Baku passt Boxeneinfahrt an und nimmt für 2023 den Sprint ins Visier
Nach wiederholter Kritik wird die Boxeneinfahrt in Baku bis zum nächsten Grand Prix "geringfügig geändert" - 2023 will die Strecke einen der sechs Sprints ausrichten
Der Baku City Circuit wird für den Formel-1-Grand-Prix im nächsten Monat Änderungen an der Boxeneinfahrt vornehmen, nachdem beim letztjährigen Rennen heftig über die Sicherheit der Konfiguration diskutiert worden war.
Das Profil und die Geschwindigkeit der Boxeneinfahrt sind bereit seit der ersten Formel-1-Veranstaltung in Baku im Jahr 2016 ein Gesprächsthema, da die Autos bei Höchstgeschwindigkeit schnell abbremsen müssen. Im Vorjahr wurde die Kritik dann aber noch einmal laut, etwa durch Nico Rosberg.
Der Formel-1-Weltmeister von 2016 bezeichnete sie als eine der gefährlichsten Stellen im Kalender. "Stellen Sie sich vor, hier geht etwas am Auto kaputt", sagte er in einem Vorschaufilm zur Veranstaltung. "Du fährst mit 350 km/h. Auf der linken Seite gibt es nur eine Wand, und die steht vor dir. Wenn etwas kaputt geht und du in dieser Wand steckst, ist das das Ende, dann gibt es dich nicht mehr."
FIA reagiert auf Kritik an Boxeneinfahrt
"Das ist einer der unheimlichsten Orte, an denen ich je mit einem Formel-1-Auto gefahren bin", beschrieb er seine Eindrücke als Ex-Pilot. "Dort vorbeizufahren, fühlt sich einfach lächerlich falsch an. Aber man muss versuchen, es auszublenden."
Auch Sebastian Vettel meinte nach dem letztjährigen Grand Prix, bei dem Max Verstappen und Lance Stroll auf der Start-Ziel-Geraden einen Defekt erlitten, sie hätten Glück gehabt, dass sie sich nicht in der Nähe der Boxeneinfahrt gedreht hätten.
Während die FIA das Design im vergangenen Jahr noch verteidigte und keinen Grund für eine Änderung sah, hat sich nun herausgestellt, dass Änderungen vorgenommen werden sollen. Der Veranstalter Arif Rahimov gab am Montag bekannt, dass die Einfahrt neu profiliert werde, um die Sicherheit zu verbessern.
"Wir ändern die Einfahrt zur Boxengasse geringfügig", verrät Rahimov. "Es gibt keine Änderungen an der Strecke selbst, aber wir wurden von der FIA gebeten, die Boxeneinfahrt leicht zu verändern, damit sie etwas sicherer ist. Mal sehen, wie es läuft. Normalerweise machen die Fahrer nicht viele Fehler bei der Boxeneinfahrt."
Randsteine werden am Wochenende evaluiert
Weitere spezifische Änderungen an der Strecke gäbe es nicht, allerdings werde die Situation bezüglich der Randsteine - die für die aktuelle Autogeneration problematischer sein können - im Laufe des Wochenendes überprüft, so Rahimov weiter.
"Manchmal kommen die Fahrer zum Training und sagen: 'Okay, an dieser Stelle muss der Randstein weg oder wir müssen einen hinzufügen.' In der schmalen Altstadtsektion haben wir seit dem ersten Tag mit den Randsteinen gespielt. Wir haben sie hinzugefügt, entfernt und wieder hinzugefügt. Man es erst dann wirklich wissen, wenn die Autos zum ersten Mal auf den Asphalt treffen", weiß Rahimov.
Der aktuelle Vertrag mit Baku läuft bis 2024. Gespräche über eine mögliche Verlängerung hätten noch nicht begonnen. Für das nächste Jahr würde es der Veranstalter sehr begrüßen, wenn sich Baku eines der sechs geplanten Sprintrennen sichern könnte. Gespräche dazu soll es beim Grand Prix im nächsten Monat geben.
"Das steht auf meiner Agenda für das diesjährige Rennen", blickt Rahimov voraus. "Da die Formel 1 im Moment sehr beschäftigt ist, denke ich, das ist der beste Zeitpunkt, um ihre Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen - wenn sie hier tatsächlich Rennen fahren."
"Ich bin ein großer Befürworter der Sprints. Die Idee gefällt mir sehr. Ich denke, es ist gut, die Dinge über die Jahre hinweg ein wenig zu variieren. Es kann langweilig werden, wenn sich die Leute zu sehr an das gleiche Format gewöhnen. Ich denke also, dass es gut für den Sport ist, wenn es solche Änderungen gibt."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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