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Bottas' persönliche Katar-"Hölle": Reifenschaden kündigte sich nicht an

Valtteri Bottas musste in Katar eine ganze Reihe von Rückschlägen hinnehmen und deutet an, dass die Autos von ihm und Lewis Hamilton unterschiedlich sind

"Wenn du einen Arbeitstag als Hölle bezeichnen kannst, dann war es Valtteris Tag", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über den Sonntag von Valtteri Bottas. Der Finne musste beim Rennen in Katar gleich mehrere Rückschläge verkraften: eine Strafversetzung vor dem Rennen, einen schlechten Start, einen Reifenschaden und dann noch den Ausfall neun Runden vor dem Ende.

Während Teamkollege Lewis Hamilton mal wieder gewinnen konnte, nimmt Bottas nach Mexiko zum zweiten Mal in diesem Tripleheader nichts Zählbares mit. Damit hat Mercedes in der Konstrukteurs-WM nur noch fünf Punkte Vorsprung auf Red Bull.

Doch von vorne: Der Tag begann für Bottas schon äußerst ungünstig. Aufgrund eines Gelbvergehens im Qualifying musste er drei Startplätze nach hinten. Die gelbe Flagge habe er einfach nicht gesehen, verteidigt er sich, weiß aber auch: Wenn sie da war, dann ist es eine Strafe.

Verwirrung um Startplatz

Zunächst hieß es, dass Bottas auf Platz fünf starten würde, doch auch Ferrari beanspruchte mit Carlos Sainz diesen Platz. Die Rennleitung korrigierte sich und sortierte den Mercedes-Piloten kurz vor dem Start doch auf Platz sechs ein - auf der schmutzigen Seite. "Das ist natürlich deutlich schlechter", hadert er. "Es ist schade, denn von Platz fünf hätte es heute komplett anders laufen können."

 

So aber erwischte Bottas einen rabenschwarzen Start und musste nicht nur Max Verstappen vorbeiziehen lassen, sondern auch vier andere Fahrer. "Ich habe auf der Aufwärmrunde nicht genügend Temperatur aufbauen können", erklärt er. "Darum war der Start so schlecht. In Kurve 1 und 2 hatte ich überhaupt keinen Grip und bin nur gerutscht."

Nur als Elfter kam Bottas aus der ersten Runde zurück und hatte anschließend große Probleme, sich weiter nach vorne zu arbeiten. Sein Problem: Er hing hinter Yuki Tsunoda, Sergio Perez und Lance Stroll im DRS-Zug fest. "Erst als es sich etwas weiter auseinandergezogen hatte, konnte ich Fortschritte machen", sagt er.

Bottas: Funk von Woilff kam im ungünstigen Moment

Zwischenzeitlich hatte sich sogar Motorsportchef Toto Wolff in sein Cockpit geschaltet und ihn motiviert, seine Konkurrenten zu überholen. Danach lief es für ihn, doch für Sky-Experte Timo Glock ist das eine seltsame Situation.

"Er ist nie in der Lage, wo man erkannt, dass er unbedingt nach vorne fahren möchte, um Lewis Hamilton zu unterstützen", kritisiert der Deutsche. "Er fährt seine Rennen ohne das letzte Risiko und es braucht immer eine Motivation von Toto Wolff. Ich glaube, Lewis [Hamilton] und Max [Verstappen] sind auf sich selbst gestellt, die Meisterschaft zu entscheiden."

 

Auch Toto Wolff selbst gibt zu: "Im Verkehr läuft es bei ihm nicht so wirklich." Er betont aber auch, dass der Speed bei freier Fahrt da ist. "Ich habe absolutes Vertrauen in ihn für die nächsten Rennen und hoffe, dass wir in den kommenden Rennen ein gutes Auto haben werden. Dann wird Valtteri vorne dabei sein und da brauchen wir ihn auch."

