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"Dachte, alles geht hoch": Motor verhindert Leclercs ersten Formel-1-Sieg

Ein Schaden am Motor verhindert den ersten Grand-Prix-Sieg von Charles Leclerc - Der Monegasse bekommt viel Trost und hat am Ende noch Glück im Unglück

Der Große Preis von Bahrain kannte am heutigen Sonntag eigentlich nur ein Thema: Charles Leclerc. Selbst Sieger Lewis Hamilton und das Mercedes-Team fanden zuallererst lobende Worte für den Ferrari-Piloten, der eigentlich mit 26 Zählern die Strecke hätte verlassen müssen (Formel 1 2019 live im Ticker). Souverän führte Leclerc den Grand Prix an, als sein SF90 plötzlich zickte und den Traum vom ersten Formel-1-Sieg begrub.

Fast ungläubig waren seine Funksprüche, als der Ferrari in der Schlussphase des Grand Prix immer langsamer wurde. "Was ist da los?", fragte er sein Team. Eine genaue Erklärung hatte die Scuderia kurz nach dem Rennen nicht, doch allem Anschein nach gab es ein Problem mit dem Hybridsystem. Das Signallicht, das das Laden der Batterie anzeigen soll, leuchtete nicht mehr. Dafür leuchtete der Code "Fail B 0x0057 ON" auf seinem Lenkrad. Später klärte Ferrari auf: Ein Zylinder war ausgefallen.

Fakt ist: Leclercs Bolide verlor dramatisch an Pace. "Ich habe einfach Leistung verloren", erklärt der Youngster im Nachhinein. Um mehrere Sekunden schrumpfte sein einst auf rund zehn Sekunden angewachsener Vorsprung auf Lewis Hamilton plötzlich pro Runde. Als der Brite vor der Zielgerade vorbeiging, konnte er sich nicht mehr wehren.

Safety-Car als letzte Rettung

"Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass ein paar Runden später alles hochgehen würde", beschreibt er die Situation im Auto. "Das war nicht der Fall, aber ich habe einfach plötzlich komplett Leistung verloren." Zwar sei es im Laufe der Zeit etwas besser geworden, "aber das Problem war immer noch da. Vorher gab es überhaupt keine Anzeichen, dass etwas falsch war."

Doch bei dem einen Platzverlust blieb es nicht: Auch Valtteri Bottas kam noch vorbei und holte so einen unerwarteten Doppelsieg für Mercedes. Leclerc war drauf und dran, noch mehr Positionen zu verlieren, denn auch Max Verstappen (Red Bull) kam mit großen Schritten näher. Doch die Rettung nahte in Form eines Safety-Cars, unter dem der Grand Prix zu Ende ging.

"Wir hatten großes Glück im Unglück", sagt der Ferrari-Pilot, denn ohne das Safety-Car hätte er wahrscheinlich noch weitere Positionen verloren. Mehr noch: Es war noch nicht einmal klar, ob er die Zielflagge überhaupt gesehen hätte, weil ihm zudem auch noch der Sprit auszugehen drohte.

Ferrari sorgte sich um den Sprit

Was wie ein strategischer Fehler von Ferrari aussieht, soll eigentlich durch das Problem mit dem Motor einhergehen. Denn weil man deutlich langsamer war, verbrachte man mehr Zeit auf den Geraden und verbrauchte dadurch mehr Benzin. "Es war einfach eine Konsequenz aus dem Leistungsverlust auf den Geraden", sagt Leclerc.

Zumindest konnte er so noch zu seinem ersten Formel-1-Podium kommen, auch wenn es in Bahrain eigentlich mehr hätte sein sollen. Selbst der Konkurrenz war der Sieg etwas unangenehm: Lewis Hamilton gab fast ein entschuldigendes Handzeichen, als er den Ferrari überholte, und ging nach dem Aussteigen erst zu Leclerc, bevor er sich seinem eigenen Team zuwandte.

"Das passiert. Das ist Teil des Motorsports", gibt Leclerc anschließend zu Protokoll. "Natürlich bin ich extrem enttäuscht, aber wir hatten auch Glück im Unglück. Ich bin froh, dass das Safety-Car kam", sagt er. Er sieht es sportlich: "Probleme treten innerhalb einer Saison auf. Und wenn ich jedes Mal Dritter werde, wenn ich ein Problem habe, dann sind wir ziemlich glücklich."

Leclerc sieht das Positive

Und wer glaubt, dass es die bislang größte Enttäuschung in Leclercs Karriere war, der sieht sich getäuscht: "So weit würde ich nicht gehen", sagt er und erinnert an sein Formel-2-Heimspiel in Monaco 2017, als er den Sieg durch technische Probleme verlor. "Das war wohl das Schlimmste", erinnert er sich. "Heute habe ich zumindest noch einen Podestplatz geholt - meinen ersten - und den möchte ich genießen."

Für Leclerc ist das Glas trotz der schmerzhaften Niederlage halbvoll. Er möchte sich an den positiven Dingen an diesem Wochenende hochziehen - und davon gab es einige. Ferrari hat nach dem Debakel von Australien eine deutlich bessere Pace gezeigt und konnte beide Autos in die erste Startreihe bringen. Im Rennen hatte vor allem Leclerc eine starke Pace und hätte das Rennen wohl locker gewonnen.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich alles unter Kontrolle habe", sagt er. Trotz eines verpatzten Starts konnte er sich von Rang drei wieder in Führung fahren und die Gegner auf Distanz halten. "Wir waren wohl die Stärksten heute, aber leider haben uns die Probleme vom Sieg abgehalten", so Leclerc.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Und trotzdem nimmt er immerhin 16 Punkte, die schnellste Rennrunde und die Erkenntnis mit, dass Ferrari im Titelkampf ein ernstes Wort mitreden kann - und dass er Sebastian Vettel im direkten Duell bezwingen kann. "Ich schaue immer auf das Potenzial, es besser zu machen. Der dritte Platz gehörte heute eigentlich nicht uns, trotzdem bin ich sehr glücklich", sagt er.

"Ich bin ziemlich sicher, dass das Team hart arbeiten wird. Das Team sollte stolz darauf sein, was es an diesem Wochenende geschafft hat." Leclerc ist sich sicher: "Wir werden stärker zurückschlagen."

Und die Konkurrenz ist sich heute noch einmal sicherer geworden, dass mit Leclerc ein zukünftiger Grand-Prix-Sieger und Weltmeister als Gegner aufgetaucht ist. Dass der Monegasse den verlorenen Erfolg schon bald nachholen wird, daran besteht für die meisten kein Zweifel - und das haben ihm heute auch viele gesagt.

"Es ist traurig, dass ich meinen Traum vom ersten Sieg in der Formel 1 nicht erreichen konnte", sagt Leclerc. "Aber hoffentlich kommt dieser Tag irgendwann in Zukunft. Dafür werde ich arbeiten."

Mit Bildmaterial von LAT.

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