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Charles Leclerc: Fünf Stunden am Tag Training am Simulator

Formel-1-Fahrer Charles Leclerc schildert seinen Tagesablauf in der Coronakrise und erklärt, was er neben Simulatorfahren sonst noch macht

"Es ist schon eine seltsame Situation, so lange zuhause zu sein. Daran bist du als Rennfahrer nicht gewöhnt, weil du sonst ständig zu den Rennen reist", sagt Formel-1-Fahrer Charles Leclerc. Inzwischen aber habe er sich aber an die Auswirkungen der Coronakrise gewöhnt und mache das Beste daraus. Außerdem hält er fest: "Es geht mir gut."

Allerdings machen sich bei Leclerc nach "Wochen zuhause", wie er sagt, erste "Entzugserscheinungen" bemerkbar. Er nennt, natürlich, "das Rennfahren" als ersten Punkt, den er von seinem normalen Leben vermisst. "Und die Leute, unter Menschen zu sein", so Leclerc weiter. "Wenn du wochenlang nur in deiner Wohnung sitzt, dann wird das allmählich langweilig."

Der Ferrari-Fahrer erweckt in seiner Telefonkonferenz aus Monte Carlo aber nicht den Eindruck, als wüsste er tagein, tagaus nichts mit sich und seiner Zeit anzufangen. Er koche zum Beispiel jetzt verstärkt selbst, sagt Leclerc. "Ich bin da noch immer sehr schlecht, werde aber besser."

Einfache Kost, aber selbst gekocht!

Wirklich komplizierte Gerichte kommen bei ihm zuhause in Monaco aber nicht auf den Tisch: "Ich mag Pasta ohne Soße, Hühnchen, also ziemlich langweilig. Carbonara habe ich auch schon ausprobiert und es war sehr gut. Ich muss nur noch ein bisschen üben."

Üben - das ist das große Stichwort für das, was den Tagesablauf von Leclerc in Zeiten von Corona bestimmt. Ferrari-Partner TechnoGym habe ihm ein paar Geräte zur Verfügung gestellt, dass er auch in den eigenen vier Wänden trainieren könne. Und so sagt Leclerc: "Simulator, Training, kochen. So vergehen meine Tage."

 

Hin und wieder musiziere er auf dem Klavier und mit der Gitarre, sei aber auch hierbei "nicht sehr gut darin", sondern konzentriere sich lieber auf anderes: "Zeit mit meiner Freundin verbringen, trainieren, im Simulator fahren, mit der PlayStation spielen", meint Leclerc. Er habe zuletzt auch "ein paar Bücher" gelesen - über die Ferrari-Historie. "Es gibt ja sonst nicht viel zu tun", wie er sagt.

Im Stream zeigt er sein "wahres Ich"

Doch Leclerc macht aus der Not auch eine Tugend und streamt live, wenn er im Simulator sitzt. Damit hat er sich selbst überrascht: "Ich hatte nicht gedacht, dass mir das Spaß machen würde, dass ich das tun würde. Es macht mir aber tatsächlich viel Freude."

Er schätze es sehr, wie "nahe" die Fans ihm und seinem "wahren Ich" auf diese Weise kommen könnten. "An der Strecke ist das natürlich anders, mit dem ganzen Druck und dergleichen. Da ist es anders, sein wahres Ich zu zeigen."

In der virtuellen Welt gehe es da wesentlich entspannter zu, zumal mit den guten Kumpels früherer Tage, Leclercs aktuellen Formel-1-Rivalen. Lando Norris, George Russell und Alexander Albon etwa kennt Leclerc gut aus seiner Zeit im Kartsport. Untereinander könne man noch "du selbst" sein, sagt er. "Das macht mir mehr Spaß, als ich gedacht hatte."

Natürlich ist und bleibt es ein Wettbewerb

Bei allem Spaß investiere er aber "viel Training" in seine virtuellen Ausfahrten. Er sei "noch nicht so lange" dabei, aber spiele inzwischen "schon sehr oft", wie er einräumt. Grobe Schätzung? "Wahrscheinlich sind es fünf Stunden am Tag", sagt Leclerc. "Es gibt ja nichts anderes, was du tun kannst."

Deshalb verbinde er das Angenehme mit dem Nützlichen und "fahre im Simulator, um mich auf die Rennen vorzubereiten", so Leclerc weiter. "Ich versuche [immer], schnell zu sein. Ja, es ist ein Spiel und nicht das Gleiche wie in echt, aber als Rennfahrer willst du stets konkurrenzfähig sein. Es bildet sich auch ein echter Wettbewerb heraus. Deshalb trainierst du natürlich viel."

 

Leclerc jedenfalls will sich keine Blöße geben, wenn die Weltöffentlichkeit zusieht. "Gerade die offiziellen [virtuellen] Formel-1-Rennen nimmst du ernst", meint er. "Da will jeder gewinnen." Und das hat Leclerc bereits geschafft: Wenn er am Start war, hat er das Rennen jeweils siegreich beendet, zuletzt in China sogar mit einem sehenswerten, beinharten Manöver gegen Albon.

Den Menschen Freude machen

Dabei hat Leclerc eine ganz neue Seite an sich entdeckt: den Entertainer. In seinen Worten: "Derzeit hat für mich Priorität, die Leute zuhause zu unterhalten. Gleichzeitig ist das ja auch Unterhaltung für mich. Ich mache mir also Gedanken, wie ich die Leute zuhause, die vielleicht gelangweilt sind, unterhalten kann. Sie haben schließlich nicht die Möglichkeit, in einem Simulator zu fahren, so wie ich."

Seine Mission in der Coronavirus-Zwangspause sei schlicht, "ein Lächeln in die Gesichter" zu zaubern. "Bisher", meint Leclerc, "hat das ziemlich gut funktioniert. Das ist das eigentliche Ziel. Und darüber denke ich die meiste Zeit über nach." Zuhause in Monte Carlo.

Mit Bildmaterial von Charles Leclerc (Twitch).

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