Übrigens: Die Wortmeldung am Funk kam für Bottas nicht gerade zu einer günstigen Zeit: "Ich hatte gerade versucht, ein Überholmanöver zu machen, als genau in dem Moment der Funk kam. Das Timing hat also vielleicht nicht ganz hingehauen", sagt Bottas, hat mit der Anfeuerung von Wolff aber kein Problem: "Das ist normal, er lebt den Moment."

Reifenschaden ohne Vorwarnung

Im weiteren Rennverlauf sah es für den Mercedes-Piloten eigentlich ganz gut aus, sodass er sogar wieder auf Podestkurs lag. Doch in Runde 33 wurde sein Tag mal wieder schlimmer, als ein Reifenschaden vorne links alle Aussichten auf ein gutes Ergebnis zerstörte. Bis dahin hatte er das komplette Rennen auf dem Medium-Reifen absolviert.

 

"Ich dachte erst, dass der Wind auf der Zielgeraden zunehmen würde, weil das Auto zur Seite gezogen wurde", sagt er. "Aber dann habe ich in der ersten Kurve einen Reifenschaden bekommen. Das war natürlich der ungünstigste Punkt auf der Strecke."

Angekündigt hatte sich dieser vorher nicht: "Das kam wirklich aus dem Nichts", sagt Toto Wolff. "Wir haben versucht, es in den Daten zu rekonstruieren, aber es gab absolut kein Anzeichen." Auch Bottas selbst sagt, dass sich alles normal angefühlt habe. "Der Grip war gut, und dann ist es einfach passiert."

Mercedes nimmt Bottas aus dem Rennen

Zu dem Zeitpunkt hatten die Reifen 35 Runden absolviert. "Wir wussten, dass wir damit ans Limit gehen, aber weil es keine Vibrationen gab und der Grip gut war, haben wir uns wohlgefühlt", verteidigt Bottas. "Zumindest für mich hat es sich normal angefühlt und war die beste Chance auf ein Podium."

"Ich denke, wir hätten eine oder zwei Runden später gestoppt und wären jetzt auf dem Podium", sagt er. "Von daher war das einfach Pech."

 

So kam Bottas nach seinem erzwungenen Reifenwechsel auf Platz 13 wieder auf die Strecke und hatte anschließend keine Chance mehr, weiter nach vorne zu kommen. Weil man das beschädigte Auto nicht noch weiter beschädigen wollte und auch den Motor schonen wollte, holte man ihn schließlich ohne Aussicht auf Punkte in die Garage und gab auf.

"Wir haben entschieden, das Auto reinzuholen, weil wir nicht sehen konnten, dass wir noch in die Punkte kommen", erklärt der Leitende Renningenieur Andrew Shovlin. "Es gab eine Menge Schäden an der Aerodynamik, und wir haben angefangen, weitere Vibrationen mit den Reifen zu bekommen. Ob es damit zu tun hat oder nicht, müssen wir Pirelli schauen lassen."

Bottas: Auto von Lewis ist anders

Und somit endete der "Höllen"-Tag von Valtteri Bottas in der Garage. Dabei hatte es zu Beginn des Wochenendes nicht schlecht ausgesehen. Am Freitag war Bottas noch schneller als Teamkollege Lewis Hamilton. "Er war extrem schnell und hat großartige Set-up-Arbeit geleistet", lobt Shovlin.

"Er hat das Auto in eine gute Position gebracht, die dann auch Lewis genutzt hat, aber ab Samstag wurde es für Valtteri etwas schwieriger", meint er weiter. Warum es bei ihm aber wieder in die falsche Richtung lief, ist die große Frage.

"Ich habe eine Erklärung gefunden", sagt Bottas selbst und gibt eine interessante Antwort: "Ich werde keine Details nennen, aber das Auto war nicht ganz das gleiche und auch nicht ganz das gleiche wie bei Lewis. Es gibt da einige Unterschiede in den Autos." Was, das verrät der Finne aber nicht.

Weitere Co-Autoren: Alex Kalinauckas. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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