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Bist du enttäuscht, dass Newey nicht zu Ferrari kommt, Lewis? "Nein!"

Adrian Newey und Ferrari: Eine Traumkonstellation, die erneut gescheitert ist - Lewis Hamilton: "Glaube, wir können bei Ferrari trotzdem viel erreichen"

Bist du enttäuscht, dass Newey nicht zu Ferrari kommt, Lewis? "Nein!"

Adrian Newey hat sich für Aston Martin und gegen Ferrari entschieden

Foto: LAT Images

Adrian Newey hat sich entschieden: Er wird nicht zu Ferrari wechseln, sondern zu Aston Martin. Dabei hatten es viele für möglich gehalten, dass er 2025 mit seiner Ehefrau Amanda nach Maranello umziehen wird, um gemeinsam mit Lewis Hamilton zu versuchen, die Formel-1-WM auf Ferrari zu gewinnen. Ein Traum, der jetzt geplatzt ist.

Manche hatten sogar vermutet, Hamilton könnte den Wechsel zu Ferrari im vergangenen Winter auch deswegen riskiert haben, weil er schon wusste, dass Newey kommen wird. Eine Vermutung, die sich jetzt in Luft aufgelöst hat.

Auf die Frage, ob er enttäuscht sei, dass Newey doch nicht kommt, antwortet Hamilton aber: "Ganz ehrlich: nein. Es wäre zwar eine Ehre gewesen, mit Adrian zu arbeiten. Aber ich hatte das Privileg, in meiner Karriere schon mit zwei Teams Weltmeister zu werden, bei denen Adrian nicht war."

Zwar räumt der siebenmalige Champion ein: "Ich glaube, jedes Team hätte ihn gern gehabt." Aber: "Letztendlich musste er das tun, was für ihn am besten ist. Das ändert nichts an meinen Zielen oder meinem Fokus für den nächsten Schritt in meiner Karriere. Ich glaube immer noch, dass wir dort viel erreichen können. Zu 100 Prozent."

Auch Leclercs Enttäuschung hält sich in Grenzen

 
 

Ganz ähnlich äußert sich auch Hamiltons nächstjähriger Teamkollege Charles Leclerc. Auch er sei "nicht enttäuscht", denn: "Es ist nicht so, dass wir nicht versucht hätten, ihn zu bekommen. Ich weiß, dass es Gespräche mit Adrian gegeben hat. Aber er hat dann halt eine andere Entscheidung getroffen, und das respektieren wir."

"Wir bei Ferrari haben immer schon mehr Wert auf die ganze Gruppe als auf Einzelpersonen gelegt. Adrian hat in seiner Karriere Unglaubliches geleistet. Aber wir haben ein tolles Team, und ich habe keinen Zweifel dran, dass wir mit unserem starken Team wieder an die Spitze kommen können."

Die Schlüsselpersonen in der Ferrari-Technik sind aktuell Enrico Gualtieri (Technischer Direktor Powerunit) und Loic Serra (Technischer Direktor Chassis), der von Mercedes geholt wurde, um Enrico Cardile zu ersetzen. Cardile soll, genau wie Newey, auf dem Sprung zu Aston Martin sein.

"Ich bin wirklich happy mit unserer Struktur", versichert Leclerc. Es sei jetzt Aufgabe von Teamchef Frederic Vasseur, "das Team in die bestmögliche Verfassung zu bringen, damit wir Rennen gewinnen können. Und ich vertraue Fred zu 200 Prozent und teile seine Vision. Es ist ein fortlaufender Prozess der stetigen Verbesserungen."

Kein Vorgesetzter und Anteile: zu verlockend für Newey

Das kann freilich nicht drüber hinwegtäuschen, dass Ferrari, zumindest dem Vernehmen nach, großes Interesse dran hatte, Newey im x-ten Anlauf endlich nach Maranello zu holen. Aber der Umzug nach Italien, der dafür erforderlich gewesen wäre, sagte Newey nicht zu. Und Lawrence Strolls Angebot, Anteile am Aston-Martin-Team überschrieben zu bekommen, war letztendlich zu verlockend.

Der Megatransfer zu Ferrari sei letztendlich wohl an "gewissen Bedingungen" gescheitert, "die Fred Vasseur und das Ferrari-Team nicht akzeptieren wollten", sagt Experte Ralf Schumacher in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Gerüchteweise seien es "rund 20" Ingenieure, die Newey im Schlepptau zu seinem nächsten Arbeitgeber mitbringt, vermutet Schumacher. Dazu kommt, dass er "die Befindlichkeiten leid war, die bei Red Bull im Umfeld waren. Da wollte er jetzt einfach nur eine gesicherte Arbeitsatmosphäre haben."

"Die sollte wahrscheinlich auch von Fred Vasseur losgelöst sein. Fred möchte natürlich die Kontrolle behalten. Das verstehe ich auch, das ist seine Sicht der Dinge. Zumindest hat man gehört, dass das der Grund war, warum es nicht funktioniert hat", berichtet Schumacher.

Bei Aston Martin soll man Newey volle Entfaltungsmöglichkeiten zugesichert haben. Als Shareholder kann er strategische Entscheidungen im Team aktiv mitbestimmen, weit über seinen Einflussbereich als Designer hinaus. Etwas, was Newey schon in frühen Jahren immer wollte.

Ende der 1990er-Jahre hat genau das sogar zur Trennung von Williams geführt. Frank Williams und Patrick Head wollten Newey nicht mitreden lassen. Sich jetzt als Angestellter von Ferrari letztendlich wieder dem Teamchef unterordnen zu müssen, das war offenbar keine Perspektive, die er als besonders attraktiv empfunden hat.

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