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Charles Leclerc: Bei weniger als zwölf Rennen keine aussagekräftige WM

Charles Leclerc glaubt, dass eine Weltmeisterschaft mit weniger als zwölf Rennen nicht optimal sei - Im Zweifelsfall sei so eine Lösung allerdings "besser als nichts"

Bei den Ferrari-Piloten scheint die Meinung darüber, wie viele Rennen eine Formel-1-WM mindestens haben sollte, auseinander zu gehen. Während Sebastian Vettel zuletzt noch erklärte, dass eine Weltmeisterschaft auch mit nur zehn Rennen nicht weniger wert sei, sagt Teamkollegen Charles Leclerc nun, dass es für eine "signifikante Meisterschaft" schon ein paar Events mehr sein sollten.

Der Monegasse erklärt auf Nachfrage, dass er sich in diesem Jahr als Minimum noch "um die zwölf oder 13" Rennen wünsche. "Weniger als zwölf wären noch immer besser als nichts", weiß der Ferrari-Pilot. Optimal wäre eine so kurze Saison allerdings nicht. Dabei gab es in der Geschichte der Formel 1 bereits Jahre mit weit weniger als zwölf Weltmeisterschaftsrennen.

In der Premierensaison 1950 waren es beispielsweise gerade einmal sieben Grands Prix. Leclerc prophezeit, dass einige Fahrer in diesem Jahr - sowohl bei der Strategie als auch bei Manövern auf der Strecke - "etwas größere Risiken eingehen" werden, wenn es wirklich nur um die zehn Rennen geben sollte. Das könne dafür sorgen, dass "einige Überraschungen" gibt.

"Es könnte für die Zuschauer ziemlich aufregend werden", glaubt Leclerc, der sich aber trotzdem einen möglichst umfangreichen Rennkalender wünscht. Er erinnert daran, dass Ferrari bei den Tests hinter Mercedes lag. "Aktuell sind wir nicht die Favoriten, und das wissen wird", betont er. Und je länger die Saison dauert, desto größer wäre die Chance, die Lücke zu schließen.

Keine Fans, dafür zwei Rennen pro Strecke?

"Ich bin mir sicher, dass Mercedes und Lewis weiterhin die Favoriten sind - selbst bei einer Meisterschaft mit nur acht Rennen. Es wird sehr schwer werden, sie zu schlagen", weiß Leclerc. Und je weniger Events es gibt, desto weniger Zeit bleibt Ferrari, aufzuholen. Denn Leclerc geht davon aus, dass es in den ersten Rennen so aussehen wird, wie bei den Tests im Winter.

Problematisch könnte es zudem werden, wenn mehrere Rennen auf einer Strecke gefahren werden. Kommt ein Kurs einem Team mehr entgegen als einem anderen, hätte das jeweilige Team dann direkt einen doppelten Vor- beziehungsweise Nachteil. "Über die Fairness kann man immer diskutieren. Aber letztendlich geht es einfach darum, das Beste aus der Situation zu machen", weiß Leclerc.

