Baku-Qualifying in der Analyse: Ein Sektor macht den Unterschied!

Alfa Romeo: Es geht in die richtige Richtung

P14 und P16 am Ende für Bottas und Zhou. "Wir fühlten uns konkurrenzfähiger als in Melbourne und Dschidda, was ein positiver Schritt in die richtige Richtung ist, auch wenn es noch nicht genug war, um es in Q3 zu schaffen", so Bottas.

Der Finne betont dennoch: "Das Set-up fühlte sich gut an, und ich fühlte mich wohl im Auto." Das "Potenzial" für Samstag und Sonntag sei also da. Teamkollege Zhou erklärt, er sei "wirklich nah" an Q2 dran gewesen. Ihm fehlten nur 0,020 Sekunden.

Über den knappen Rückstand ärgere er sich, "aber so ist es im Rennsport manchmal", weiß er. Auch der Chinese bestätigt, dass sich das Auto zumindest im Training gut angefühlt habe. Nur im Qualifying sei das gute Gefühl dann weg gewesen.

"Insgesamt war es ein schwieriger Nachmittag für mich, denn ich kämpfte während der gesamten Session mit dem Grip", verrät er. Mal schauen, ob es morgen oder am Sonntag trotzdem noch zu Punkten reicht.

Norris: Die Updates funktionieren gut, aber ...

Und noch einmal zu McLaren. "Es ist ein tolles Ergebnis", sagt Norris nach P7 bei 'Sky'. Die Updates hätten "gut funktioniert", und auch das Auto habe auf der Strecke insgesamt gut gepasst. Komplett happy ist er aber trotzdem nicht.

"Ich habe das Gefühl, ich hätte einen besseren Job machen können", grübelt er und erklärt, man habe heute nicht die besten Entscheidungen getroffen. "Ich glaube, wir hätten heute auf P4 sein sollen", sagt er und gesteht, er sei er sogar "etwas enttäuscht".

Trotzdem sei der Tag in vielerlei Hinsicht auch "positiv" gewesen. Denn der neue Unterboden funktioniere gut und man sei zum Beispiel in den Bremszonen stark. Lediglich mit dem Endergebnis ist er eben nicht ganz zufrieden.

"Aber wir haben eine gute Chance, morgen ein paar gute Punkte zu holen", erklärt er im Hinblick auf den Sprint. Und das gelte natürlich auch für das Rennen.

Williams: Sargeant zum ersten Mal in Q2

Der zweite Rookie im Feld schaffte zum ersten Mal den Sprung aus Q1 und berichtet: "Das Qualifying war gut. Es war eine ziemlich gute Vorstellung für das Team, und ich habe es endlich in mein erstes Q2 geschafft."

"Ich war wirklich froh, dass ich die Runde unter Druck am Ende von Q1 hinbekommen habe. In Q2 habe ich es dann versucht und es nicht ganz hinbekommen, und das war's", berichtet er. Am Ende reichte es "nur" zu P15.

Teamkollege Albon wurde 13., ist aber ebenfalls nicht unzufrieden damit. Es sei "großartig", dass Williams mit den anderen Teams kämpfen könne, auch wenn es natürlich "frustrierend" sei, dass es heute nicht für Q3 gereicht habe.

"Morgen bietet sich eine weitere Gelegenheit", weiß er und erklärt: "Am Sonntag wird es hektisch, da niemand einen richtigen Longrun gefahren ist. Es wird also darauf ankommen, sauber zu fahren, und hoffentlich können wir einige Plätze gutmachen."

McLaren: Piastri fühlt sich nicht wohl

Gemeint ist damit aber nicht das Auto, denn beide McLaren-Piloten schafften es heute in Q3. Vielmehr verrät der Australier, dass er an diesem Wochenende gesundheitlich etwas angeschlagen sei. Am Ende landete er auf P10.

"Ein gutes Ergebnis für das Team", resümiert er bei 'Sky' und erklärt: "Das Auto hat funktioniert. Es war wahrscheinlich ein besserer Tag als erwartet." Für morgen sei es dann das Ziel, "noch schneller" zu sein.

Auch er selbst hofft dann, wieder fit zu sein. "Ich werde morgen in Ordnung sein. Es ging mir schon besser, aber es wird schon", so Piastri. Teamkollege Norris landete übrigens auf P7.

DRS-Probleme bei Aston Martin

Die konnte man auch im Qualifying nicht lösen. Alonso berichtet: "Ich denke, wir hätten ein bisschen besser sein können. Wir hatten einige Probleme im FT1 und auch im Qualifying mit dem DRS, was uns einige Zehntel gekostet hat."

