Carlos Sainz: Norris' selbstkritische Art ist eine Stärke, keine Schwäche
Carlos Sainz sieht Lando Norris' Selbstkritik nicht als Schwäche, sondern glaubt, dass ihn dessen Art nur schneller stärker macht
Bei McLaren gute Freunde geworden: Lando Norris und Carlos Sainz
Foto: LAT Images
Steht sich Lando Norris mit seiner selbstkritischen Art selbst im Weg? Diesen Vorwurf bekommt der McLaren-Pilot oft zu hören, weil er nach Fehlern augenscheinlich hart mit sich ins Gericht geht und nicht immer über den Dingen steht. Doch sein ehemaliger Teamkollege Carlos Sainz sieht es anders und hält diesen Wesenszug sogar für etwas Positives.
"Ich finde, dass es eine Stärke von Lando ist, dass er so hart zu sich und selbstkritisch ist", sagt der Spanier. "Und ich denke, dass er sich dadurch stärker und schneller verbessern kann als andere."
Diese Erfahrung habe er selbst gemacht, als er bei McLaren Teamkollege und Kumpel des Formel-1-Frischlings war: "Zumindest in unserem ersten gemeinsamen Jahr hatte er durch diesen Ansatz sehr starke Fortschritte gemacht", betont der heutige Ferrari-Pilot.
Dass Norris häufiger Fehler mache, sieht Sainz auch nicht. Stattdessen sei es einfach so, dass ein Fahrer eher im Rampenlicht steht, wenn er an der Spitze fährt - und dann wird auch jeder Fehler stärker bemerkt.
"Und das Problem ist auch, dass immer nur das letzte Rennen zählt", merkt Sainz an, denn als Fahrer werde man meist nur nach dem letzten Eindruck bewertet. "Nach Zandvoort war er ein Held, hat Max im Rennen überholen können. Und nach einem schwierigen Start in Monza kommen die Kritiker zurück", sagt er.
Er würde Norris daher raten: "Hör einfach nicht hin und fokussiere dich auf dein eigenes Rennen."
Zudem betont der Spanier, dass McLaren aktuell zwar das schnellste Auto habe, aber eben nicht so dominant wie Red Bull oder Mercedes in der jüngeren Vergangenheit sei. "Sie sind zwei Zehntel schneller, und hinter ihnen sind sechs Autos mit sechs sehr guten Fahrern, sodass wir dir den Sieg wegnehmen, wenn du einen Fehler machst", sagt Sainz.
"Und dann sieht es zwar nicht wie ein Desaster aus, aber schlimmer als es ist, weil du ein Auto hast, was ein oder zwei Zehntel schneller ist", meint er.
"Aber es ist der Druck an der Spitze, der Druck, den du dir selbst, den die Medien und den das Team macht. Wir müssen überleben und uns anpassen und dann entscheiden, ob wir zuhören oder nicht."
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