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Claire Williams gesteht Selbstzweifel: "Vielleicht hätte ich aufgeben sollen"

"Ich habe es geliebt, und ich vermisse es", sagt Claire Williams knapp ein halbes Jahr nach ihrem Rücktritt als Co-Teamchefin und grübelt über so manche Entscheidung

In der Formel-1-Saison 2020 endete mit der Übernahme von Williams durch Dorilton Capital und dem damit einhergehenden Abschied der Williams-Familie aus der Königsklasse eine Ära. Auch Claire Williams zog als einzige weibliche Teamchefin im Formel-1-Paddock ihren Hut und überließ das Feld den Nachfolgern.

Im Podcast 'Racing Lives' verrät die Britin, wie es ihr heute damit geht: "Ich bin jetzt seit einigen Monaten nicht mehr in der Formel 1. Aber manchmal denke ich daran zurück und denke mir: 'Mein Gott, habe ich wirklich ein Formel-1-Team geleitet?' Auch wenn es nur eine kurze Zeit war", blickt Williams zurück.

Die 44-Jährige hatte die Führung des britischen Traditionsrennstalls im März 2013 als Co-Teamchefin übernommen, offizieller Teamchef blieb zuletzt ihr Vater Frank Williams. Nach fast acht Jahren im Amt kündigte sie für den Grand Prix von Italien am 6. September 2020 in Monza ihren endgültigen Rücktritt.

Claire Williams fragt sich "War ich ein Idiot?"

"Es ist faszinierend, wenn man jetzt die Zeit hat, darauf zurückzublicken", sagt Williams und gesteht: "Ich denke mir dann meistens: 'Oh mein Gott.' Meistens schäme ich mich dafür. 'Habe ich das Leuten wirklich angetan? War ich ein Idiot? Hatte ich überhaupt das Recht, in dieser Position zu sein?' All diese Dinge."

Trotzdem sagt sie: "Ich habe alles gegeben. Ich denke nicht, ich hätte noch mehr geben können. Gegen Ende, als es wirklich schwierig wurde, im vergangenen Jahr und auch den beiden davor, bin ich aufgeblüht, weil es eine Herausforderung war, das durchzustehen." Die finanzielle Situation des Teams war seit Jahren angespannt.

Aufgeben stand für Williams aber nicht zur Debatte. "Ich kann ziemlich stur sein. Man kann meine Eltern oder alle anderen fragen, die mich kennen: Ich gebe nie auf", sagt die Britin über sich und hinterfragt mit dem Wissen von heute: "Vielleicht hätte ich das tun sollen. Ich weiß es nicht. Aber genau diese Fragen stelle ich mir jetzt."

"Manchen Leuten gefiel es, dass ich eine Frau war"

Dass sie es überhaupt bis an die Spitze eines Formel-1-Teams geschafft hat, kann Williams manchmal noch immer nicht ganz fassen: "Ich muss mich noch immer kneifen, das ich diese Rolle überhaupt jemals bekommen habe. Ich fing als Junior-Pressesprecherin an und habe mich ganz nach oben gearbeitet!"

Dabei habe ich gewiss auch der Name geholfen. "Den Leuten gefiel die Idee, dass nach Frank eine andere Williams weitermachen würde", weiß Williams. "Außerdem gefiel manchen Leuten, dass ich eine Frau war. Sie dachten, dass es etwas anderes wäre und dem Team etwas mehr Macht bringen würde, eine Frau in dieser Position zu haben."

Die Arbeit beschreibt sie vor allem als "Schreibtischjob". "Man ist kein Mechaniker oder so. Aber es laugt einen physisch aus, ein Formel-1-Team zu leiten. Man sitzt dauernd im Flugzeug - nicht nur zu den Rennen. Dazwischen fliegt man zu Meetings und in immer andere Länder. (...) Es gibt keine Auszeit, keine Mittagspause."

Operatives Geschäft leitet jetzt Simon Roberts

Dabei werde man ständig mit verschiedensten Ansprüchen konfrontiert: "In einer Minute spricht man mit einem Fahrer, der mehr Geld haben möchte. Oder es gibt ein Problem mit dem Sitz oder die Jungs unten sagen, dass ihnen ein Bolzen aus der Fabrik fehlt. Man muss in der Lage sein, mental alles gleichzeitig zu jonglieren."

Trotzdem sagt Williams: "Ich habe es geliebt, und ich vermisse es. Es war toll, und ich wünschte, ich hätte weitermachen können." Nach ihrem Rückzug entschied sich das Team für eine interne Lösung und machte Simon Roberts zum Teamchef. Er war im Mai 2020 ursprünglich als Geschäftsführer zu Williams gestoßen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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