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Bottas geht nach Reifenschaden leer aus: "Habe ich nicht kommen sehen"

Mercedes-Pilot Valtteri Bottas erlebt ein Desaster im Grand Prix von Großbritannien - Ein Reifenschaden bringt ihn um 18 WM-Punkte

In Runde 50 des Grand Prix von Großbritannien waren alle Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis von Valtteri Bottas verloren. Der Finne wurde in Kurve 3 plötzlich langsamer, sein linker Vorderreifen begann sich aufzulösen. Nach einem zweiten Boxenstopp wurde Bottas weit zurückgeworfen, er verpasst den letzten WM-Punkt schlussendlich um nur 0,310 Sekunden. Ein großer Dämpfer für seine WM-Träume.

"Das hat alles ziemlich solide ausgesehen nach einem Doppelsieg. Doch dann hat Valtteri plötzlich am Funk gesagt, dass er irgendwas am linken Vorderreifen spürt. Da war klar, dass es ein Reifenschaden ist", schildert Mercedes-Teamchef Toto Wolff am 'Sky'-Mikrofon die bangen Minuten gegen Rennende.

"Da passiert was mit dem Reifen", funkte Bottas in der 49. Runde kurz vor dem Malheur, wenig später löste sich der Vorderreifen auf. Der Finne kam in Kurve 3 von der Ideallinie ab und musste Rang zwei an Max Verstappen abgeben.

Wolff: "Fahrer haben sich zu sehr gepusht"

Auf nur drei funktionierenden Rädern schleppte sich der WM-Zweite um den gesamten Kurs an die Box. "Ich habe schon vorher Vibrationen an den Vorderreifen gespürt, die sind immer schlimmer geworden." Deshalb versuchte er bereits in den Runden davor, die Reifen zu managen. "Ich habe einfach versucht, das Rennen zu beenden."

Besonders viel Pech hatte der Finne aufgrund der Stelle, an der sich der Reifen auflöste. "Ich musste die gesamte Runde zu Ende fahren, das war nicht ideal." Mit dem harten Pneu hatte er bis dahin 37 Runden absolviert. Nach dem Boxenstopp wurde er auf Position 13 zurückgeworfen.

"Wir wussten, dass es ein langer Stint mit den harten Reifen werden wird. Ich habe versucht, Lewis unter Druck zu setzen, aber gegen Ende hin habe ich immer mehr Vibrationen bekommen." Zuvor stoppte Bottas bereits in Runde 13 unter der zweiten Safety-Car-Phase vom gebrauchten Medium auf den frischen Hard.

 

Pirelli hat vor dem Rennen eine optimale Strategie mit dem Medium-Startreifen ausgegeben, demnach hätte Bottas erst in den Runden 21 bis 24 auf den harten Reifen wechseln sollen. Allerdings sind einige Piloten noch länger auf dem Hard auf der Strecke geblieben: Ganze acht Fahrer fuhren 40 Runden auf dem weiße Reifen.

Bottas hat von seinem Unglück in der vorvorletzten Runde zunächst nichts geahnt: "Es ist total plötzlich passiert. Ich habe es nicht kommen sehen." Am Mercedes-Kommandostand hatte man die Fahrer aber bereits zuvor auf die Reifendaten hingewiesen, wie Wolff nach dem Rennen verrät.

"Valtteri hat Lewis unter Druck gesetzt. Als wir uns die Reifendaten angesehen haben, dachten wir uns schon, dass sie sich zu sehr pushen", meint der Österreicher im Nachhinein. Bottas befand sich schließlich bis Runde 40 innerhalb von zwei Sekunden auf die Spitze. Erst danach musste er Hamilton ziehen lassen.

