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Charles Leclerc: Warum Ferrari die Konstrukteurs-WM (fast) abschreibt

Ferrari-Fahrer Charles Leclerc erklärt, weshalb sich sein Formel-1-Team kaum mehr Hoffnungen macht auf den WM-Titelgewinn in der Konstrukteurswertung 2024

Charles Leclerc: Warum Ferrari die Konstrukteurs-WM (fast) abschreibt

Charles Leclerc im Ferrari SF-24 beim Formel-1-Rennen in Singapur 2024

Foto: LAT Images

Sechs Grands Prix vor Schluss der Formel-1-Saison 2024 hat Ferrari 75 Punkte Rückstand in der Konstrukteurswertung und damit - rein rechnerisch - noch intakte Chancen auf den WM-Titelgewinn. Nach dem Rennen in Singapur aber warnt Ferrari-Fahrer Charles Leclerc vor "falschen Erwartungen" an sein Team.

Er sagt: "McLaren hat immer noch ein besseres Auto als wir, ziemlich besser sogar. Es kommen jetzt zwar noch ein paar Strecken, auf denen es sehr eng werden könnte. Andernorts werden wir aber weiter zurückliegen. Ich sehe uns deshalb nicht so sehr im Titelkampf. Einzig, wenn die vorne Fehler machen, dann könnten wir noch mitspielen."

Aber Fehler hat McLaren als aktueller WM-Spitzenreiter in den vergangenen Wochen nicht viele gemacht: Im zweiten Saisondrittel hat der Formel-1-Rennstall aus England klar die meisten Punkte erzielt und an jedem einzelnen Wochenende mehr als 20 Punkte mitgenommen. Ferrari und auch Red Bull hatten weitaus größere Schwankungen in ihren Ergebnissen, wie die WM-Tabelle zeigt.

Und Leclerc meint: Ferrari sei in der Saison 2024 auch nur punktuell schnell. "Eigentlich hatten wir nie das beste Auto, wenn man von Monaco und vielleicht von Monza absieht, wo wir ziemlich stark waren. Aber selbst über Monza könnte man sich streiten", sagt Leclerc. Beim Ferrari-Heimrennen hatte Leclerc von einem McLaren-internen Zweikampf und einer mutigen Einstopp-Strategie profitiert und gewonnen.

Genau darum gehe es für Ferrari im restlichen Saisonverlauf: "Wenn wir es schaffen, konstant zu sein und möglichst viele Chance zu nutzen, dann könnte es sich hoffentlich noch ausgehen mit der Konstrukteurs-WM. Aber rein von der Pace her sind wir dazu eigentlich noch nicht in der Lage."

Knackt Ferrari wenigstens noch Red Bull?

Wenn, dann liegt eher Red Bull in Reichweite von Ferrari: Der Rückstand des italienischen Traditionsteams beträgt derzeit 34 Punkte auf das Team um Max Verstappen und Sergio Perez. In den zurückliegenden acht Grands Prix haben im Direktvergleich aber beide Rennställe jeweils viermal die bessere Punkteausbeute erzielt.

Leclerc will aber auch hier nicht zu viel erwarten: "Red Bull hatte zuletzt eine Schwächephase. Bei den jüngsten Rennen kam es ein bisschen mehr auf die Fahrzeug-Charakteristiken an. Aber ich habe Red Bull nie unterschätzt und bin mir sicher, es wird stark sein bis zum Ende der Saison."

Was Leclerc aber zuversichtlich stimmt: Die Ferrari-Entwicklung gehe in die richtige Richtung. Das Frontflügel-Update in Singapur zum Beispiel habe "den Erwartungen entsprochen, und das ist gut", sagt Leclerc. "Wir müssen aber erst noch abwarten, was das auf einer eher normalen Strecke bringt." Das zeigt sich vermutlich beim USA-Grand-Prix in Austin, dem nächsten Rennen der Formel 1 im Oktober.
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