"Aber es ist ja erst Freitag. Es liegt ein langes Wochenende vor uns. Morgen gibt es ein weiteres Qualifying, ein weiteres Rennen und dann das Rennen am Sonntag. Es gibt also viele Möglichkeiten, und hoffentlich können wir ein paar Plätze gutmachen", so der Spanier.

Er beendete das Qualifying auf P6, Teamkollege Stroll nur auf P9. Der Kanadier erklärt: "Das Auto fühlte sich gut an, aber wir hatten einige Probleme mit dem DRS. Vor allem in Q3 hatte ich kein DRS, und das hat etwas Zeit gekostet."

"Das war frustrierend, aber wir müssen versuchen, das für das Rennen in den Griff zu bekommen", betont Stroll.

Wolff: Mittelsektor macht den Unterschied

P5 von Hamilton war am Ende noch Schadensbegrenzung für Mercedes. Toto Wolff erklärt, dass man in den ersten beiden Kurven noch mit der Spitze mithalten könne. "Aber wir müssen zugeben, dass Ferrari im Mittelsektor herausragend ist", so der Teamchef bei 'Sky'.

Generell sei das eigene Auto einfach nicht "stabil" genug. Wolff betont: "Wir haben [in Baku] kein Update ans Auto gebracht, das kommt erst in Imola. Also müssen wir einfach das Beste aus diesem Paket herausholen, das wir haben."

Letztendlich sei er "happy" mit P5 von Hamilton, nachdem auch der Rekordchampion zuvor fast in Q2 gescheitert wäre.

Sainz: Hatte überhaupt kein Selbstvertrauen

Der zweite Ferrari-Fahrer war heute 0,8 Sekunden langsamer als Leclerc. Sainz berichtet, er habe ab FT1 Probleme gehabt. Das Auto sei genau wie in Australien abgestimmt gewesen, aber die Balance habe sich überhaupt nicht richtig angefühlt.

"Am Ende habe ich mich in Q1 und Q2 noch mehr in Schwierigkeiten gebracht, indem ich Fehler gemacht und noch mehr Vertrauen in das Auto verloren habe", berichtet er. Deswegen sei er den ganzen Tag hinterhergefahren.

Und dann habe er in Q3 auch nur noch einen frischen Reifensatz gehabt. Damit war sein Schicksal dann quasi besiegelt. Die beste Nachricht sei da noch, dass es bei all diesen Problemen am Ende trotzdem zu P4 gereicht habe.

Warum ist Ferrari plötzlich wieder vorne?

Wir haben ja schon darüber gesprochen, dass es für die Scuderia die erste Pole seit einem halben Jahr war. Leclerc betont: "In Australien ist uns ein Schritt nach vorne gelungen. Es ist mir nur nicht gelungen, es dort unter Beweis zu stellen."

"Es gibt immer noch ein paar Fragezeichen. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir einige Schritte in die richtige Richtung gemacht haben", erklärt er und ergänzt: "Es fühlt sich gut an. Das gesamte Team hat das gebraucht."

"Wir haben gute Fortschritte beim Set-up gemacht. Andererseits waren die Qualifyings zu Saisonbeginn auch nicht so schlecht. In Australien bin ich nicht gut gefahren. Davor hatte uns auch nicht so viel gefehlt", betont Leclerc.

"Wir haben im Qualifying also gar nicht so viel zugelegt", sagt er und erklärt, er hoffe eigentlich vor allem im Rennen auf Fortschritte. Das wird sich dann aber erst am Sonntag zeigen.

Gasly: Habe nicht hart genug gebremst

Der Franzose hat derweil seinen Q1-Crash erklärt und bei 'F1 TV' verraten: "In Kurve 3 habe ich nicht so spät gebremst, aber ich habe nicht stark genug gebremst, um die Kurve zu schaffen, und leider bin ich in die Mauer gefahren."

Das sei "ziemlich frustrierend", aber: "Zumindest können wir das für morgen hinter uns lassen und uns auf den Sprint vorbereiten", so Gasly. Zudem könne das Rennen am Sonntag "lang" werden.

Einige Chancen hat er also auch nach diesem verkorksten Freitag noch. Dem neuen Sprintformat sei Dank ...

