Cockpitschutz in der Formel 1 2018: Shield oder Halo?
Laut McLaren-Geschäftsführer Zak Brown steckt die Formel 1 in einer kniffligen Situation, denn sie muss sich für die kommende Saison für den Cockpitschutz "Shield" oder "Halo" entscheiden.
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, mit Cockpitschutz Shield
LAT Images
Nach dem Shield-Test in Silverstone beschwerte sich Ferrari-Pilo Sebastian Vettel über Sichtbehinderungen und zu viel Luftwiderstand durch den Cockpitschutz.
Der Deutsche sollte eigentlich einen Langzeittest mit Shield absolvieren, wollte es aber nach nur einer einzigen Runde wieder demontieren lassen.
Die enttäuschende Resonanz bereitet der Formel 1 nun große Kopfschmerzen, denn sie gerät unter Druck, die richtige Entscheidung bezüglich des Cockpitschutzes für die kommende Saison zu treffen.
Während Shield noch verbessert werden muss, steht Halo bei den Teams nicht hoch im Kurs. Daher gibt es zurzeit keine einfache Lösung für das Problem. Zudem wollen die Teams endlich mit der Planung für die F1-Autos für das kommende Jahr beginnen.
Der Cockpitschutz ist deshalb das Thema auf der nächsten Sitzung der F1-Strategiegruppe. Dort soll eine Einigung geschlossen werden, wie weiter verfahren werden soll.
McLaren-Geschäftsführer Brown sage, alle Teams würden die Verbesserung der Sicherheit begrüßen. Jedoch müssten die Formel-1-Autos auch weiterhin gut aussehen.
"Es ist eine schwierige Entscheidung", sagte er. "Wollen alle mehr Sicherheit? Ja. Wollen die Leute ein Auto, das schrecklich aussieht? Nein. Am wichtigsten ist aber sicherzustellen, dass das Konzept funktioniert."
"Das kurvige Shield scheint nicht zu funktionieren. Ich weiß nicht was er gesehen hat, aber sagte, ihm sei schwindelig geworden. Kein Fahrer will abgelenkt werden. Es muss so sein, als gäbe es keine Scheibe. Ich weiß nicht, was sie dagegen tun werden."
"Wir müssen etwas finden, was auch wirklich funktioniert. Nach nur einer Runde Schwindel zu empfinden, ist nicht gut."
Laut dem Automobil-Weltverband (FIA) wird Halo eingeführt, sollte Shield nicht rechtzeitig fertig werden. Eine Entscheidung wird voraussichtlich in den kommenden Wochen getroffen.
Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner ist ein Gegner von Halo. Er glaubt jedoch, Shield könne rechtzeitig fertiggestellt werden.
Er sagte: "Wenn ich mir die Kommentare von Sebastian anschauen, scheint es nicht sehr beliebt zu sein."
"Es fühlt sich an, als sei die Idee für die kommende Saison noch nicht ausgereift genug. Das wird sicher beim Treffen der Strategiegruppe besprochen."
Auf die Frage, bis wann die Teams wissen müssten, welches System zum Einsatz kommt, damit die Entwicklung des neuen Autos nicht behindert wird, antwortete er: "Vor 2 Monaten."
Bildergalerie: Shield in der F1
"Selbst für ein großes Team wie Red Bull Racing dauert es viel zu lange. Ich will gar nicht wissen wie es für Renställe mit weniger Ressourcen ist."
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