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Brawn über Schumacher & Hamilton: "Lewis würde 7. WM-Titel verdienen"

Formel-1-Sportchef Ross Brawn hat Mühe, Lewis Hamiltons aktuelle Leistungen mit jenen seines alten Freundes Michael Schumacher zu vergleichen

Die Formel 1 könnte 2020 eine historische Saison erleben. Lewis Hamilton tritt mit Mercedes zu seiner erneuten Titelverteidigung an, um gleichzeitig den WM-Rekord von Michael Schumacher zu egalisieren. Der Brite würde den siebten Weltmeistertitel auch "verdienen", kommentiert Sportchef Ross Brawn.

Der langjährige Vertraute Schumachers muss allerdings auch offen zugeben, dass es ein wenig "frustrierend" wäre, würde Hamilton den siebten WM-Titel tatsächlich einfahren. "Er hat jede Weltmeisterschaft verdient, die er gewonnen hat. Er hat sich selbst in die richtige Lage mit dem richtigen Team zur richtigen Zeit gebracht", will der Brite seinem Landsmann den Erfolg nicht absprechen.

Bei einem Medientermin in London in dieser Woche lobt Brawn den aktuellen Weltmeister für dessen Topform über all die Jahre. "Er macht keine Fehler, er fährt fantastisch. Seine Leistungen sind außergewöhnlich, daher verdient er auch all das."

"Wenn es Lewis schafft, dann hat er es auch verdient"

Hamilton steht mittlerweile nur noch einen WM-Titel von Schumacher entfernt. Ihm fehlen außerdem nur noch sieben Grand-Prix-Siege und vier Podestplätze auf die Bestmarken des Deutschen. All diese Rekorde könnte er schon in der bevorstehenden Saison egalisieren oder sogar übertrumpfen.

"Wenn er so weitermacht, dann wäre das natürlich ein wenig frustrierend, denn den Rekord hat Michael aufgestellt", merkt der ehemalige Ferrari-Technikchef und Mercedes-Teamchef an. Er war als "Superhirn" bei allen Benetton- und Ferrari-Siegesfeiern mit dabei und arbeitete später mit Schumacher bei den Silberpfeilen erneut zusammen.

Dennoch muss Brawn anerkennen, dass Hamilton den siebten WM-Titel nicht nur mit "viel Glück" gewinnen würde, sondern aufgrund seiner "fantastischen Arbeit". Dafür müsse man dem Briten Respekt zollen. "Wenn er es schafft, hat er es auch verdient."

Generell findet der Formel-1-Sportchef Vergleiche zwischen Schumacher und Hamilton schwierig. Während der Deutsche insgesamt 19 Jahre aktiv in der Formel 1 gefahren ist - mit Unterbrechungen - wird der Brite 2020 seine 14. Saison bestreiten.

Stieg "Schumi" 1991 mit Jordan in die Königsklasse ein, konnte Hamilton 2007 mit McLaren bereits in seiner ersten Saison um den WM-Titel kämpfen. "Das sind verschiedene Perioden und verschiedene Wettkämpfe, verschiedene Autos und ziemlich verschiedene Persönlichkeiten", zählt Brawn auf.

Hamilton bescheinigt er eine "unglaubliche" Professionalität und "totales" Commitment. "Michael hatte aber noch mehr Auge für Details am Auto, das braucht Lewis nicht. Er hat wohl auch kein Interesse daran. Michael wurde in einer Ära groß, in der es all die Technologie von heute nicht gab."

Schumacher und Hamilton "in einer Kategorie"

Datenanalyse sei in den 1990er-Jahren noch "primitiv" gewesen, daher habe der Fahrer noch einen viel größeren Einfluss auf das Fahrzeug gehabt. Heutzutage sei das Feedback des Piloten nicht mehr so entscheidend. "Wenn der Fahrer aus dem Auto aussteigt, hat der Ingenieur bereits eine erste Analyse vom Verhalten des Autos in jeder Kurve."

Nachsatz: "Der Fahrer muss gar nicht mehr viel sagen. Er muss die Daten nur bestätigten." Als Brawn 1994 und 1995 mit Schumacher die ersten WM-Titel mit Benetton gewann, fand die Analyse noch auf einem Blatt Papier statt: "Damals hatten wir einen Zettel mit allen Kurven drauf und dann haben wir besprochen, wo er Über- und wo Untersteuern hatte."

Daher kommt er zu dem Fazit: "Die Ansprüche an einen Fahrer waren damals anders. Dennoch sind beide extrem talentiert. Wenn sie im Auto sitzen, gibt es gewisse Momente, in denen sie einfach eine Fabelleistung aus dem Hut zaubern."

Als Beispiel für das außergewöhnliche Talent nennt Brawn manche Qualifying-Runden von Hamilton: "Die haben selbst das Team sprachlos gemacht, weil sie nicht wussten, woher die Zeit kam. Bei Michael war das ähnlich. Das sind solche Fahrer, die in der Lage sind, so etwas zu tun. Beide sind in dieser Kategorie."

Ein Vergleich sei aber aufgrund diverser Umstände schwierig. "In ihrer Herangehensweise sind sie unterschiedlich, aber eher aufgrund der Notwendigkeit als aufgrund ihrer Qualität", ergänzt Brawn. 2020 könnte sich Hamilton demnach auf eine Stufe mit dem Rekordweltmeister stellen.

Doch wer könnte ihm bei seiner Rekordjagd gefährlich werden? Brawn tippt auf Red Bull. "Honda hat den Motor beeindruckend entwickelt in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten. Wenn das weiterhin so läuft, dann muss man wohl damit rechnen, dass Red Bull sehr stark sein wird."

Und wie schätzt er die Scuderia ein? "Ferrari hatte mit Höhen und Tiefen zu kämpfen. Aber sie hatten ein paar tolle Rennen im Vorjahr, jetzt müssen sie das über eine gesamte Saison schaffen. Dennoch werden die drei Topteams ganz vorn sein."

Mit Bildmaterial von LAT.

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