Andrew Shovlin kritisiert: "Max war in der Mitte der Strecke"
Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin kritisiert die Positionierung von Max Verstappen beim Unfall mit Lewis Hamilton - Leichte Kritik auch am eigenen Fahrer
Der Auffahrunfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton beim Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien schlug hohe Wellen. Offenkundig handelte es sich um ein Missverständnis zwischen beiden, als Verstappen seinen WM-Rivalen vorbeigehen lassen wollte, Hamilton selbst aber davon nichts wusste.
Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin schildert die Abläufe in jenem Moment. "Das Timing war nicht perfekt für uns. Der erste Funkspruch kam von Lewis, als er sagte, dass Max ihn gebraketestet habe", erklärt Shovlin. Erst danach habe Rennleiter Michael Masi Mercedes-Sportchef Ron Meadows mitgeteilt, dass Verstappen die Aufforderung bekam, Hamilton vorbeizulassen.
"Wir hatten also keine Zeit, es Lewis mitzuteilen und er hat es auch nicht erwartet", sagt Shovlin. Verstappen erhielt dennoch von den Stewards eine Zehn-Sekunden-Strafe für das Verursachen einer Kollision, weil er plötzlich gebremst hat, wie den Daten zu entnehmen war.
Shovlin: Sollte wie beim Teamkollegen ablaufen
Laut Urteilsbegründung der Stewards bremste Verstappen mit einem Druck von 69 Bar, was zu einer Verzögerung von 2,4 g führte. Dies sei ursächlich für die Kollision gewesen.
Shovlin weiter: "Max ist sehr zentral geblieben und hat hart gebremst, und Lewis war erst bei 50 Bar und hat später vollgebremst, um nicht in Max hineinzufahren. Mehr konnte er nicht tun. Dort würde niemand erwarten, dass jemand einen vorbeilässt. Wenn man seinen Teamkollegen vorbeilässt, wissen wir alle, wie das gehandhabt wird. Und wenn man eine Position zurückgibt, sollte es nicht völlig anders sein."
Frontflügel kaputt: Leichte Kritik an Hamilton
Bei dem Zusammenstoß wurde Hamiltons Frontflügel beschädigt, laut Shovlin kostete ihn der Schaden vier Zehntel an Performance. Dennoch fuhr Hamilton Verstappen danach weg, auch weil der Niederländer mit seinen Reifen zu kämpfen hatte.
Hamilton habe sich selbst die Frage stellen müssen, ob er es riskiert oder ob er auf Nummer sicher geht. "Lewis musste die Entscheidung treffen, und diese wurde auch dadurch beeinflusst, dass er den Frontflügel nicht sehen konnte. Hätte er die TV-Bilder gesehen, so wie wir, hätte er sich das vielleicht noch einmal überlegt", so Shovlin.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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