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Jost Capito kritisiert alte Williams-Struktur: "Geht im Motorsport nicht"

Jost Capito ist verwundert, wie viel man ohne großartige Entwicklung des Autos erreichen kann - Struktur bei Williams war der große Hemmschuh

Der Aufschwung von Williams ist in dieser Saison kaum zu übersehen. Konnte man in den vergangenen Jahren im Grunde nicht einmal mit dem restlichen Feld mithalten, so gehört George Russell in diesem Jahr zu den Stammgästen in Q2 - selbst den Einzug in die Top 10 hatte der Brite schon mehrfach geschafft.

In Ungarn folgte nun der noch größere Lohn: die ersten Punkte seit zwei Jahren und der fast sichere achte Platz in der Konstrukteurs-WM. Das ist insofern verwunderlich, als dass die Autos in dieser Saison eigentlich kaum entwickelt werden konnten und eine Übernahme aus der Vorsaison sind. Doch mit dem neuen Teamchef Jost Capito kam die Wende.

"Ich bin absolut überrascht, wie viel man ändern kann und wie man Aufschwung bekommen und positive Ergebnisse erzielen kann, ohne wirklich am Auto was zu tun", sagt der Deutsche im 'AvD Motor & Sport Magazin' auf Sport1.

Denn die Schritte für 2021 waren sehr klein - einerseits aufgrund des Reglements und andererseits weil sich Williams voll auf das Auto für 2022 konzentriert. Doch wie hat es Capito dann geschafft, Williams wieder in die Spur zu bringen?

"Es geht darum, die Kommunikation zu verbessern, an der Strategie zu arbeiten, die Prioritäten anders zu setzen und auch mit den Fahrern anders zu arbeiten", sagt er und macht die vorherigen Probleme an der Struktur fest.

Entwicklungs- und Einsatzteam waren wie zwei Firmen

Denn seit dem Abgang von Paddy Lowe gab es im Grunde keinen Technikchef. "Das Entwicklungsteam und das Einsatzteam waren im Prinzip wie zwei unterschiedliche Firmen. Und das funktioniert im Motorsport nicht", sagt Capito.

Das Team müsse als Einheit funktionieren, und alle Techniker müssen an einem Strang ziehen. "Wenn das Rennteam dem Entwicklungsteam zu Hause nicht traut und umgekehrt, dann ist es sehr schwer ein Auto abzustimmen für ein Rennen", so der Deutsche. Und eine Abteilung habe dann immer Leerlauf.

"Und das haben wir strikt geändert, indem wir eine technische Leitung haben, der sowohl das Rennteam als auch das technische Team zu Hause unterstellt ist."

Ob der Rennstall 2022 wieder stark dabei sein wird, kann der Teamchef aber auch nicht sagen, denn noch keiner weiß, wie es mit dem brandneuen Auto sein wird. Allerdings glaubt Capito nicht daran, dass sein Team schon ein Topauto bauen kann - dazu sei aufgrund der finanziellen Lage zu wenig investiert worden. In Sachen Infrastruktur hänge Williams den Topteams deutlich hinterher.

Historie kein Druck, sondern Motivation

Der Rennstall sei laut Capito aber auf jeden Fall in der Lage, ein Auto zu bauen, das konstant im Mittelfeld fahren kann. "Und dann muss man mit einem gut funktionierenden Team das Auto schnell weiterentwickeln, und muss das besser machen als die anderen, um da nach vorne zu kommen", meint er.

Capito weiß, dass er eines der traditionsreichsten Teams der Formel 1 führt. Zwar steckt die Williams-Familie nicht mehr hinter dem Team, dennoch weiß der Rennstall eine große Historie und viele Erfolge hinter sich. Das kann aber auch eine Bürde sein.

"Konfrontiert wird man damit natürlich jeden Tag", sagt der Teamchef, der häufig durch das Museum in Grove geht und auch Gäste durch führt. "Ich bin schon sehr ehrfürchtig, wenn ich durch das Museum gehe, und sehe dann das Auto von Nigel Mansell, von Alain Prost oder von Ayrton Senna", sagt er.

Druck sei das aber nicht - eher Motivation. "Ich möchte, dass das Team dort wieder hinkommt. Und wenn ich dazu einen Beitrag leisten kann, dann ist das eine große Ehre."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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