalität ihres Publikums sichern wollen.

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