Carlos Sainz: Übertreibt es die FIA mit dem neuen Reglement 2026?
Carlos Sainz findet, dass die FIA mit ihren Maßnahmen für 2026 übertreibt - Max Verstappen will abwarten, hätte die Regeln aber nicht so verfasst, wie sie sind
Begeistert ist Carlos Sainz von den neuen Regeln 2026 noch nicht
Foto: Motorsport Motorsport
Carlos Sainz hat das neue Formel-1-Reglement ab 2026 als "extrem" bezeichnet und findet, dass die FIA mit ihren Maßnahmen ein bisschen übertreibt. In knapp 1,5 Jahren wird nicht nur ein neues Fahrzeugkonzept Einzug in die Formel 1 halten, sondern auch ein neues Motorenreglement eingeführt werden.
Das setzt noch einmal deutlich stärker auf die Hybrid-Komponente und legt einen größeren Fokus auf den Elektroanteil. Gleichzeitig soll das neue Auto (wie eigentlich immer) besseres Racing ermöglichen und wird sogar mit einer aktiven Aerodynamik ausgestattet sein, die in einen X- und einen Z-Modus geschaltet werden kann.
"Von dem, was ich sehe, scheint es ein bisschen übertrieben, was wir 2026 versuchen - und zwar bei allem: Power-Unit, Aero ...", sagt Sainz. "Wir versuchen ein wenig zu viel herumzuspielen und Abtrieb hier und da zu manipulieren, 50 Prozent Hybrid und Verbrenner... Ich weiß nicht. Es scheint extrem zu sein", so der Ferrari-Pilot.
"Aber wenn es Audi als Hersteller angezogen hat und Honda zum Bleiben erwogen hat, dann ist das auch gut für die Formel 1", sagt der Spanier.
Zieht sich das Feld wieder auseinander?
Kritisch wird von vielen vor allem die Aussicht gesehen, dass sich das Feld wieder auseinanderziehen dürfte. Nachdem sich das Feld unter dem aktuellen Reglement mittlerweile anzugleichen scheint, rechnen viele damit, dass sich das 2026 wieder ändern wird, weil manche Teams es besser hinbekommen werden als andere.
Der Ansicht ist auch Sainz: "Ich glaube, es ist kein Geheimnis, dass es natürlich ist, dass sich das Feld wieder auseinanderziehen wird, wenn wir eine so komplett andere Power-Unit bringen, dazu eine andere Aero, Reifen, Gewicht, Fahrzeugkonzept."
"Gleichzeitig scheinen sie aber auch das Reglement so festgezurrt zu haben, um sicherzustellen, dass niemand etwas Besonderes macht", sagt Sainz. "Aber das Gleiche haben wir auch über 2022 gesagt - und schaut, was passiert ist", nimmt er Bezug auf die Red-Bull-Dominanz. "Sie scheinen es immer enger und enger zu machen und zu schauen, ob es funktioniert. Aber ich weiß nicht ..."
Verstappen: "So läuft das nicht ..."
Auch Max Verstappen glaubt nicht, dass die Formel 1 in zwei Jahren ein enges Feld haben wird: "Manche werden es hinbekommen, andere nicht", sagt der Weltmeister. "Das ist immer so."
"Es wäre schon witzig, wenn jeder am ersten Tag kommen würde und alles im Griff hat, aber so läuft das nicht", meint er und verweist auch auf die aktuellen Autos, die komplett anders aussehen würden als noch vor zwei Jahren. "Das wird auch unter dem neuen Reglement so sein. Es ist nicht so, dass du die neuen Regeln siehst und sofort weißt, was du tun musst", so Verstappen.
Ihm selbst bleibt aktuell nicht mehr übrig, als zu hoffen, dass Red Bull in Sachen Chassis und Motor nicht die falschen Entscheidungen trifft. "Aber ich bin da nicht allzu besorgt", meint er und möchte einfach abwarten - auch was den Eindruck über die neuen Autos angeht.
"Nicht so, wie ich sie geschrieben hätte"
"Im Moment können wir viel kritisieren, aber vielleicht ist es ja nicht so schlecht, wenn du dann fährst", sagt er. "Vielleicht macht es ja Spaß."
Er sagt aber auch: "Wenn ich mir die Regeln so anschaue, dann sind sie nicht so, wie ich sie geschrieben hätte." Er würde vor allem das Gewicht deutlich runterbringen, weiß aber auch, dass das im Moment mit den Motoren und den Sicherheitsbestimmungen nicht realistisch ist.
"Aber ich verstehe natürlich auch, dass sich die Welt verändert und dass wir weitere Hersteller anziehen wollten. Und wenn das der Weg dahin ist, dann ist das so", sagt Verstappen.
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