Bonuspunkt für die schnellste Runde: Was hat er 2019 wirklich gebracht?
Der Bonuspunkt für die schnellste Runde soll die Rennen spannender machen - Im Hinblick auf die WM hat er in der Saison 2019 aber keinen Unterschied gemacht
Es war die vielleicht größte Regeländerung zur Formel-1-Saison 2019. Seit diesem Jahr wird für die schnellste Rennrunde wieder ein zusätzlicher Punkt vergeben. Bei 21 Rennen macht das über die gesamte Saison gesehen also maximal 21 Bonuspunkte - fast so viel wert wie ein Rennsieg. Doch was hat die neue Regel unterm Strich wirklich gebracht? Wir schlüsseln das einmal auf.
Insgesamt gab es lediglich sechs Piloten, die alle Bonuspunkte unter sich aufteilten. Lewis Hamilton holte sich als erfolgreichster Fahrer insgesamt sechs Zusatzpunkte, dazu kommen Charles Leclerc (4), Max Verstappen (3), Valtteri Bottas, Pierre Gasly und Sebastian Vettel (je 2). Bei den Teams macht das acht Punkte für Mercedes, sechs für Ferrari und fünf für Red Bull.
Damit ist bereits klar, dass der Punkt 2019 nur für die drei Topteams interessant war. Kein Mittelfeldteam schaffte es, sich den zusätzlichen Zähler überhaupt auch nur einmal zu sichern. Zweimal wurde der Bonuspunkt nicht vergeben, weil der entsprechende Pilot die Top 10 verpasste. Das ist Voraussetzung, um für die schnellste Runde auch den Zusatzzähler einzustreichen.
Welche Auswirkung hatte der Bonuspunkt nun auf die WM? Gar keine. Die jeweiligen Abstände zwischen den Top 5 der WM waren so groß, dass die Extrazähler keine Rolle spielten. Am engsten war es noch bei Gasly, der mit 95 Punkten WM-Siebter vor Alexander Albon (92 Punkte) wurde. Den siebten Platz hätte er allerdings auch ohne seine beiden Bonuspunkte knapp behalten.
Gleiches gilt bei den Teams. Die Abstände zwischen Mercedes, Ferrari und Red Bull sind am Saisonende so groß, dass die Bonuszähler keinen Unterschied gemacht haben. "Durch den einen Punkt aus Melbourne führe ich jetzt die Meisterschaft an. Es kann also wichtig werden", sagte Valtteri Bottas noch nach dem vierten Saisonrennen in Baku. Doch daraus wurde nichts.
Stattdessen dürften sich die Kritiker in ihrer Meinung bestätigt sehen. Max Verstappen erklärte beispielsweise bereits früh in der Saison, dass der Bonuspunkt seiner Meinung nach nicht viel beitrage. "Die Lücke zu den Teams dahinter wird [in der WM] nur noch größer, wenn man den Topteams noch einen zusätzlichen Punkt gibt", warnte er damals. Zumindest in der Saison 2019 hatte er recht.
Mit Bildmaterial von LAT.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.