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Aufwärtstrend bei Williams: "Es gibt auf jeden Fall eine Dynamik"

Seit Ungarn konnte Williams in fast jedem Rennen punkten: Dave Robson erklärt, woher der Aufschwung kommt und worin jetzt die größte Gefahr besteht

Für ein Formel-1-Team, das seit 2019 keinen einzigen Punkt mehr geholt hatte, ist seit dem Doppelerfolg in Ungarn der Knoten für Williams geplatzt. Während man früher froh gewesen wäre, wenn man nur ein einziges Auto in die Top 10 gebracht hätte, hat man seither satte 23 Punkte sammeln können.

Mit einem deutlichen Vorsprung auf Haas (0 Punkte) und Alfa Romeo (7 Punkte) sollte sich Williams an achter Stelle in der Konstrukteurswertung ziemlich sicher fühlen, sofern keine außergewöhnlichen Umstände eintreten.

Am ermutigendsten für das Team aus Grove ist aber die Tatsache, dass die Geschehnisse auf dem Hungaroring zwar zu einem großen Teil dem Glück geschuldet waren, dass Nicholas Latifi und George Russell das Chaos in der ersten Kurve überstanden, dass die Ergebnisse seither aber auch auf gute Entscheidungen zurückzuführen sind.

Dave Robson: Sind nicht nur glückliche Zufälle

Insbesondere Russells großartige Fahrweise und die Wahl des Abtriebs in Spa waren ausschlaggebend für seinen zweiten Startplatz (und das Endergebnis). Russells Bereitschaft, im feuchten, aber abtrocknenden Qualifying in Sotschi Risiken einzugehen, war wiederum der Schlüssel zu seinem dritten Startplatz dort.

Wie Max Verstappen in Russland betonte, besteht kein Zweifel daran, dass der FW43B selbst viel besser ist als in den vergangenen Jahren - auch wenn das nicht die vollständige Antwort auf die Frage ist, warum sich die Dinge so stark verändert haben.

Für Dave Robson, den Leiter der Fahrzeugentwicklung bei Williams, handelt es sich nicht um ein paar glückliche Zufälle mit einem Auto, das es eigentlich nicht verdient hat. Vielmehr hat Williams das Beste aus der Tatsache gemacht, dass es nichts zu verlieren gibt.

Mutige Entscheidungen und ein besseres Auto

Das hat die Bereitschaft erhöht, einige mutige Entscheidungen zu treffen, und etwas in Gang gesetzt. Robson beschreibt es so: "Es gibt auf jeden Fall eine Dynamik. Wenn man einige gute Entscheidungen trifft, wird man ermutigt, diese guten Entscheidungen auch weiterhin zu treffen - das hilft definitiv. Das Auto ist nicht allzu schlecht."

"Mit wenig Benzin hat es im Trockenen immer noch nicht die Pace, die wir uns wünschen würden. Aber es ist in Ordnung. Es ist etwas, mit dem wir arbeiten können, was wir in den vergangenen Jahren nicht immer hatten", weiß der Ingenieur.

"Ich denke jedoch, dass die letzten paar Veranstaltungen jedes Mal ein bisschen anders waren, was die Umstände angeht. Es ist nicht nur ein Glücksfall. In Russland hatten wir nicht viel zu verlieren, als wir unter diesen Umständen ins Q3 kamen. Die Teams, die erwarten, unter den ersten drei, vier oder fünf zu sein, haben viel zu verlieren."

Williams hat mehr zu gewinnen als zu verlieren

"Wenn wir uns geirrt hätten und der Slick die falsche Entscheidung gewesen wäre, hätten wir keine Zeit mehr gehabt, auf Intermediates zu wechseln und eine gute Runde zu fahren. Dann wären wir Zehnter geworden. Und da ist es für die Top-Teams viel schwieriger, diese Gelegenheit zu nutzen", erklärt Robson weiter.

"Ähnlich wie in Spa waren wir also froh, es überhaupt zu versuchen. Wir waren ohnehin schon zufrieden, weil wir im schlimmsten Fall Zehnter geworden wären. Und das gibt uns die Freiheit, solche Entscheidungen zu treffen." Nicht zuletzt sei man auch "einfach eine gute Gruppe von Leuten ist, die einen guten Job machen".

Als solche hat Williams sein "Mojo" wiedergefunden. Nach Problemen mit der Wettbewerbsfähigkeit und den Finanzen, die die Williams-Familie zum Verkauf veranlassten, um die Zukunft des Teams zu sichern, geht es unter den neuen Eigentümern Dorilton Capital und dem derzeitigen Teamchef Jost Capito wieder vorwärts.

Teamchef Jost Capito ist ein wichtiger Antrieb

Er hat seinen Mitarbeitern die Einstellung eingebläut, sich von den Schwächen des FW43B nicht in die Defensive drängen zu lassen und gerade genug zu tun, um den einen oder anderen Punkt zu holen, sondern auf Angriff zu gehen. Das hat sich ausgezahlt.

"Ich denke, das Auto ist im Moment gut genug, dass wir zumindest eine gewisse Belohnung für solche Entscheidungen (wie in Spa und Sotschi; Anm. d. R.) sehen können, und das macht einen großen Unterschied", erkennt Williams-Ingenieur Robson.

"Jost unterstützt diese Entscheidungen zweifelsohne. Das soll nicht heißen, dass das vorherige Management nicht auch so war, aber Jost ist sehr proaktiv, wenn es darum geht, uns daran zu erinnern, dass wir frei sind, diese Art von Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie sich am Ende als falsch herausstellen sollten."

Mit einem schnelleren Auto steigt der Druck

Für Robson ist auch klar, dass man sich jetzt nicht einfach zurücklehnen und erwarten darf, dass die guten Zeiten genauso weitergehen. Er weiß, dass das Team "ein bisschen aufpassen muss, dass wir uns nicht in unserer eigenen Selbstüberschätzung verlieren".

Und er weiß ebenfalls, dass die Dinge schwieriger werden, je weiter es in der Startaufstellung nach vorne geht. "Ich bin mir der Tatsache sehr wohl bewusst, dass der Druck umso größer wird, je schneller das Auto wird, und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr einen großen Schritt machen werden", blickt auf Robson voraus.

"Im Moment sind wir immer noch in einer Position, in der wir viel zu gewinnen und nicht viel zu verlieren haben, was den Druck ein wenig verringert. Das nimmt den Druck ein wenig weg. Für viele Leute im Rennteam, die keine große Erfahrung mit schnellen Autos haben, wird es (2022) also eine neue Situation sein."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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