Cyril Abiteboul: Platz vier nicht gut genug für Renault
Renault-Teamchef Cyrl Abiteboul erklärt, warum man in der Formel-1-Saison 2019 hinter McLaren zurückfiel, und warum der große Durchbruch noch warten muss
Renault blickt auf eine durchwachsene Formel-1-Saison 2019 zurück. In der Hersteller-WM steht ein fünfter Platz zu Buche, geschlagen vom eigenen Motorenkunden McLaren auf Rang vier. Doch Renault-Teamchef Cyril Abiteboul nimmt's sportlich: "Okay, McLaren ist ein Kunde von uns, aber McLaren ist vor allem ein gutes Team."
Das verbucht der Franzose auch ein Stück weit als eigenen Erfolg. "McLaren hatte seine Schwierigkeiten. Und manchmal muss man einige Dinge ändern, um wirklich zu verstehen, wo man sich befindet und was geändert werden muss, um stärker zu sein. Ich denke, dass wir bei Renault eine Art Maßstab waren", sagt Abiteboul.
"Kein Maßstab in dem Sinne, dass wir die Besten waren, aber McLaren wusste zumindest, was der Renault-Motor damals mit Red Bull leisten konnte. Ich denke, das hat wirklich ein Licht darauf geworfen, was in ihrer Organisation geändert werden musste, und das haben sie getan. Sie haben auf der Grundlage dieser Informationen Maßnahmen ergriffen."
Umstrukturierung bei Renault in vollem Gange
Renault tue das ebenfalls, wenn auch etwas später, gibt der Teamchef zu. "Wir wissen, wozu unser Motor fähig ist. Meiner Meinung nach ist es der Motor, der im Winter am meisten vorankam", hält er fest. "Das ist also gut, aber offensichtlich ist es nicht genug. Wir mussten handeln, und wir haben mit genau dem reagiert, was wir getan haben."
Damit spricht Abiteboul etwa die Umstrukturierung der aerodynamischen Abteilung an: "Wir haben mit Pat Fry jemanden rekrutiert, der der Auferstehung von McLaren wahrscheinlich nicht fremd ist, und es wird damit nicht aufhören. Ich denke, es kommt darauf an, ständig beurteilen zu können, wo wir stark und wo schwach sind."
In Monza sicherte Daniel Ricciardo Renault mit Platz vier das beste Saisonergebnis Foto: LAT
Ziel für 2021: Lücke zur Formel-1-Spitze schließen
Die größte Schwierigkeit liegt laut Abiteboul aber darin, "nicht P5 oder P4 zu bleiben, weil wir damit nicht zufrieden sein sollen". Es gehe darum, die Lücke zu den Spitzenteams zu schließen. "Es ist ein Ziel für 2021. Alles ist auf dieses langfristige Ziel 2021 ausgerichtet, denn gemäß unserer Strategie ist dies wirklich die erste Gelegenheit, es zu realisieren."
Trotzdem stecke sich Renault natürlich auch für 2020 kurzfristige Ziele, die es zu erreichen gilt. Diese knüpfen an die punktuellen Erfolge dieser Saison an. Angesprochen auf sein persönliches Highlight, erinnert sich Abiteboul vor allem an Ricciardos vierten Startplatz in Kanada. "Das war, seien wir ehrlich, unerwartet, nicht ganz verdient."
"Ich denke, Valtteri (Bottas; Anm. d. R.) hatte ein Problem im Qualifying, es war also eine Position besser war als das, was wir gehabt hätten, aber eindeutig eine Demonstration der großen Fortschritte, die wir beim Motor sahen. Es ist also keine Anekdote, es ist eine Geschichte und ein sehr wichtiger Moment dieser Saison", resümiert der Teamchef.
Mit Bildmaterial von LAT.
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