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Daniel Ricciardo: Rennleitung steht zu sehr unter Druck

Das kontroverse Saisonfinale in Abu Dhabi ist für Daniel Ricciardo ein deutliches Zeichen, dass die Rennleitung zu sehr unter Druck steht und gesetzt wird

Für Daniel Ricciardo ist das kontroverse Formel-1-Finale in Abu Dhabi ein Zeichen, dass auf der Rennleitung mittlerweile ein zu großer Druck herrscht. Michael Masi musste unter der Beobachtung von Millionen von Fans und unter der Lobbyarbeit von Mercedes und Red Bull eine Entscheidung treffen, die den Ausgang der Weltmeisterschaft auf jeden Fall beeinträchtigen würde.

Am Ende entschied er sich dafür, die letzte Runde noch einmal freizugeben und Lewis Hamilton und Max Verstappen ohne weitere Fahrzeuge dazwischen in das direkte Duell zu schicken - auch wenn Verstappen dank der frischeren Reifen die deutlich besseren Karten hatte und am Ende Weltmeister wurde.

Doch egal, wie es ausgegangen wäre: Die Diskussionen wären am Ende wahrscheinlich immer da gewesen. "Der Sport hat mittlerweile generell eine hohe Aufmerksamkeit", sagt McLaren-Pilot Daniel Ricciardo. "Das ist in gewisser Hinsicht großartig, aber es setzt wahrscheinlich auch andere unter Druck, die diesen Druck wahrscheinlich nicht wollen oder nicht gewohnt sind."

Früher habe es diesen Druck von außen nicht gegeben, vor allem nicht in den sozialen Medien, die für die Formel 1 erst in den vergangenen Jahren zum Thema wurden. "Es ist schwer, in die Vergangenheit zurückzublicken und sich zu fragen, wann ein Rennleiter oder Steward so viel in den Medien war. Es war ziemlich einzigartig und eine Art unbekanntes Territorium", meint Ricciardo.

"Müssen Schritt zurückgehen"

"Ich weiß nicht, ob unfair das richtige Wort ist, aber ich denke, dass es in dieser Situation schon etwas Aufregung gab", so der Australier über die Situation. Denn der WM-Kampf hatte sich zuvor schon mit zwei rennendenden Kollisionen der Titelrivalen plus der zahlreichen kritischen Szenen in Saudi-Arabien in der Woche zuvor aufgestachelt.

"Ich denke, dass es einige Dinge vielleicht zu sehr hervorgehoben hat und dann den Druck auf die nächste Situation erhöht hat", so Ricciardo.

"Es fühlte sich schon ein bisschen intensiv an, und ich denke, jeder sollte einfach einen Schritt zurückgehen. Uns allen sind Rollen zugeteilt und was auch immer, und es ist so, dass diese Person aus einem bestimmten Grund da ist. Diese Person ist da, lass sie das machen."

Gleiches gilt für die Lobbyarbeit der beiden Spitzenteams, die für Ricciardo zu noch mehr Chaos geführt hat. "Es sollte weniger Einfluss geben", fordert er."Lasst die Leute einfach mit weniger Druck machen und schaut dann, was dabei herauskommt."

Norris und Ricciardo stehen hinter Masi

Ricciardos McLaren-Teamkollege Lando Norris fordert vor allem Konstanz, auch wenn für ihn "99 Prozent der Dinge sehr gut" seien. Verständnis hat er aber für menschliche Fehler: "Auch wir als Fahrer machen Fehler, und das ist natürlich für alle leicht zu sehen dann. Und das Gleiche gilt für sie", sagt er. "Es ist nicht einfach, und Fehler zu machen, ist einfach menschlich."

Norris unterstützt Masi, dessen Zukunft als Formel-1-Rennleiter offen ist. Entscheidungen über die zukünftige Rennleitung sollen in den kommenden Tagen verkündet werden. "Viele Dinge, der er getan hat, waren großartig", lobt Norris. "Es geht einfach darum, diese kleinen Dinge auszubügeln, die einen großen Einfluss haben können, was wir nicht wollen."

"Wenn Michael bleiben möchte, dann sollte er auch bleiben", schließt sich auch Ricciardo an. "Ich denke nicht, dass ein Event das große Gesamtbild malen sollte."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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