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Baubeginn: Lawrence Stroll investiert 230 Millionen Euro in neue Fabrik

Aston Martin macht ernst: In Silverstone hat jetzt endlich der Bau des neuen Formel-1-Campus begonnen - Lawrence Stroll: "Geld ist immer noch ziemlich laut"

Eigentlich hätte der Baubeginn bereits vor zwei Jahren erfolgen sollen, doch dann kam das Coronavirus. Vergangene Woche war es endlich soweit: In Silverstone hat Teameigentümer Lawrence Stroll höchstpersönlich den Spatenstich für den neuen Campus des Aston-Martin-Rennstalls vorgenommen - und dabei seinen Anspruch und seine Ambitionen verdeutlicht.

"Geld", sagt der kanadische Geschäftsmann, sei "immer noch ziemlich laut, nicht wahr? Und das wird es auch weiterhin bleiben." Denn trotz Einsetzen der Budgetobergrenze ist Stroll davon überzeugt, dass letztendlich nur ein Investment wie jenes in die neue Fabrik das ehemalige Racing-Point-Team an die Spitze der Formel 1 bringen kann.

Was man braucht, um zu gewinnen, seien "die richtige Leadership und die richtigen Visionen. Die habe ich. Und du musst dir deine Visionen leisten können. Das kann ich", meint Stroll selbstbewusst. Großartiges Personal habe er bei Aston Martin schon, aber die Ingenieure arbeiten derzeit noch nicht mit den besten Werkzeugen, sagt er. Das soll sich jetzt ändern.

Auf fast 40.000 Quadratmetern entsteht auf einem Grundstück, das Stroll gleich neben der alten Fabrik gekauft hat, der neue Formel-1-Campus. Ein Haupt- und zwei Nebengebäude wird dieser beinhalten, mit Windkanal, einem Konferenzzentrum, einem Auditorium, Platz für die Traditionsabteilung und weiteren Büros.

Kostenpunkt: 230 Millionen Euro

Das Baubudget liegt aktuell bei rund 230 Millionen Euro, und schon Ende 2022, spätestens aber 2023 sollen die ersten Mitarbeiter einziehen. Ein Meilenstein für den britischen Rennstall, der 1991 von Eddie Jordan gegründet wurde und heute immer noch aus der gleichen Fabrik operiert, die Jordan damals verwendet hat.

Stroll plant das Gebäude als Antipode zum McLaren-Technology-Centre (MTC), das 2004 eröffnet wurde und bis heute die letzte komplett neu errichtete Fabrik eines Formel-1-Teams ist. Ron Dennis' Schmuckstück in Woking wurde von Stararchitekt Sir Norman Foster geplant und hat zahlreiche Designpreise gewonnen. So spektakulär und teuer plant Aston Martin nicht.

Doch das MTC wird auch oft kritisiert: zu teuer in der Erhaltung, zu lange Wege, heißt es. Aston Martin setzt andere Schwerpunkte: optimierte Kommunikation, 5G-Breitbandinternet, neuester Stand der Technik. "Das ist genau das Gegenteil von dem, was Ron Dennis mit Norman Foster beim McLaren-Technology-Centre gemacht hat", betont Stroll.

"Das ist letztendlich ein Business. Es ist eine Fabrik und ein Campus, so gebaut, dass die Gebäude unsere Zwecke erfüllen, zu unserer DNA passen und unsere Kultur und uns selbst abbilden. Sinn und Zweck des Baus ist, dass das Gebäude effizient ist, mit kurzen Wegen. Und dass endlich alle unter einem Dach sitzen können."

Mit der aktuellen Fabrik wäre es "wirklich schwierig" geworden, seine Pläne für Aston Martin in der Formel 1 umzusetzen, glaubt Stroll: "Wir arbeiten jetzt noch mit temporären Büros, mit Containern, um das wachsende Personal irgendwie unterzubringen. Aber die Kommunikation ist nicht die beste und die Büros sind auf dem gesamten Firmengelände verteilt."

Stroll plant langfristiges Engagement in der Formel 1

Der Neubau seine "eine Notwendigkeit", ist Stroll überzeugt: "Wenn wir auf den Personalstand wachsen wollen, den ich für richtig halte, dann wäre das mit den aktuellen Gegebenheiten schlicht und einfach nicht möglich gewesen." Den Bau der neuen Fabrik sieht er letztendlich als "langfristiges Investment".

Damit ist auch klar: Stroll hat nicht vor, seinen Mehrheitsanteil am Formel-1-Team Aston Martin (er ist auch Großaktionär des gleichnamigen Sportwagenherstellers) bald zu verkaufen. Anders als einige seiner Vorgänger: Eddie Jordan hat 2005 an den russischen Geschäftsmann Alex Schnaider verkauft, der 2006 an den Sportwagenhersteller Spyker, der wiederum 2007 an Vijay Mallya.

"Ich möchte meinen Vorgängern gegenüber nicht respektlos erscheinen", sagt Stroll und unterstreicht: "Keiner von ihnen konnte meine Vergangenheit oder meine Erfolgsbilanz vorweisen. Und ich stehe ganz eindeutig mit voller Leidenschaft hinter diesem Projekt."

Letztendlich sei sein Investment in die Formel 1 "eine geschäftliche Chance", fährt er fort: "Der Wert eines Formel-1-Teams wird in den nächsten Jahren signifikant steigen", spielt Stroll auf die Budgetobergrenze an. "Das ist übrigens nicht anders als in anderen Profisportarten."

"Nehmen wir die NFL: Vor zehn Jahren war ein Footballteam vielleicht eine Milliarde wert. Wenn du heute eins kaufen möchtest, gibt's das nicht unter vier oder fünf Milliarden. Ich sehe das also als langfristigen Plan. Und ich will selbst mitwirken. Ich halte mich noch für einen jungen Mann. Und man investiert nicht so, wenn man sich zurückziehen möchte", sagt der 62-Jährige.

Berichtigung: In der ursprünglichen Version dieses Texts war von Baukosten von bis zu 170 Millionen Euro die Rede. Tatsächlich sind bis zu 230 Millionen Euro veranschlagt. Der Fehler kam durch eine interne Fehlkommunikation zustande. In der Version, die uns zur Verfügung gestellt wurde, war von US-Dollar die Rede. Tatsächlich waren aber Britische Pfund gemeint. Wir entschuldigen uns.

Eine Bildergalerie zum Durchklicken gibt's auf unserem Schwesterportal Motorsport-Total.com.

Mit Bildmaterial von Aston Martin.

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