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Claire Williams schreibt Saison 2019 nicht ab: Das ist ihr erklärtes Ziel

Claire Williams spricht über die schwierige Ausgangslage vor dem Europaauftakt, über den Williams-Teamspirit und die mögliche Aufgabe der Unabhängigkeit

Claire Williams hat das Kämpferherz ihres Vaters Frank geerbt. Das stellt die stellvertretende Teamchefin des Rennstalls in der Saison 2019 einmal mehr unter Beweis. "In unserer Geschichte haben wir noch nie eine Saison abgeschrieben", lässt sie die Medienvertreter in Barcelona wissen. Damit steht fest: Sie wird weiterkämpfen, auch wenn die Aussichten noch so dunkel sind.

"Uns ist klar, wo wir stehen, und uns ist auch klar, dass es unglaublich schwierig ist, selbst den Rückstand auf Platz neun aufzuholen", gesteht sie. Die Zahlen sprechen klar gegen dieses Vorhaben: Als einziges Team hatte Williams zuletzt in Baku einen langsameren Boliden im Einsatz im Vergleich zum Vorjahr.

In den vergangenen zwei Jahren wurde das Team auf jener Rennstrecke um 2,7 Sekunden langsamer. George Russell hat im Vorfeld des Europaauftakts angemeldet, dass die Updates an diesem Wochenende zeigen würden, ob noch Hoffnung für die Saison bestehe oder nicht.

"Ein bis zwei Sekunden finden, wäre ein guter Schritt"

Williams dazu: "Wir kommen zu jedem Rennen mit neuen Testteilen, um zu analysieren, wie viel Performance sie uns bringen können. Im Laufe des Jahres werden wir inkrementell an Performance zulegen." Die Saison 2019 sei für das Team ein Jahr wie jedes andere auch - "egal wo wir gerade stehen".

Was wäre für das Team in Spanien demnach ein Erfolg? "Eine Verbesserung auf der Stoppuhr. Wir liegen fast eineinhalb Sekunden hinter Platz neun. Auf manchen Strecken sogar mehr als das. Es ist für jedes Team harte Arbeit, innerhalb einer Saison eineinhalb Sekunden aufzuholen. Wenn wir ein bis zwei Sekunden finden, wäre das ein guter Schritt."

Das würde allerdings noch nicht bedeuten, dass Williams die Rote Laterne bis Saisonende tatsächlich noch abgeben könnte. Denn auch die anderen Teams verbessern sich im Saisonverlauf. "Das wäre ein Erfolg für mich: Wenn unsere Jungs im Saisonverlauf eine Sekunde oder mehr finden können."

Williams berichtet von guten Ergebnissen bei der Aerodynamik, dort habe man in den vergangenen Wochen Performance gefunden. "Doug McKiernan [Chefingenieur] kam vergangenes Jahr zu uns, als die Saison schon lief. Er hat eine neue Aero-Philosophie implementiert, und es dauert, bis das zum Tragen kommt und bis sich alle damit zurechtgefunden haben", erklärt sie.

Es brauche wohl noch "ein bisschen Zeit", um jenen Anpressdruck zu liefern, den die Piloten brauchen. Auch der Input von Teammitgründer Patrick Head, der in beratender Funktion zurückgekehrt ist, sei "sehr" wertvoll. "Er war ein paar Jahre nicht im Geschäft, aber die Grundlagen des Fahrzeugdesigns ändern sich ja nicht."

Williams bezeichnet den mittlerweile 72-Jährigen als "Wegweiser", der "Sicherheit" vermittle. Dies soll sich auch insgesamt auf die Arbeitsmoral im Team auswirken. Nachdem bereits Gerüchte die Runde machten, dass die Mitarbeiter in Grove bereits deprimiert wären, reagiert die Teamchefin darauf: "Ein Zeichen für unsere Moral ist, dass wir aus dem Rennteam seit vergangenem Jahr nur eine Person verloren haben."

Getriebe an Testverzögerung mitschuld

Das zeige den starken Williams-Teamgeist. "Die Mitarbeiter haben sich enorm angestrengt, um die drei Chassis für dieses Wochenende fertig zu bekommen. Alle wissen, worum es geht, und alle leisten ihren Anteil." Laut der Tochter des Teamgründers würden ihre Mitarbeiter diese Herausforderung genießen.

Nach neuem Personal sucht man derzeit nicht, verneint sie. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass es mehr um die Strukturen und Prozesse in der Fabrik geht. Es bringt nichts, wahllos Leute von außen zu holen." Das werde die Probleme intern nicht lösen.

Diese Entwicklung werde Zeit beanspruchen, da man nichts überstürzen möchte. "Es geht darum, uns auf die Ressourcen zu konzentrieren, die wir haben. Wir haben ein paar wirklich gute Leute bei Williams. In die habe ich Vertrauen." Nachsatz: "Die Frage ist, ob wir auf der Ebene darunter gut aufgestellt sind. Sobald dieser interne Prozess abgeschlossen ist, sehen wir weiter."

Als unabhängiges Privatteam begreift sich Williams gerne und hat deshalb auch in diesem Jahr daran festgehalten, das Getriebe im eigenen Werk zu fertigen. Doch anscheinend ist man nicht mehr so fest entschlossen als unabhängiger Konstrukteur aufzutreten, wie das noch vor wenigen Monaten klang.

Williams gibt zu, dass man gerade analysiere, ob die Eigenproduktion des Getriebes noch sinnvoll ist. Sie betont zwar, dass das Team immer sehr stolz darauf war, alle Teile selbst zu produzieren, denn das definiere das Team schließlich als unabhängigen Konstrukteur. Andererseits möchte sie keine "Ineffizienzen" entstehen lassen.

"Wir haben das Gefühl, dass eine Folge davon war, dass wir das Auto nicht rechtzeitig zum Test gebracht haben", verrät sie ferner. "Das ist eine Analyse, die wir gerade durchführen. Es betrifft auch kleinere Teile." Denn zum Beispiel auch der Unterboden wird in Grove hergestellt.

"Müssen wir den Unterboden zwangsläufig selbst produzieren, wenn es da vielleicht andere Experten gibt, die das kostengünstiger hinbekommen und in kürzerer Zeit?", stellt sie in den Raum, um aber auch klarzustellen: "Wir werden sicher nicht in Erwägung ziehen, die Bremsen oder Radaufhängungen von anderen Teams zu kaufen."

Mit Bildmaterial von LAT.

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