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Charles Leclerc widmet Anthoine Hubert in Belgien seinen ersten Sieg

Charles Leclerc widmet seinen ersten Formel-1-Sieg beim Grand Prix von Belgien dem verstorbenen Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert - Kindheitstraum wurde wahr

Charles Leclerc hat es geschafft. Der 21-Jährige trägt sich als 108. Grand-Prix-Sieger in die Geschichtsbücher der Formel 1 ein. Von der Pole-Position aus gewinnt er als erster Monegasse ein Formel-1-Rennen. Doch die Freude ist nach dem Unfalltod seines Freundes Anthoine Hubert gedämpft. Den Sieg widmet er dem verunglückten Formel-2-Piloten.

"Erster Sieg in der Formel 1. Das ist für Anthoine. Es fühlt sich gut an, aber an einem Wochenende wie diesem ist es schwer, das zu genießen", funkte Leclerc nach der Zieldurchfahrt. Ein Kindheitstraum ist für ihn am Sonntag wahr geworden.

Dabei hat Leclerc mentale Stärke bewiesen. Er kannte den getöteten Franzosen seit seinen Anfängen im Kart. Sein erstes Rennen überhaupt habe er mit Hubert, Pierre Gasly und Esteban Ocon bestritten, erinnert sich der Belgien-Sieger Minuten nach dem Triumph.

Ferrari-Teamorder: "Vielen Dank an Seb!"

"Das gestern war ein großer Schock. Nicht nur für mich, sondern für alle. Anthoine, ich, Pierre [Gasly] und Esteban [Ocon] haben 2005 beim selben Kartrennen zusammen angefangen. Ich glaube beim Rennstart war Anthoine Erster", weiß Leclerc noch.

"Da kommen viele Erinnerungen hoch. Ich widme Anthoine heute diesen Sieg." Er fuhr mit einer Grußbotschaft auf dem Lenkrad und der Motorhaube und streckte auf dem Podium den Pokal gegen Himmel. Auf die übliche Champagnerdusche wurde aus Respekt vor Hubert verzichtet.

Schon vor Rennstart musste Leclerc stark sein. Bei der Trauerminute für den Franzosen umarmte er die Mutter des verstorbenen Rennfahrers. Wenig später stieg er in seinen SF90 ein und ging von der Pole-Position aus in den Grand Prix. Den Start entschied er souverän für sich.

 

Leclerc bog als Führender in die erste Runde und hielt diese Position bis zu seinem Boxenstopp in Runde 21. Da Teamkollege Sebastian Vettel bereits sechs Runden früher Reifen wechselte, kam er mit dem Undercut am Monegassen vorbei.

Auf Platz vier reihte sich Leclerc fünf Sekunden hinter Vettel zurück auf der Strecke ein. Er konnte den Abstand zum Deutschen innerhalb von sechs Runden auf unter eine Sekunde verringern, bis die Teamorder von der Ferrari-Boxenmauer kam.

In Runde 27 ließ Vettel Leclerc auf Start-Ziel passieren. "Seb war sehr nett. Ohne ihn wäre es deutlich schwieriger geworden, dieses Rennen zu gewinnen. Vielen Dank an ihn", bedankt sich der Belgien-Sieger beim viermaligen Weltmeister.

Binotto: Das war erst der Anfang!

Leclerc konnte seine Führung kontrollieren, doch in den letzten zehn Rennrunden wurde plötzlich Lewis Hamilton zur immer größeren Gefahr. Der Brite konnte ab Runde 34 sieben Sekunden aufholen, bis er schließlich in der letzten Runde am Ferrari dran war.

"Wir hatten Schwierigkeiten mit den Reifen am Ende, aber ich bin deutlich zufriedener mit meiner Arbeit heute als in Budapest. Ich konnte die Reifen besser managen", erklärt Leclerc. Mercedes sei im Renntrimm jedoch "sehr schnell" gewesen, betont er.

