Corona: Wie Formel 1 und Teams 2020 größere Ausbrüche vermeiden konnten
In der Formel-1-Saison 2020 gab es zwar einige Coronafälle, zu einem größeren Ausbruch kam es dabei jedoch nie - Regelmäßige Tests haben sich ausgezahlt
Wie jede große Sportart hatte auch die Formel 1 in der Saison 2020 mit den Folgen der Coronapandemie zu kämpfen. Sergio Perez, Lance Stroll und auch Weltmeister Lewis Hamilton mussten wegen einer Infektion jeweils mindestens ein Rennen auslassen. Trotzdem kam die Königsklasse im vergangenen Jahr vergleichsweise glimpflich durch.
Nachdem ein positiver Test eines McLaren-Mitarbeiters noch zur Absage des ursprünglich geplanten Saisonauftakts in Australien geführt hatte, sorgten diverse Maßnahmen und regelmäßige Tests anschließend dafür, dass es keine größeren Ausbrüche im Fahrerlager und deshalb keine weiteren kurzfristigen Rennabsagen gab.
So testete nicht nur die Formel 1 selbst sämtliche Leute im Paddock regelmäßig auf Corona, auch die Teams sorgten mit zusätzlichen Testmaßnahmen in Fabriken und Co. dafür, dass sich das Virus nicht ausbreiten konnte. Bei McLaren arbeitete man dafür ab Juni mit dem Systems Biology Laboratory (SBL) zusammen.
McLaren: Mehr als 5.000 zusätzliche Tests
Laut eigenen Angaben wurden alleine bei McLaren im Vorjahr mehr als 5.000 PCR-Tests vorgenommen. Dr. Nick Parkinson vom SBL erklärt: "Die McLaren-Initiative zielte darauf ab, das Testprogramm des Teams noch robuster zu machen. Und der beste Weg, um das zu erreichen, war es, bei jedem Teammitglied regelmäßig einen 'Vortest' zu machen."
"Einmal wollte [ein Teammitglied] gerade einen Flug antreten, und wir konnten ihn gerade noch isolieren, bevor die Reise begann. So haben wir möglicherweise einen größeren Ausbruch im Team verhindert", so Parkinson, der erklärt, dass es nach einer Infektion in der Regel drei bis vier Tage dauere, bevor man andere Menschen anstecken könne.
Mercedes auf Ausbruch "ziemlich gut vorbereitet"
Trotzdem gab es auch im Formel-1-Fahrerlager 2020 kleinere Ausbrüche. Mercedes erwischte es zum Beispiel am Nürburgring, als man auf mehrere Mitarbeiter verzichten musste. "Wir wussten, dass eine Zeit kommen würde, in der es in unserem Team Fälle von Covid gibt", sagte Teamchef Toto Wolff damals.
Man sei daher "ziemlich gut vorbereitet" auf den Vorfall gewesen. Wolff zur Situation damals: "Wir testeten zu Beginn der Woche. Die Jungs, die am Dienstag anreisten, wurden am Montag getestet. Die Jungs, die am Mittwoch kamen, am Dienstag. 24 Stunden vor der Abreise zum Rennen wurde man also getestet."
"Alle Ergebnisse waren negativ. Dann machte einer der Jungs am Mittwoch an der Strecke einen weiteren Test und bekam am Donnerstag ein positives Ergebnis. Er und die drei Jungs, die mit ihm im Auto waren, wurden isoliert. [...] Am Freitag gab es einen zweiten positiven Test, und die Gruppe um ihn herum wurde ebenfalls isoliert", so Wolff.
Inzwischen sechs Fahrer infiziert
Damals musste Mercedes sechs zusätzliche Mitarbeiter einfliegen lassen. "Das Wichtigste ist, dass man es von den Fahrern fernhält", sagte Wolff damals und erklärte: "Innerhalb des Teams bleiben wir alle in unseren Blasen. Leute, die nicht in der Blase eines Autos sind, sitzen mit keinen anderen an einem Tisch."
Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen infizierten sich inzwischen bereits sechs Piloten mit dem Virus. Neben Hamilton, Perez und Stroll erwischte es nach Saisonende auch Lando Norris, Charles Leclerc und Pierre Gasly. Bereits zu Beginn der Saison 2020 hatte es Kritik an einigen Fahrern gegeben, die ihre Blase zwischen zwei Rennen verlassen hatten.
Auch 2021 wird man Infektionen mit dem Virus nicht komplett verhindern können. Zumindest kann man mit den richtigen Maßnahmen aber dafür sorgen, dass es keine größeren Ausbrüche gibt.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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