Hamilton: "Gute Ausgangsposition für den Sonntag"

Der zweite Mercedes-Pilot schaffte den Sprung in Q3 als Zehnter ganz knapp und wurde am Ende Fünfter. Er berichtet: "Ich glaube, in Q2 hatte ich Probleme. Ich hatte mehr Pace, aber ich habe die letzte Runde einfach nicht hinbekommen."

Seine Q3-Runde sei dann besser gewesen, aber es habe nicht gereicht, um in die Top 4 zu kommen. "Aber das ist definitiv eine gute Ausgangsposition für den Sonntag", betont er, auch wenn man natürlich lieber weiter vorne stehen würde.

Schließlich sei es immer das Ziel von Mercedes, zu gewinnen. Er wisse aber nicht, was man nun vom restlichen Wochenende noch erwarten könne. "Ich bin froh, in der dritten Reihe zu stehen, und ich hoffe, dass wir morgen ein bisschen besser kämpfen können", so Hamilton.

Russell: Waren einfach nicht schnell genug

Der Mercedes-Pilot schied überraschend bereits in Q2 aus und gesteht: "Wir sind an diesem Wochenende einfach nicht schnell genug." Er habe alles gegeben, und seine Runde sei "stark" gewesen - habe aber trotzdem nicht gereicht.

Dass man das Auto jetzt nicht mehr umbauen kann, stört ihn aber auch kaum. "Ich glaube, wir wüssten im Moment gar nicht, was wir ändern müssten, um auf dieser Strecke die nötige Geschwindigkeit zu finden", zuckt er die Schultern.

Kämpferisch betont er trotzdem: "Ich sehe keinen Grund, warum wir uns am Sonntag nicht zurückkämpfen können." Jetzt müsse man aber erst einmal den Sprint abwarten.

Perez gesteht: In Melbourne Selbstvertrauen verloren

"Es ist natürlich deutlich besser, Dritter zu sein, als nicht einmal in Q2 zu kommen", verrät der Mexikaner und erklärt: "Ich bekomme mein Selbstvertrauen zurück. Was in Melbourne passiert ist, hat meinem Selbstvertrauen schon ein wenig geschadet, wenn ich ehrlich bin."

Dort war er im Qualifying ja gecrasht. Im Hinblick auf heute ergänzt er: "Ich hatte mit Sicherheit mehr Pace, als ich heute gezeigt habe. Aber ich bin immer noch im Kampf drin. Mit diesen kniffligen Qualifyings und der geringen Vorbereitungszeit war es einfach wichtig, dass wir sicherstellen, dass wir für Sonntag in einer guten Position sind."

Und die Ausgangslage ist mit P3 sicher nicht verkehrt.

Das Wichtigste zum Freitag ...

... haben wir auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke für euch zusammengefasst. Und nicht vergessen: Um 19:15 Uhr melden sich Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit ihrer großen Videoanalyse!

Fotostrecke: Formel 1 2023 in Aserbaidschan: Das Wichtigste zum Freitag

Foto: Motorsport Images

Magnussen: Was genau war da kaputt?

Der Däne konnte am Ende von Q1 nicht mehr fahren. Was war da los? "Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich hatte irgendein Problem mit dem Antrieb. Es könnte aber auch ein elektrisches sein. Es fühlte sich für mich einfach wie eine Art Fehlzündung an", berichtet er.

Letztendlich habe sich das Team daher entschieden, den Motor lieber zu schonen. Davon abgesehen habe sich das Auto "gut" angefühlt, betont er. "Ich hatte das Gefühl, dass die Balance gut war und die Pace gut aussah", so Magnussen.

"Es ist schade, wenn so etwas passiert. Aber es gibt keinen Grund, deswegen zu heulen. Einfach weitermachen", gibt er sich kämpferisch. Vielleicht geht ja morgen im Sprint etwas.

Perez: Da wäre mehr drin gewesen

Der Mexikaner ist dagegen nicht so happy mit P3 und erklärt: "Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich auf P3 liege, denn ich hatte das Gefühl, dass mehr drin war. Meine Runde war nicht so sauber."

"Wir wussten, als wir hierher kamen, dass der Ferrari die größte Bedrohung für uns sein würde. Ich denke, Charles hat eine großartige Runde hingelegt", lobt er. Teamkollege Verstappen blickt trotzdem optimistisch auf das Rennen.

"Wir liegen auf P2 und wissen, dass wir ein sehr gutes Rennauto haben. Alles in allem ist es also nicht schlecht", betont er. "Aber man möchte immer vorne starten und wir müssen ein Auto überholen", weiß er.

