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Sainz fühlt sich übers Ohr gehauen: "Mag nicht, wie sie mit den Positionen spielen"

Wie sich Ferrari-Fahrer Carlos Sainz beim Formel-1-Rennen in Austin in der ersten Runde vertan, später aber "clever" gegen McLaren gekontert hat

"Da war ganz schön was los", sagt McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo über die erste Runde beim USA-Grand-Prix in Austin. In der Tat: Er befand sich mittendrin in einem Dreikampf mit Ferrari-Fahrer Carlos Sainz und seinem McLaren-Teamkollegen Lando Norris. Dabei kam es zu strittigen Szenen, die erst in Runde acht aufgelöst wurden.

Und zumindest bei Sainz bleibt ein schalter Nachgeschmack: Er ist nicht davon überzeugt, dass die Rennleitung in seinem Fall zu Recht eingegriffen hat. "Das war ein bisschen verwirrend", meint Sainz. Und: "Ich mag nicht, wie sie mit Positionen spielen."

Doch woran stört sich der Ferrari-Fahrer eigentlich genau? Ausgangspunkt dafür ist der Dreikampf mit Norris und Ricciardo bei der Anfahrt zu Kurve 12 noch in der ersten Rennrunde. Sainz befindet sich im McLaren-Sandwich, direkt davor fährt Sainz' Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc.

Warum Norris nicht durchziehen will

Gerade weil Leclerc da ist, will Norris auf der Innenseite nicht mit letzter Konsequenz vorgehen: "Dass Charles unmittelbar vor uns lag, machte es ziemlich riskant. Ich konnte nicht zu spät bremsen, sonst wäre ich mit Charles kollidiert. Für ein Manöver war ich zu dicht dran an ihm."

Also zieht Norris zurück, schließt seinen Überholversuch gegen Sainz nicht ab, befindet sich aber innen auf der besseren Linie und geht deshalb trotzdem am Ferrari vorbei. "Dann aber fuhr er doch wieder vor mir", sagt Norris.

Denn Sainz ist in Kurve 12 von der Fahrbahn abgekommen und hat in der Auslaufzone ausreichend beschleunigt, um sich wieder vor Norris einzuordnen. Auch er verweist darauf, besonders vorsichtig gewesen zu sein: "Ich fuhr nur von der Strecke, damit es nicht zu einem Unfall kommt."

Sainz erkennt seinen Fehler sofort, aber ...

Damit aber hat Sainz seine Position außerhalb der Fahrbahn zurückgewonnen und einen nicht erlaubten Vorteil erreicht. Das ist ihm sofort bewusst. "Ausgangs Kurve 15 entschied ich, Lando in Kurve 16 durchzulassen", erklärt er. "Ich dachte zumindest, es wäre Lando. Doch weil Daniel Lando überholt hatte, ließ ich Daniel vorbei, weil Lando nicht mehr vorne lag."

Das bedeutet: Sainz schenkt Ricciardo eine Position, Norris bleibt hinter ihm. Doch Runden später heißt es plötzlich, Sainz soll auch Norris ziehen lassen. "Obwohl mich das [insgesamt] zwei Positionen kosten würde. Das ist in meinen Augen unfair", meint Sainz, räumt aber ein, dass die Situation durchaus "komplex" gewesen sei.

"Ich ließ einen McLaren durch, nur für den Fall, dass die Sportkommissare eingreifen würden. Und dann griffen sie ein, obwohl ich einen McLaren durchgelassen hatte", sagt Sainz. "Ich glaube, es war schon großzügig genug, dass ich einen habe durchfahren lassen. Das hätte ausreichen sollen. So musste ich Lando aber [nochmals] überholen."

Platztausch ja, aber mit Sofort-Konter

Das passiert in Runde acht: Ferrari informiert Sainz über den angeordneten Platztausch und dass dieser noch "vor Kurve 11", der Haarnadel, zu erfolgen habe. Sainz bestätigt per Funk. Er lässt Norris dann ausgangs des ersten Sektors in den S-Kurven ziehen, setzt sich aber sofort wieder hinter den McLaren - in einem Abstand, der ihm auf der Gegengeraden DRS ermöglicht.

Dann kommt, was kommen muss: Mit Windschatten und flachgestelltem Heckflügel zieht Sainz vor Kurve 12 neben Norris und geht vorbei. Das Handicap des Positionswechsels hat er also sofort wieder wettgemacht. Und dabei bleibt es auch im weiteren Rennverlauf.

Daniel Ricciardo im McLaren MCL35M und Carlos Sainz im Ferrari SF21 beim Formel-1-Rennen 2021 in Austin im Zweikampf

Daniel Ricciardo im McLaren MCL35M und Carlos Sainz im Ferrari SF21

Foto: Motorsport Images

McLaren-Teamchef Andreas Seidl ist damit nicht ganz einverstanden: "Auf diese Weise eine Position zurückzugeben, das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Wir müssen das nochmal im Detail analysieren und auch mit Lando darüber sprechen. Aber solange die Regeln sind, wie sie sind, muss man sagen: Hut ab vor Carlos, das hat er clever gemacht."

Er selbst habe nie daran gezweifelt, dass es zu einem Positionstausch kommen würde, sagt Seidl weiter. "Aus unserer Sicht war klar: Carlos hat Lando zurücküberholt, weil er von der Strecke gefahren ist. Deshalb gingen wir natürlich davon aus, er gibt uns die Position zurück. Das musste er dann später auch tun. Leider hat er das clever gemacht."

Sainz unzufrieden mit Rennverlauf

Doch mit dem weiteren Rennverlauf ist Sainz selbst nicht zufrieden: Er stört sich an einer Berührung mit Ricciardo. Sein Fazit: "Ich denke, wir haben die Pace unseres Autos nicht maximiert, weil wir nicht vor beiden McLaren geblieben sind. Deshalb bin ich enttäuscht. Denn wir hätten sie beide schlagen sollen."

So weit kam es nicht: Leclerc als Vierter hielt Ricciardo zwar auf Distanz, Sainz aber verlor sogar noch Position sechs an Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas und wurde Siebter vor Norris. Insgesamt holte Ferrari im Duell um WM-Rang drei in der Konstrukteurswertung einige Punkte auf McLaren auf.

Weitere Co-Autoren: A. Kalinauckas. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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