Formel-1-Saison 2020 mit nur zehn Rennen?
Im Zuge der Coronakrise wird darüber diskutiert, ob man in einer Saison mit zum Beispiel nur zehn Rennen 2020 überhaupt einen würdigen Weltmeister krönen könnte. Wir haben uns den Spaß gemacht und geschaut, wie die vergangenen 40 Formel-1-Saisons ausgegangen wären, wenn jeweils nach dem zehnten Rennen Schluss gewesen wäre.
2018: Sebastian Vettel (Ferrari) statt Lewis Hamilton (Mercedes)
Mit einem Punkt Vorsprung vor Hamilton wäre Vettel zum Saisonfinale nach Silverstone gereist. Mit seinem Sieg dort hätte er den Titel eingetütet. In der Realität gibt es bekanntlich noch eine zweite Saisonhälfte, in der für Ferrari fast alles in die Hose geht ...
2017: Sebastian Vettel (Ferrari) statt Lewis Hamilton (Mercedes)
Auch hier wäre es ein spektakuläres Finale in Silverstone gewesen, zu dem Vettel in diesem Fall mit 20 Punkten Vorsprung angereist wäre. Platz sieben hätte trotz Hamilton-Sieg gereicht, um den Titel mit einem Zähler Vorsprung zu retten.
2014: Nico Rosberg (Mercedes) statt Lewis Hamilton (Mercedes)
Und noch ein Titel weniger für Hamilton. 2014 wäre Rosberg mit vier Zählern Vorsprung zum Saisonfinale in Hockenheim gereist. Mit einem Heimsieg hätte er seinen Titelgewinn perfekt gemacht und wäre damit erste Weltmeister der Hybridära geworden.
2012: Fernando Alonso (Ferrari) statt Sebastian Vettel (Red Bull)
Kurios: Vettel hätte mit der Entscheidung in Hockenheim gar nichts zu tun gehabt! Er hat da bereits 29 Punkte Rückstand, einzig verbliebener Gegner des Spaniers wäre Mark Webber (Red Bull) gewesen. Mit seinem Sieg hätte Alonso den Titel unter Dach und Fach gebracht.
2010: Lewis Hamilton (McLaren) statt Sebastian Vettel (Red Bull)
Damals hätte es beim Finale in Silverstone einen Vierkampf zwischen Hamilton (127 Punkte), Teamkollege Jenson Button (121) und den Red-Bull-Piloten Vettel (115) und Webber (103) gegeben. Das Rennen gewinnt zwar Webber, doch Hamilton hätte P2 zum Titel gereicht.
2007: Lewis Hamilton (McLaren) statt Kimi Räikkönen (Ferrari)
Der damalige Rookie Hamilton hätte bereits vor dem Finale auf dem Nürburgring als Weltmeister festgestanden! Zwölf Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Fernando Alonso wären nach dem damaligen Punktesystem nicht mehr einzuholen gewesen.
1999: Eddie Irvine (Ferrari) statt Mika Häkkinen (McLaren)
Ja, der Nordire wäre 1999 nach der Verletzung von Michael Schumacher bei einer kürzeren Saison tatsächlich Weltmeister geworden. Er wäre mit zwei Punkten Rückstand auf Häkkinen zum Finale nach Hockenheim gereist, wo er den Spieß mit einem Sieg noch umgedreht hätte.
1997: Michael Schumacher (Ferrari) statt Jacques Villeneuve (Williams)
"Schumi" wäre mit vier Punkten Vorsprung auf den Kanadier zum Finale nach Hockenheim gekommen. P2 hätte dort zum Titel gereicht, weil Villeneuve nicht ins Ziel kommt. Und Jerez hätte es nie gegeben ..
1986: Nigel Mansell (Williams) statt Alain Prost (McLaren)
Der Brite hätte seinen ersten Titel bereits lange vor 1992 gewonnen - wenn die Saison kürzer gewesen wäre. 1986 hätte er vor dem Finale in Hockenheim vier Punkte Vorsprung auf Prost gehabt. P3 hätte dort den Titel bedeutet, weil Prost kurz vor Schluss ohne Sprit ausrollt.
1984: Alain Prost (McLaren) statt Niki Lauda (McLaren)
Zwei Jahre zuvor hätte der Franzose bereits vor dem Finale in Brands Hatch als Champion festgestanden. 9,5 Punkte Vorsprung wären nach dem damaligen Punkteschlüssel nicht mehr aufzuholen gewesen, sein Ausfall in Großbritannien wäre folgenlos geblieben.
1983: Alain Prost (Renault) statt Nelson Piquet (Brabham)
Und noch einmal der "Professor". Ein Jahr zuvor hätte es beim Finale in Hockenheim einen Dreikampf um den Titel zwischen Prost (39 Punkte), Piquet (33) und Patrick Tambay (31) im Ferrari gegeben. Weil die anderen beiden ausfallen, hätte Prost P4 locker zum Titel gereicht.
1982: Didier Pironi (Ferrari) statt Keke Rosberg (Williams)
Der Franzose hätte vor dem Finale in Brands Hatch einen Punkt Rückstand auf John Watson (McLaren) gehabt. Mit P2 hinter Lauda (McLaren) wäre er dort Weltmeister geworden - und Rosberg nur WM-Vierter! Pironis schweren Unfall in Hockenheim hätte es nie gegeben.
1981: Carlos Reutemann (Williams) statt Nelson Piquet (Brabham)
Der Argentinier hätte bereits vor dem Finale in Hockenheim als Weltmeister festgestanden - und zwar deutlich! 17 Punkte liegt er da vor Piquet. Dessen Sieg in Deutschland wäre egal gewesen. Ist er in der Realität allerdings nicht ...
Fazit
Die Geschichtsbücher würden heute komplett anders aussehen. Während "Schumi" sogar achtmal Weltmeister geworden wäre, hätte Hamilton "nur" fünf Titel auf dem Konto und wäre damit auf einem Level mit Prost, der ebenfalls bei fünf stehen würde. Räikkönen und Keke Rosberg wären nie Weltmeister geworden - dafür Irvine, Pironi und Reutemann.
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"Ich denke, wir sollten uns diese Möglichkeit ansehen und versuchen, so viele Rennen wie möglich zu haben", so der 22-Jährige, der zudem an die Idee erinnert, man können auf den betroffenen Strecken jeweils ein Rennen entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung austragen. Er findet den Plan "sehr, sehr cool" und eine "interessante Idee", weil so alle Fahrer eine Strecke neu lernen müssten.

