Daniel Ricciardo: Helmut Marko übt keinen "unangemessenen Druck" aus
Wie Racing-Bulls-Fahrer Daniel Ricciardo die Schlussphase der Formel-1-Saison 2024 erlebt und wie er mit einem möglichen Cockpitverlust am Jahresende umgeht
Daniel Ricciardo mit Red-Bull-Sportchef Helmut Marko in der Saison 2024
Foto: Motorsport Motorsport
Ein Fahrer aus dem aktuellen Red-Bull-Kader muss wohl weichen, damit die Energydrink-Marke zur Formel-1-Saison 2025 wie angekündigt Liam Lawson in einem seiner beiden Teams unterbringen kann. Und so muss sich Daniel Ricciardo bei Racing Bulls fragen: Hat er 2024 genug getan, um auch im nächsten Jahr dort im Rennauto zu sitzen?
Er selbst bejaht zunächst ausdrücklich die Frage, ob er die Saison zu Ende fahren könne. Dann sagt er: "Ich bin lange genug dabei in der Formel 1. Also wer weiß? Aber wenn ich weiter meine Leistung bringe, dann hat Red Bull keinen Grund, etwas zu unternehmen. Dabei möchte ich es unterm Strich belassen. Ich weiß: Wenn ich meine Leistung bringe, dann passt es. Deshalb konzentriere ich mich auf mich selbst."
Doch die eigene Leistung ist in der Formel 1 nur die halbe Miete. Interessant ist auch der Vergleich zum Teamkollegen, der mit gleichem Material antritt. Und dieser Vergleich fällt negativ aus für Ricciardo: Er liegt derzeit 5:10 im Qualifying und 6:18 im Rennen zurück gegen Yuki Tsunoda, der auch in der Fahrerwertung mit 22:12 Punkten vorne ist.
Wie sehr sich Helmut Marko bemerkbar macht
Wird Red-Bull-Sportchef Helmut Marko deshalb mal laut hinter den Kulissen? Ricciardo winkt ab: "Ich verspüre keinen unangemessenen Druck. Ich habe nicht plötzlich eine Hand auf meiner Schulter gespürt, die mich in ein Zimmer gezerrt hätte, wo mir gesagt worden wäre, 'tu dies oder das'. Ich weiß schon selbst, worauf es ankommt. Und ich kenne Helmut nun schon sehr lange. Wir alle wissen, worauf es ankommt."
Dann betont Ricciardo nochmals: "Er hat mich nicht unangemessen oder unfair unter Druck gesetzt, gar nicht. Wahrscheinlich wird es etwas überspitzt, was er in den Medien sagt."
Er selbst wisse dergleichen auch gut einzuordnen, schließlich sei er schon seit Jahren im Geschäft. "Ich habe mich wahrscheinlich daran gewöhnt", sagt Ricciardo. "In jüngeren Jahren bist du immer ein bisschen neugieriger: Was sagen und denken die Leute über mich?"
"Aber irgendwann kommst du an den Punkt, an dem du erkennst, dass die Wochenenden stressiger werden und auch der Sport. Es wird ja so viel geredet und an Themen durchgekaut. Da kannst du unmöglich alles verfolgen."
Ricciardo: Unter Druck funktioniere ich am besten
Diese Aussagen will Ricciardo nicht als "Medienkritik" verstanden haben. "Ich muss mich einfach auf mich selbst konzentrieren, denn Leistung ist alles", meint er. "Was andere sagen, das spielt eigentlich keine Rolle. Es kommt auf meine Hände und meine Füße an im Cockpit. Darauf konzentriere ich meine gesamte Energie." Das müsse auch in den restlichen Saisonrennen seine Einstellung sein.
"Und wenn ich mal etwas nachlasse, dann rüttle ich mich selbst wieder wach, weil es mir wichtig ist", sagt Ricciardo. Er fühlt sich von seiner Ausgangslage bei Racing Bulls nur angespornt: "Wenn etwas mehr auf dem Spiel steht und der Druck größer wird, dann weckt das in mir nur den Ehrgeiz und lässt mich nicht zu sehr entspannen."
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