0,981 Sekunden fehlten Hamilton im Ziel auf Leclerc. Beim 21-Jährigen machte sich danach Erleichterung breit. Nach den gescheiterten Versuchen in Bahrain und Österreich darf er sich endlich Grand-Prix-Sieger nennen.

 

"Nachdem ich die Zielline überquert habe, konnte ich diesen Kindheitstraum abhaken. Jetzt kann ich mich auf die Zukunft konzentrieren und versuchen, besser zu werden. Dann folgen hoffentlich noch viele weitere."

Davon ist zumindest Ferrari-Teamchef Mattia Binotto überzeugt, wie er gegenüber 'Sky' betont: "Ich bin sicher, es ist nicht sein letzter Sieg. Wir haben die Hymne von Monaco gehört, die müssen wir jetzt lernen. Da bin ich sicher."

Auch der Italiener gibt zu, in der letzten Runde noch gezittert zu haben. "Hamilton war sehr schnell. Wir haben vorher gesehen, wie er Vettel in Blanchimont attackiert hat hin zur letzten Kurve. Es war sehr wichtig, ihn auf Distanz zu halten. Wir hatten Glück, dass das Rennen nur 44 Runden dauerte."

Wolff: "Alles passiert aus irgendeinem Grund"

Besonders Leclercs mentale Stärke bewundert Binotto: "Das ist wirklich seine Stärke, das war schon in der Formel 3 und Formel 2 so. Das ist ein guter Startschuss für seine Karriere." Schon nach dem Tod seines Vaters konnte der damals 19-Jährige in Baku das Formel-2-Rennen gewinnen.

Nach dem Verlust seines Vaters und jenem von Jules Bianchi, der sein Patenonkel war, muss die junge Nachwuchshoffnung erneut um einen wichtigen Menschen in seinem Leben trauern. "Vielleicht realisiere ich das alles in ein paar Wochen, wenn sich alles beruhigt hat. Im Moment ist alles noch so frisch, dass es schwierig ist."

Selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist ergriffen: "Ein junger Mann verliert sein Leben, und am nächsten Tag gewinnt sein Freund sein erstes Rennen. Vielleicht schaut er ja von oben zu."

Der Tod von Anthoine Hubert habe das gesamte Rennen überschattet. Wolff selbst fühle sich "innerlich zerrissen", gesteht er. "Wir dürfen ihn nicht vergessen. Es ist daher gut, das Charles das Rennen gewonnen hat, sie standen sich nahe. Alles passiert aus irgendeinem Grund."

Charles Leclerc, Mattia Binotto

Binotto glaubt: Das war der erste von vielen Siegen für Leclerc

Foto: LAT

Dass Leclerc schließlich ausgerechnet am Sonntag gewinnt, sei laut Binotto zwar "nicht der beste Zeitpunkt", aber dennoch sei es ein sehr wichtiger Triumph für Ferrari gewesen - der erste 2019.

"Wir haben natürlich gemischte Gefühle, aber ohne Zweifel sollten wir uns für Charles freuen. Das ist sein allererster Sieg, er ist sehr gut gefahren heute. Er hat von der ersten bis zur letzten Runde gepusht."

Für Leclerc sei der Sieg auch insofern sehr wichtig gewesen, da er sich diesen schon vor Rennstart vorgenommen habe, schildert der Ferrari-Teamchef: "Ich denke, es war sehr wichtig für ihn, heute für Anthoine zu gewinnen. Er hat sich das vorgenommen."

Leclerc selbst beschreibt seine Zerrissenheit an diesem Tag mit folgenden Worten: "Auf der einen Seite ist das ein Kindheitstraum, der heute wahr wird. Auf der anderen ist das ein sehr schwieriges Wochenende seit gestern. Wir haben einen Freund verloren. Ich möchte diesen Sieg Anthoine widmen."

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Mit Bildmaterial von LAT.

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