Realistisch gesehen wird sich die Idee aber nicht umsetzen lassen, weil die Grand-Prix-Kurse lediglich für eine Fahrtrichtung zugelassen sind. Will man andersherum fahren, müsste man die Strecke neu homologieren lassen - und in den meisten Fällen umbauen. Dafür fehlen aktuell jedoch Geld und Zeit. Fakt ist dagegen bereits, dass es - zumindest bei den ersten Saisonrennen - keine Fans an der Strecke geben wird.

Überraschungen in den ersten Rennen?

"Es wird sich defintiv nicht wie ein normales Rennen anfühlen", so Leclerc, für den die Unterstützung der Fans ein wichtiger Faktor sei. Auch hier erklärt er allerdings, dass es "besser als nichts" sei, denn er wisse, dass die Sicherheit aktuell "Priorität" habe. "Wenn wir so einen sicheren Start für alle garantieren können, dann ist es ein guter Weg, die Saison ans Laufen zu bringen", so Leclerc.

"Es wird die Leute zumindest zu Hause unterhalten", erinnert der Ferrari-Pilot, der verrät: "Ich trainiere bereits viel mehr als vorher." Weil er aktuell viel Freizeit habe, bringe er sich für den Saisonauftakt bestmöglich in Form. Trotzdem glaubt er, dass das erste Rennen nach der Pause "sehr seltsam" werden könnte, weil seit den Testfahrten Ende Februar niemand mehr im Auto gesessen hat.

Daher könne das Rennen für die Fahrer "sehr, sehr knifflig" werden. Denn einen weiteren Test soll es vor dem geplanten Saisonbeginn in Spielberg Anfang Juli nicht geben. Zu diesem Zeitpunkt wären die Piloten bereits mehr als vier Monate nicht mehr gefahren. "Ich freue mich auf diesen Moment, und vielleicht wird es die Dinge etwas durcheinanderbringen", glaubt Leclerc.

Ein weiteres Thema sind mögliche "Triple Header", also drei Rennen an drei Wochenenden ohne Pause. Eigentlich sollte es 2020 maximal zwei Rennen in Folge geben, doch Leclerc erklärt: "In solchen besonderen Situationen müssen wir besondere Entscheidungen treffen." Er selbst sei jedenfalls "bereit" dafür. Es könnte dabei helfen, auf die von ihm erhofften zwölf Rennen zu kommen.

Mit Bildmaterial von LAT.

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