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Analyse

Austin-Schlappe wirft Fragen auf: Mercedes-Felgen doch nicht legal?

Verzichtete Mercedes auf die Wunderfelgen, weil das Team einen Ferrari-Protest und eine Disqualifikation nicht riskieren wollte? - Frage nach dem Primärnutzen ist entscheidend

Mercedes F1 AMG W09 rim inside

Mercedes F1 AMG W09 rim inside

Giorgio Piola

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Mercedes' gelochte Aerodynamik-Felgen sind wieder Gesprächsthema Nummer eins im Formel-1-Fahrerlager: Nachdem die FIA den Techniktrick für legal befunden hatte, verzichteten die Silberpfeile beim US-Grand-Prix am vergangenen Wochenende überraschend auf das Design – und hatten prompt Probleme, die Reifentemperaturen in den Griff zu bekommen. In Austin setzte es die erste Niederlage gegen Ferrari seit dem Rennen in Belgien im August. Waren die Felgen der Grund?

Fakt ist: Die Felgen an der Hinterachse sind seit Spa-Francorchamps Dauerbaustelle bei Mercedes. Nach der Sommerpause präsentierten die Designer einige harmlos wirkende Änderungen (siehe im Bild unten), vor allem ein geripptes Muster bei der Lochung und größere Finnen am äußeren Rand.

 

Mercedes F1 AMG W09 rim tyre

Mercedes F1 AMG W09 rim tyre

Photo by: Giorgio Piola

Ziel war es, aus der Felge einen effizienteren Kühlkörper zu machen – also die wärmeabgebende Oberfläche des wärmeproduzierenden Bauteils zu vergrößern, damit mehr Hitze abgegeben wird.

Positiver Nebeneffekt der Konstruktion ist, dass der umliegende Luftstrom genutzt werden kann, um die Felgen zusätzlich zu kühlen. Damit sinken automatisch die Reifentemperaturen. Es wird unliebsamen Phänomenen wie Überhitzen und Bläschenbildung ("Blistering") entgegengewirkt.

Red Bull RB8 blown axle wheel detail

Red Bull RB8 blown axle wheel detail

Photo by: Giorgio Piola

Neu war die Idee nicht, allerdings scheiterte Mercedes bis dato immer an der Umsetzung. Man war nicht in der Lage, die Finnen ausreichend groß zu gestalten, weil der Platz in diesem Bereich durch die Bremstrommeln begrenzt ist. Daran hat sich nichts geändert, doch in Singapur drei Wochen später beschritt das Team einen alternativen Weg zur Lösung des Problems: Löcher im Inneren der Felge rund um eine überarbeitete Radnabe herum, die die Kühlung der Hinterräder weiter optimieren.

Bei Mercedes dreht sich das Design – im wahrsten Sinne des Wortes – um den Luftstrom zwischen den Bremskomponenten und der Felge. Im Gegensatz zum RB8 (siehe Zeichnung oben) ist die Achse kein Teil des Konzepts. Stattdessen wird die Luft durch die Löcher und die Bremse geführt.

Mercedes F1 AMG Bare wheel rim

Mercedes F1 AMG Bare wheel rim

Photo by: Mark Sutton

Der Ring um die Radnabe herum wird genutzt, die Luft in verschiedene Richtungen zu streuen. Seine kleinen Löcher ermöglichen es, dass die Luft auch in das Innere der Felge strömt (in der Zeichnung unten durch den roten Pfeil hervorgehoben) und durch kleine Bohrungen (weißer Pfeil) wieder heraus.

Schon zuvor nutzte Mercedes Speichen mit großen Hohlräumen, um mehr Luftzirkulation zwischen Felge und Reifen zu ermöglichen – ebenfalls mit dem Ziel, die Kerntemperaturen abzusenken. Das Konzept wurde aber verfeinert und in Einklang mit den neuen Finnen auf der Außenseite gebracht. Das äußere Ende der Speichen liegt nun exakt am Außenrand der Kammer im Felgeninneren an.

 

Mercedes AMG F1 W09 rim inside comparsion

Mercedes AMG F1 W09 rim inside comparsion

Photo by: Giorgio Piola

Es entsteht ein Kanal für den Fluss von Wärme, der dafür sorgt, dass die Hinterreifen nicht überhitzen sowie länger und konstanter Grip liefern. Der Schlüssel zu den jüngsten Mercedes-Erfolgen.

 

Mercedes AMG F1 W09 rear brake duct

Mercedes AMG F1 W09 rear brake duct

Photo by: Giorgio Piola

Möglicherweise machte das Team einen Rückzieher, weil es fürchtete, Ferrari könnte nach der Zieldurchfahrt in Austin einen formalen Protest gegen die Regelkonformität des W09 einlegen - mit der Begründung, dass die primäre Funktion der Löcher doch eine aerodynamische ist. Die Devise war es wohl, kein Risiko einzugehen und die Sache mit der FIA abschließend zu klären, was ein Comeback der Felgen in Mexiko denkbar erscheinen lässt. Sollte alles regelkonform sein, ist zu erwarten, dass spätestens 2019 nicht nur Ferrari, sondern auch alle anderen Mannschaften nachziehen.

Zu dem Artikel beigetragen haben Giorgio Piola und Matt Somerfield.

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