Nullnummer für Bottas "ein Rückschlag"

"Wir haben aber nicht eingegriffen", betont Wolff außerdem, "sondern haben sie nur gewarnt, dass ihnen am Ende die Reifen ausgehen könnten. Daher sind sie gegeneinander gefahren." Tatsächlich waren die Sorgen der Verantwortlichen in der Mercedes-Garage berechtigt, nicht nur Bottas erlitt einen Reifenschaden, sondern auch Hamilton.

Doch während es den Finne zwei Runden vor Rennende erwischt hat und er sich einen neuen Satz Reifen abholen musste, konnte der Brite von Glück reden, dass sein Reifen erst eine Runde später eingebrochen ist. So konnte Hamilton den 87. Karriereerfolg feiern, Bottas hingegen blieb auf Rang elf punktelos.

"Für den Valtteri ist das ein wirklicher Rückschlag in seinen Meisterschaftsambitionen", weiß Wolff. In der Fahrerwertung liegt Hamilton nun bereits mit 30 Zählern Vorsprung vor seinem Teamkollegen (88:58). Der Mercedes-Teamchef spricht von einem "bitter-süßen" Tag.

 

Foto: Steven Tee / Motorsport Images

Hätte Bottas' Schicksal mit einem früheren Sicherheitsstopp verhindert werden können? "Dann hätten wir den zweiten Platz verloren", entgegnet Wolff. "Du kannst natürlich aus Vorsicht das Auto an die Box holen und auf neue Reifen umstecken, aber ich glaube das macht in der Situation niemand."

Red Bull hat genau das gemacht und Verstappen in Runde 50 noch einmal auf Soft-Reifen auf die Strecke geschickt. "Der Red Bull ist auf die schnellste Runde gegangen. Jetzt kann man sich die Frage stellen, ob das gescheit war oder nicht. Weil vielleicht hätten sie das Rennen gewonnen. Andererseits hat mir der Christian gesagt, der Reifen war ziemlich zerschnitten schon. Also, wir werden es nie wissen", meint Wolff.

Was die Reifenschäden im Silverstone-Rennen ausgelöst hat, sei noch unklar. Der Mercedes-Teamchef spekuliert, dass die Schäden aufgrund von Trümmerteilen auf der Strecke herbeigeführt worden sind. Dagegen spricht laut 'Sky'-Experte Nick Heidfeld, dass es sich bei allen drei Autos (Bottas, Hamilton und Sainz) um den linken Vorderreifen gehandelt hat.

18 WM-Punkte "haben sich in Luft aufgelöst"

"Ich bin mal gespannt, was bei der Analyse rauskommt, ob es wirklich an den Teilen lag, die auf der Strecke lagen", so der Ex-Formel-1-Pilot. Das würde ihn verwundern. Denn der linke Vorderreifen sei schon vor dem Rennen als Schwachstelle ausgemacht worden - "von dem haben wir vor dem Rennen schon gesagt, dass der am meisten beansprucht wird".

"Und bei Valtteri sah man auch, während er gefahren ist, dass es aussah wie Blasen links rum. Also ich gehe eher davon aus, dass es ein Problem war, über die Runden da mitzukommen und nicht der Teile auf der Strecke wegen", analysiert der Deutsche.

Für Bottas dennoch bitter: "Es tut mir leid, für ihn und das Team, weil das 18 Punkte mehr für die Konstrukteurs- und Fahrer-Wertung gewesen wären, die sich plötzlich in Luft aufgelöst haben. Das war kein schöner Moment", gibt Wolff zu.

 

Wie wird der Finne nach dieser Niederlage am kommenden Wochenende in das zweite Silverstone-Rennen gehen? Immerhin hat Pirelli für den Jubiläums-Grand-Prix weichere Reifenmischungen nominiert. "Ja, das wird ein Problem für alle sein", weiß er.

Bottas geht daher nicht davon aus, dass im zweiten Rennen eine Einstoppstrategie möglich sein wird. "Ich bin sicher, dass wir von diesem Wochenende viel lernen können. Aber ja, wir müssen einfach nach vorne schauen", seufzt er.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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