Charles Leclerc: Wechselnder Wind großes Handicap für Ferrari
Ferrari-Fahrer Charles Leclerc erklärt, welchen Einfluss der Wind auf die Leistung des SF-23 hat und warum sein Team das Problem bisher nicht gelöst hat
Die aktuelle Wettervorhersage für den Ungarn-Grand-Prix 2023 auf dem Hungaroring bei Budapest dürfte Ferrari-Fahrer Charles Leclerc gar nicht gefallen. Denn es sind wechselhafte Winde angekündigt, und die bezeichnet Leclerc als "immer noch die Hauptschwäche" seines Ferrari SF-23. Das habe das Wochenende in Silverstone gezeigt.
Doch neu ist das Thema nicht für Ferrari. "Zu Saisonbeginn", sagt Leclerc, "war es noch schlimmer. Seither haben wir uns stark verbessert, aber wir müssen da noch immer etwas tun."
Denn der SF-23 sei deutlich windanfälliger als andere Autos im Feld, womöglich am meisten betroffen von allen Fahrzeugen der Formel-1-Saison 2023, meint Leclerc. "Wir haben da unheimlich mit der Konstanz zu kämpfen."
Leclerc erkennt Fortschritte bei Ferrari, aber ...
Das Ganze habe sich zu einem Dauerthema entwickelt, an dem "ständig" gearbeitet werde, sagt Leclerc. "Ich habe keine Zweifel, dass wir uns steigern werden. Es braucht aber halt Zeit, bis die Ingenieure herausfinden, was genau zu tun ist, und bis die Teile produziert sind."
Die jüngsten Neuerungen hätten den SF-23 aus seiner Sicht aber schon etwas stabiler gemacht. "Es geht in die richtige Richtung", meint Leclerc. Er habe "Fortschritte" erkannt - und die Notwendigkeit für Ferrari, weiter nachlegen zu müssen im Entwicklungsrennen.
Denn bisher tut sich Ferrari auf vielen Kursen schwer, hatte noch keine echte Paradestrecke. Der Hungaroring bei Budapest aber dürfte dem SF-23 "etwas mehr entgegenkommen", sagt Leclerc. Andererseits verlaufe die Saison 2023 bisher "überraschend für das eine oder andere Team", was das Kräfteverhältnis anbelange. "Also warten wir ab", meint Leclerc.
"Ich glaube, wir haben eine Ahnung, wo wir Schwierigkeiten kriegen werden. Silverstone war leider eines dieser Wochenenden. Wir hatten uns schon gedacht, dass es nicht so toll laufen würde. Der Samstag war da noch recht gut, aber der Sonntag schlechter als erwartet. Aber wir kennen die Gründe."
Antriebsprobleme? Ferrari wirkt nicht beunruhigt
Am Antrieb jedenfalls liege es nicht, wenngleich speziell bei Ferrari-Kundenteam Haas zuletzt wiederholt technische Defekte im Motorenumfeld aufgetreten sind. Leclerc: "Ich hatte zu Saisonbeginn mal ein Problem, aber seither ging es ziemlich gut. Die Antriebsleute sind dran. Und ich habe das nicht speziell nachverfolgt, aber es scheint niemand besorgt zu sein."
Besorgt gibt sich Leclerc auch nicht, als er auf seine Ungarn-Bilanz angesprochen wird (mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!): Seit 2018 war er bei fünf Rennteilnahmen nur dreimal im Ziel, wurde 2019 Vierter und 2022 Sechster. Auf dem Podium stand er am Hungaroring zuletzt im Rahmen der Nachwuchsserie GP3 in der Saison 2016.
"An Pech glaube ich nicht", sagt Leclerc. "Es ist aber halt eine Strecke, auf der ich in der Vergangenheit nie besonders stark war. Immerhin: 2022 war die Pace endlich mal da, wenngleich es aus unterschiedlichen Gründen nicht zu einem Podestplatz reichte. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir dieses Wochenende gut aussehen können."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.