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Briatore: Mit Schumacher hätte Benetton noch mehr Titel gewonnen

Flavio Briatore glaubt, dass Benetton auch 1996 und 1997 Weltmeister geworden wäre - Mit Jean Alesi und Gerhard Berger habe man allerdings keine Chance gehabt

Das Benetton-Team, das zwischen 1986 und 2001 in der Formel 1 an den Start ging, erlebte seine erfolgreichste Zeit Mitte der 1990er-Jahre mit Michael Schumacher. Der spätere Rekordweltmeister gewann 1994 und 1995 jeweils den WM-Titel, dazu kam in "Schumis" zweitem Weltmeisterjahr auch der Titel in der Konstrukteurs-WM. Mit Schumachers Wechsel zu Ferrari 1996 endet Benettons Erfolgsära.

Laut dem damaligen Teamchef Flavio Briatore kein Zufall. "Ich wusste, dass Michael zu Ferrari wollte. Ich glaube, dass es jedem Formel-1-Piloten in seiner Karriere irgendwann einmal so geht", erinnert sich der Italiener im Podcast 'Beyond the Grid' zurück und ergänzt: "Als er es mir sagte, da war ich nicht überrascht. Michael hatte mit uns zwei Titel in fünf Jahren gewonnen. Es ging sehr schnell."

Schumacher war Ende der Saison 1991 zu Benetton gekommen, feierte 1992 seinen ersten Rennsieg und 1994 seinen ersten Titel. "Ich glaube, dass es ihm zu einfach wurde. Er wollte eine neue Herausforderung bei Ferrari", grübelt Briatore. Nachdem Schumacher den Titel 1994 erst im letzten Rennen gewinnen konnte, wurde er 1995 bereits drei Rennen vor Ende überlegen Weltmeister.

Nach Schumacher kam der Absturz

"Und dann war da noch das Geld. Ferrari bot ihm ein Gehalt, das ich ihm nicht zahlen konnte", ergänzt Briatore, der sich sicher ist: "Wenn Michael zwei Jahre später zu Ferrari gegangen wäre, dann hätten wir noch zwei WM-Titel mehr gewonnen." Stattdessen ging es für Benetton in den folgenden Jahren bergab. Zwar wurde man 1996 und 1997 zumindest noch WM-Dritter.

Bis der Name Benetton nach der Saison 2001 aus der Formel 1 verschwand, holte man aber lediglich noch einen Grand-Prix-Sieg. Gerhard Berger triumphierte 1997 in Hockenheim. Dabei hatte Briatore für die Saison 1996 zunächst noch große Hoffnungen - auch ohne Schumacher. Mit den beiden ehemaligen Ferrari-Piloten Berger und Jean Alesi startete man in Enstone einen Neuanfang.

"Ich glaubte, dass Jean ein sehr schneller Fahrer war. Und vielleicht hätte er in einem Umfeld wie Benetton weniger Druck als bei Ferrari. Aber ich lag falsch", gesteht Briatore und erklärt: "Er war ein toller Fahrer und sehr nett. Aber er hat nicht so performt, wie ich mir das erhofft hatte. Das Auto war damals sehr gut! Bei Gerhard war es ähnlich. Er stand bereits am Ende seiner Karriere."

Alesi blieb zwei Jahre bei Benetton und holte in diesem Zeitraum immerhin 13 Podestplätze. Berger schaffte es neben seinem Hockenheim-Sieg nur zwei weitere Male aufs Podium und beendete nach der Saison 1997 im Alter von 38 Jahren seine Karriere. Briatore ist sich sicher, dass Benettons Bilanz mit Schumacher im Cockpit damals deutlich besser ausgefallen wäre.

Das zeichnete "Schumi" bei Benetton aus

"Er ist ein besonderer Fahrer und ein besonderer Mensch. Denn er war nicht nur ein toller Fahrer, er hat auch alle [im Team] motiviert", erklärt der damalige Teamchef und verrät: "Er hat mit den Ingenieuren gesprochen, war beim Abendessen mit ihnen zusammen und hat Zeit mit ihnen verbracht. Michael war sehr oft in der Fabrik - auch wenn wir ihn gar nicht erwartet hatten."

"Wenn wir über Nacht neue Teile brauchten, dann haben alle Leute in der Fabrik alles gegeben, damit das Teil um 3:00 oder 4:00 Uhr morgens fertig war. Wenn es den Fahrer nicht interessiert hätte, dann hätten sich die Leute auch gedacht: 'Das Teil kommt eben dann, wenn wir fertig sind.' Aber bei Benetton gab es diese Motivation. Jeder hat alles für Michael gegeben", erinnert sich Briatore.

Nach Schumacher verabschiedeten sich nach und nach weitere Schlüsselmitglieder des einstigen Erfolgsteams. Designer Rory Byrne und Technikchef Ross Brawn folgten "Schumi" zu Ferrari, und auch für Briatore war kurz danach Schluss in Enstone. "Nachdem Michael zu Ferrari wechselte, blieb ich noch zwei Jahre. Danach verkaufte ich meine 30 Prozent an Benetton und machte etwas anderes", so der Italiener.

Später, nachdem Renault das Team übernommen hatte, kehrte Briatore noch einmal nach Enstone zurück und konnte 2005 und 2006 mit Fernando Alonso zwei weitere Doppel-Weltmeisterschaften feiern. Kurios: Auch da wiederholte sich das Schumacher-Szenario. Alonso verließ das Team 2007 und Renault stürzte in der WM ab und blieb im kompletten Jahr sieglos.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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