Andreas Seidl: Krieg der Worte im F1-Titelkampf geht zu weit
McLaren-Teamchef Andreas Seidl würde in seiner Wortwahl nie so weit gehen wie Christian Horner in Katar: "Sitzen alle im selben Boot und müssen Respekt zollen"

Im Titelduell Mercedes gegen Red Bull beziehungsweise Lewis Hamilton gegen Max Verstappen wird nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke mit harten Bandagen gekämpft. Dabei sparten zuletzt auch die jeweiligen Teamchefs nicht mit Kritik gegenüber der Konkurrenz oder wahlweise der FIA.
Christian Horner von Red Bull brachte das sogar eine offizielle Verwarnung ein. Sein McLaren-Kollege Andreas Seidl stellt in dem Zusammenhang klar, dass er seinem Team niemals erlauben würde, die Art von Kritik zu üben, wie sie Horner im Rahmen des jüngsten Grand-Prix-Wochenendes in Katar äußerte.
Zwar räumt Seidl ein, dass die Kontroversen, die sich abseits der Rennstrecke abspielen, einen Teil des Reizes der Formel 1 ausmachen. Er meint aber, dass es eine Grenze gibt, die sein Team nicht überschreiten würde, wenn es darum geht, sich zu äußern.
Seidl: Man sollte nie den Respekt verlieren
"Wenn man sich alles anschaut, was im Moment passiert, ist es klar, dass viel auf dem Spiel steht", sagt der McLaren-Teamchef. "Es ist anders als die Kämpfe, die wir weiter hinten haben, und das ist natürlich bis zu einem gewissen Grad großartig für die Fans und für die Show, denn am Ende sollte es auch Unterhaltung sein."
"Aber ich denke, dass einige der Kommentare, die wir in den vergangenen Wochen gesehen haben, definitiv nichts sind, was ich mir in einer solchen Situation von unserer Seite vorstellen könnte", hält Seidl fest. Ein Mindestmaß an Respekt sei unabdingbar.
Horner zeigt nach verbaler Entgleisung Reue
Horner war nach dem Rennen in Losail von den Kommissaren vorgeladen worden, weil er in einer ersten Reaktion auf die Startplatzstrafe von Max Verstappen über einen "abtrünnigen Sportwart" gewütet hatte, "der eine Flagge rausgehalten hat und gar nicht von der FIA instruiert war". Auch die FIA attackierte er scharf.
Der Weltverband wollte eine derartige Kritik an seinen Offiziellen nicht akzeptieren und sprach eine Verwarnung aus. Horner entschuldigte sich für seine Äußerungen - sowohl unter vier Augen als auch später in der Öffentlichkeit über die Medien.
Horner gab zu, dass seine Worte in der Hitze des Gefechts gefallen seien, da sich sein Team in einem engen Kampf um den Titel befindet. Die Äußerungen waren der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von verbalen Giftpfeilen, die jüngst vor allem zwischen Horner und Mercedes-Teamchef Toto Wolff abgefeuert wurden.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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