Brown sieht McLaren-Krise bewältigt: "Sind finanziell gesund"
Geschäftsführer Zak Brown sieht die schwierigen Zeiten hinter McLaren und betont, dass man nun mit seinem Masterplan fortfahren kann
Vor einigen Monaten sah die finanzielle Situation bei McLaren noch düster aus. Entlassungen und die Veräußerung von Wertgegenständen, um Kapital zu generieren, bestimmten die Schlagzeilen. Nach Beginn der neuen Formel-1-Saison 2020 sieht die Lage jedoch wieder rosiger aus: "Wir sind finanziell gesund", verkündet McLaren-Geschäftsführer Zak Brown. "Die schlechten Nachrichten liegen hinter uns."
Für McLaren ging es in den vergangenen Wochen in die richtige Richtung. Sportlich läuft es für das Team durchaus rund, das Geschäftsmodell der Formel 1 ist dank der neuen Budgetgrenze wieder nachhaltiger geworden, und mit Gulf Oil oder Iconix konnte man zuletzt einige neue Sponsoren verkünden. Und Brown verspricht: "Es wird noch einige Ankündigungen geben."
Die neuen Sponsorendeals seien auch "echt" und "mit Substanz" dahinter, keine Mogelpackungen. "Wenn man Partnerschaften eingehen würde, die nicht gesund sind, dann zerstört es deinen Geschäftsplan und beißt dich in zwölf oder 24 Monaten in den Hintern", so der Amerikaner.
Zwar sei es immer knifflig, Sponsoren zu finden, doch im Vergleich mit der Finanzkrise 2008 sei die Situation in der Coronakrise durchaus einfacher: "Die Leute haben gemerkt, dass wir auch nach dem 31. Dezember noch damit zu tun haben werden, von daher machen sich Leute wieder an die Arbeit", so Brown.
Lando Norris, McLaren MCL35, leads Charles Leclerc, Ferrari SF1000
Foto: Andy Hone / Motorsport Images
"Aber sie machen die Geschäfte ein wenig anders. Digital und Social Media - Dinge in denen wir gut sind - sind viel wichtiger geworden." Daher könne McLaren auch den Großteil der Sponsorenbedürfnisse befriedigen. "Es laufen viele Gespräche. Ich erwarte zwar eine kleinere Wachstumsrate als ursprünglich angenommen, aber es sollte okay sein."
Ein anderer Punkt, der durch COVID-19 etwas zurückstecken musste, waren Investitionen in die Infrastruktur. McLaren wollte unter anderem einen neuen Simulator und einen neuen Windkanal bauen, musste dabei aber Verzögerungen hinnehmen. "Diese Projekte dauern einige Jahre", weiß Teamchef Andreas Seidl.
Der neue Windkanal sei noch zwei Jahre entfernt, der Simulator etwas weniger. "Es hat uns einige Monate gekostet, aber das ist die derzeitige Situation", sagt Seidl. Brown ergänzt: "Alles, was wir für die Zukunft brauchen, ist im Plan. Wir haben die Projekte wieder gestartet", sagt er. "Wir machen jetzt weiter mit unserem Masterplan, wenn man das so bezeichnen kann."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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