Der Niederländer startet in Baku übrigens am Sonntag zum ersten Mal aus der ersten Reihe.

Leclerc: Poleposition nicht erwartet

Der Monegasse selbst erklärt: "Ich bin natürlich überrascht." Man wäre vor dem Wochenende bereits damit zufrieden gewesen, im Qualifying vor Aston Martin und Mercedes zu landen. Das Ergebnis sei daher eine "gute Überraschung".

Er warnt aber auch: "Wir dürfen nicht vergessen, dass unser Auto im Rennen vielleicht noch hinter den Red Bulls liegt. Es wird also schwierig sein, die Führung zu behalten. Aber das ist das Ziel, und ich bin wirklich sehr, sehr zufrieden mit der Runde."

Aber vor dem Rennen steht morgen ja dann auch erst einmal noch der Sprint an.

Erste Leclerc-Pole seit Singapur

Kleine Randinfo: Für Leclerc ist es die erste Pole seit dem 1. Oktober 2022, als er den Ferrari in Singapur auf den besten Startplatz stellte. Das ist inzwischen fast sieben Monate her.

Für Ferrari insgesamt ist es die erste Pole seit Austin 2022 (22. Oktober), was ebenfalls bereits mehr als ein halbes Jahr her ist. Damals stand Sainz ganz vorne.

Kann man alles in unserer großen Datenbank nachlesen!

Hülkenberg: Keine Saubere Runde

Der Deutsche qualifizierte sich zwar auch im vierten Saisonrennen wieder vor seinem Teamkollegen, schied dieses Mal aber bereits in Q1 aus. "Die Runden waren nicht so sauber, wie sie hätten sein sollen", gesteht er.

Zwar hätten die zwei roten Flaggen nicht geholfen, in einen Rhythmus zu finden. "Aber das ist keine Ausrede", gesteht Hülkenberg und erklärt: "Q2 war definitiv realistisch und möglich." Letztendlich hätten "Kleinigkeiten" das verhindert.

Er habe sich mehrfach etwas verbremst, berichtet er und erklärt: "Es war in jeder Runde nur jeweils eine Kurve, die den Unterschied gemacht hat." Er sei "etwas enttäuscht", aber: "Wir werden morgen wieder angreifen", kündigt er an.

Q3: Leclerc auf Pole!

Red Bull ist geschlagen! Leclerc legt im zweiten Versuch mit einer 1:40.203 noch einmal nach und sichert sich die Pole. Dahinter starten am Sonntag Verstappen, Perez und Sainz. Hamilton und Alonso stehen in Reihe drei.

Hier im Ticker geht es gleich weiter mit den Stimmen zum Qualifying. Vorher wie gewohnt die Übersicht:

Bericht

Ergebnis

Startaufstellung

Q3: Gleiche Zeit!

Irre: Verstappen und Leclerc fahren beide eine 1:40.445! Weil der Niederländer seine Zeit zuerst gesetzt hat, steht er nach den ersten Versuchen vorläufig auf Pole. Hinter dem Duo liegen Perez, Sainz und Hamilton.

Enger geht es nicht! Mal schauen, was gleich in den zweiten Versuchen noch passiert ...

Alle aktuellen Informationen im Session-Liveticker abrufen!

Q1: Wetter

Zur Klarstellung: Uns erwartet jetzt ein ganz normales Qualifying mit Q1, Q2 und Q3, bei dem die Startaufstellung am Sonntag ausgefahren wird. Der Sprint morgen ist seit diesem Wochenende komplett unabhängig vom heutigen Tag.

Die Temperaturen sind ganz ähnlich wie in FT1: Es ist 19,7 Grad warm und die Asphalttemperatur liegt bei 38,8 Grad. Die Regenwahrscheinlichkeit beträgt null Prozent.

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Update von Alpine

Weniger als 30 Minuten noch bis zum Start von Q1 und wir haben ein kleines Update von Alpine. Das Team meldet: "Pierres Auto wurde gegen 15:00 Uhr Ortszeit, zwei Stunden vor dem heutigen Qualifying, in die Garage des Teams zurückgebracht."

"Nach ersten Überprüfungen kann das Team bestätigen, dass das Chassis intakt ist. Die Mechaniker arbeiten mit Hochdruck daran, das Getriebe und die Antriebseinheit zu ersetzen, um Pierres Auto für das Qualifying bereit zu machen."

"Das Timing wird eng sein, aber das Team ist zuversichtlich, dass es möglich ist", so Alpine. Wir drücken die Daumen!