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Betrugsverdacht: Ferrari korrigiert Batterie-Software

Der Batteriestreit um Ferrari spitzt sich zu: Wie die FIA nun gegen die Scuderia vorgeht, wieso man die Software korrigieren musste und wie die Vorwürfe lauten

Ferrari SF71H in the garage

Ferrari SF71H in the garage

Hat Ferrari mit seiner Batterie geschummelt und mehr als die erlaubten vier Megajoule pro Runde und 163 PS Leistung in das Energiesystem eingespeist? Diese Frage beschäftigt in Monaco die Formel 1. Da die Teams bei Zweifel über die Legalität ihrer Systeme selbst beweisen müssen, dass man nichts Verbotenes tut, hat die Scuderia beim Trainingsauftakt im Fürstentum eine korrigierte Software präsentiert.

Nun muss die FIA entscheiden, ob das Team von Sebastian Vettel, das dieses Jahr vor allem im Qualifying einen für viele überraschenden Leistungssprung gemacht hat, damit durchkommt. Daher fährt Ferrari dieses Wochenende tatsächlich unter Beobachtung. Und nicht nur das: Der Weltverband hat Ferraris ERS-System mit einer Hardware versehen, die es unmöglich macht, mehr Energie abzurufen als vom Reglement erlaubt.

Eine Reaktion auf die Aussagen des Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda, dass bei Ferrari etwas im Busch sei. "Es kann nicht sein, dass so lange über Grauzonen diskutiert wird", hatte der Österreicher kritisiert. "Jedes Rennen, bei dem nichts passiert, kann ein verlorenes Rennen sein. Die FIA muss diese offenen Fragen bis zum Rennen in Monte Carlo klären."

Was Ferrari vorgeworfen wird

Doch was hat es mit dem Ferrari-Energiespeicher wirklich auf sich? Die italienische Truppe verwendet als einziges Team ein zweigeteiltes System mit zwei Ausgängen. Das ist nicht verboten und wird bereits seit der Reglementrevolution 2014 so gehandhabt, als man noch ein großes Leistungsdefizit hatte.

Die Konkurrenz - und allen voran Mercedes - hat nun den Verdacht, dass Ferrari diese Konstruktion nutzt, um phasenweise mehr Leistung als erlaubt in das System einzuspeisen. Und zwar, indem man den FIA-Sensor umgeht und über einen Chip den Widerstand der zwei Ausgänge moduliert.

GPS-Messungen belasten Ferrari

Das will die Konkurrenz über GPS-Messungen herausgefunden haben. Laut 'auto motor und sport' gab Mercedes der FIA den Hinweis, sich der Sache anzunehmen, worauf man sich in Baku und Barcelona Leistungsdiagramme zeigen ließ und den Energiespeicher überprüfte. In Baku soll der plötzliche Leistungsüberschuss laut GPS-Daten der Konkurrenz 20 PS ausgemacht haben, was dort drei Zehntel pro Runde ausmacht.

In Barcelona, als die FIA die Scuderia bereits im Visier hatte und Batterietests durchführte, sei hingegen alles mit rechten Dingen zugegangen. Tatsächlich hatte Ferrari beim Europaauftakt auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya seinen Vorsprung der ersten Saisonrennen verloren und ist auch im WM-Klassement hinter Mercedes zurückgerutscht.

Aber war der SF71H nun in Baku und bei den Rennen davor illegal? Diese Frage lässt bei der FIA derzeit die Köpfe rauchen, denn die Hybridelektronik ist so kompliziert, dass eine klare Antwort auf diese Frage nicht so einfach herauszufinden ist. Und ein Protest wäre derzeit wohl sinnlos, da man sich jetzt, wo das gesamte Fahrerlager auf die Scuderia blickt, sicher keinen Fehltritt leisten wird.

Welche Konsequenzen drohen dem Vettel-Team?

Aber vertraut die Konkurrenz darauf, dass die Regelhüter die Angelegenheit im Griff haben? "Ich vertraue der FIA absolut, ob es jetzt um das Chassis oder den Motor geht, dass sie die Sache im Griff hat", spielt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff darauf an, dass Ferrari auch die Rückspiegel ab Monaco ändern musste. "Wir werden sehen, was da rauskommt."

Und auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt an die "Kompetenz der FIA, dafür zu sorgen, dass die abgenommenen im Verlauf eines Grand-Prix-Wochenendes auch dem Reglement entsprechen", auch wenn es derzeit Gerüchte gebe. "Und natürlich ist es auch die Pflicht der Teams, dafür zu sorgen", sieht er den Ball auch bei Ferrari.

Bleibt die Frage, ob Ferrari nun nachträglich noch eine Strafe droht, sollte tatsächlich herausgefunden werden, dass man das Reglement umgangen ist. Ein Protest eines Konkurrenten ist unmöglich, da die Frist dafür längst abgelaufen ist. Nur FIA-Boss Jean Todt persönlich kann das FIA-Berufungsgericht damit beauftragen, den Fall noch einmal aufzurollen.

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