Chance auf Schumacher-Rekord futsch: Alonso juckt es nicht
Fernando Alonso muss beim Formel-1-Rennen in Mexiko den nächsten Ausfall hinnehmen: Irrer Teile-Treffer zerstört seinen Kühler und kostet ihn einen fast sicheren Rekord
Michael Schumachers sieben Weltmeistertitel konnte Fernando Alonso schon vor dem Mexiko-Rennen der Formel 1 nicht mehr erreichen. Dennoch war der Spanier auf dem besten Weg, eine Bestmarke des Deutschen zu brechen: Hätte Alonso den Grand Prix in Mexiko beendet, wäre Schumacher seinen Rekord für die meisten gefahrenen Rennrunden am Ende der Saison 2018 wohl los gewesen. Ein Flügelteil von Force-India-Pilot Esteban Ocon macht Doppelweltmeister Alonso aber einen Strich durch die Rechnung und zerschlägt den Kühler seines McLaren.
Dabei scheint ihm der dank seines Rücktritts zum Saisonende unmögliche Rekord gleichgültig. "Ganz ehrlich: Das ist mir ziemlich egal. Wir haben noch zwei Rennen und kämpfen zwischen Platz Acht und 12", will er nichts von der Rekordjagd hören. Durch den Defekt ist es Alonso (16. 655 Runden) nun aber unmöglich, die 171 Runden Rückstand auf Schumacher (16. 826 Runden) aufzuholen – die verbleibenden beiden Rennen werden nur noch über 126 Umläufe ausgerichtet.
Vielmehr verzweifelt der Le-Mans-Sieger an seinem Pech, das er nicht fassen kann. "Die Wahrscheinlichkeit ist eins zu einer Million", klagt er nach dem irren Defekt. Selbst fehlerfrei geblieben, wurde sein Fahrzeug von einem herumfliegenden Trümmerteil getroffen – ein Stück Frontflügel von Esteban Ocons Force India. Die Carbonreste hinterließen dabei nicht nur oberflächlichen Schaden, sondern zerstörten auch Technik des McLaren MCL33, wie er erklärt: "Ich glaube etwas hat uns den Kühler zerschlagen."
Alonso wurde dabei Opfer einer Berührung von Nico Hülkenberg und Esteban Ocon in Kurve 3. Während der deutsche Renault-Pilot den Treffer an seinem Hinterrad ohne Schaden überstand, musste Ocon in der Folge die Box ansteuern. Der unbeteiligte Alonso fing sich Ocons abgerissenen Frontflügel ein, der unter seinem seitlichen Luftleitblech hängen blieb – kleine Teile drangen aber auch in den Seitenkasten ein.
Kurzzeitig konnte sich der Spanier noch auf Platz 12 halten und auf ein Punkteergebnis in den Top 10 hoffen, ehe sich in der vierten Runde seine Ambitionen in Rauch auflösten und er abstellen musste. Anstatt sich über verpasste Rekorde zu ärgern, will Alonso die kommenden Rennen beenden, um für sein Team McLaren kämpfen. "Ich hoffe, dass ich so dem Team in der Konstrukteurs-WM helfen kann", rückt er die Mannschaft und nicht sich in den Fokus. "Wir kämpfen mit einigen anderen Teams", blickt er deshalb auf die Mannschaftswertung der Formel 1.
Dabei stellt sein vorerst letzter Formel-1-Besuch in Mexiko trotz des Ausfalls ein besonderes Erlebnis dar, wie Alonso weiter erklärt. "Natürlich bin ich traurig, nicht im Auto zu sitzen. Aber mit der ganzen Unterstützung der Fans war es ein sehr emotionaler und etwas magischer Tag. Insgesamt nehme ich also gute Erinnerungen von diesem Sonntag mit – trotz des Ausfalls", zeigt sich der scheidende McLaren-Pilot emotional.
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