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Daniel Ricciardo und McLaren: Warum der Knoten noch nicht geplatzt ist

Noch steht Daniel Ricciardo mit McLaren nicht da, wo er stehen will - Warum Lando Norris' starke Pace für ihn Fluch und Segen zugleich ist und wie er damit umgeht

Für Daniel Ricciardo war der Österreich-Grand-Prix ein ermutigender Schritt mit McLaren. Nach einem frustrierenden Qualifying startete der Australier nur von Platz 13. Allerdings machte er beim Start zwei Plätze gut, holte beim Restart nach dem Safety-Car noch ein paar mehr und kam schließlich als Siebter ins Ziel.

Im Kontext seiner ersten Formel-1-Saison mit McLaren war ein Nettogewinn von sechs Plätzen ein gutes Rennen für Ricciardo. Das einzige Problem war, dass sein Teamkollege Lando Norris ein großartiges Rennen lieferte. Er startete als Zweiter und wurde schließlich Dritter, nachdem er eine umstrittene Strafe kassiert hatte.

Der Unterschied zwischen beiden McLaren-Fahrern - der eine absolut auf der Höhe seines Könnens und jedes Wochenende überragend, der andere mit Anpassungsschwierigkeiten an das Auto kämpfend - ist auch nach neun Rennen unübersehbar.

Ricciardo: Saison bisher unerwartet schwierig

Als Teamplayer ist Ricciardo natürlich froh, dass Norris Fortschritte macht und den MCL35M nach vorne bringt. Aber es macht ihm das Leben nicht leichter, da die ganze Welt seine Form infrage stellt. Doch der 32-Jährige hat beschlossen, sich keine allzu großen Sorgen über die Pace seines jungen Teamkollegen zu machen.

"Ich habe das Gefühl, dass es bisher aus welchen Gründen auch immer eine sehr unerwartete und schwierige Saison war, gerade was die Pace angeht", sagte er nach dem Rennen in Österreich im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Und ich denke, der einfachste Weg für mich, nach vorne zu kommen, ist, das zu akzeptieren."

"Habe ich mehr erwartet? Auf jeden Fall. Aber ich denke, wenn ich jetzt jedes Wochenende mit der Erwartung antrete, schneller als Lando zu sein - oder was auch immer -, werde ich mich wahrscheinlich nur ärgern. Offensichtlich fehlt noch etwas."

Daniel Ricciardo, McLaren MCL35M, Sergio Perez, Red Bull Racing RB16B, and Charles Leclerc, Ferrari SF21

Daniel Ricciardo, McLaren MCL35M, Sergio Perez, Red Bull Racing RB16B, and Charles Leclerc, Ferrari SF21

Foto: Sam Bloxham / Motorsport Images

"Ich will nicht, wie sagt man, die weiße Flagge schwenken oder mich dem ergeben. Ich werde mich einfach nicht darauf konzentrieren oder zu viel Energie darauf verschwenden, und einfach akzeptieren, dass er sehr gut fährt. Das Ziel ist natürlich, näher heranzukommen und auch dem Team zu helfen", erklärt Ricciardo.

Mit anderen Worten: Er muss sich einfach auf das konzentrieren, was er tut: "Genau das ist es. Man kann sich schnell in anderen Dingen verlieren. Und vielleicht ist das jetzt die weise Art des 32-Jährigen in mir. Aber ich denke, ich muss mich einfach auf mich selbst konzentrieren, und dann kann ich hoffentlich weiter daran arbeiten."

Um die Zeit in Monaco und Baku herum räumte Ricciardo ein, dass der bevorstehende Tripleheader auf "normalen" Strecken, mit zwei Rennen am gleichen Ort, eine große Chance für ihn wäre, mehr darüber zu lernen, wie man das Beste aus dem Auto herausholt.

Quali flop, Rennen top: Fortschritte in Spielberg

Sein Wochenende beim Frankreich-Grand-Prix war solide: Startplatz zehn, gefolgt von Platz sechs im Rennen, etwa 11,8 Sekunden hinter Norris im Ziel. Beim Grand Prix der Steiermark startete er als 13. und konnte sich mit einer typisch guten ersten Runde bis auf Platz acht vorarbeiten. Gute Punkte schienen möglich zu sein.

Aber ein frühes Motorproblem kostete ihn vier Plätze und führte dazu, dass er am Ende die Ziellinie dort überquerte, wo er sich qualifiziert hatte, nämlich auf Platz 13. So gesehen war das Rennen in Österreich eine Woche später mit Rang sieben ein Schritt nach vorne. "Ja, es war besser", bestätigt der McLaren-Pilot.

"Ich denke, es war genau der Tag, den ich gebraucht habe. Und es war natürlich schön, Siebter zu werden und Punkte für das Team zu holen. Aber ich persönlich bin im Moment offensichtlich nicht im Meisterschaftskampf, also sind die Punkte, ich will nicht sagen irrelevant, aber ich denke, das Wichtigste für mich war, einfach Spaß zu haben, mitzukämpfen und mich in eine gute Position zu bringen."

"Und genau das habe ich getan. Das Endergebnis waren ein paar Punkte, was schön ist. Ich habe es einfach genossen", sagt Ricciardo, der sich vor allem in der Startphase stark präsentierte. Er überholte George Russell und Carlos Sainz beim ersten Start und Sergio Perez (der durchs Kiesbett fuhr) und Charles Leclerc beim Restart.

"Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich alt werde, aber die ersten Runden sind verschwommen", lacht er. "Ich erinnere mich, dass ich George in Kurve 7 kassiert habe, an viel mehr erinnere ich mich nicht. Aber ich glaube, ich habe in der ersten Runde zwei Autos überholt, und beim Safety-Car-Restart habe ich zwei Autos überholt."

"Das war gut, es ging offensichtlich vorwärts. Das brauchte ich, weil ich im Qualifying keine gute Position hatte. Es war ein unterhaltsames Rennen. Ich habe gesehen, wie Leute abgedrängt wurden, und ich habe gehört, dass es einige Strafen gab."

Unterschied zu Teamkollege Norris noch zu groß

"Weil wir die großen Bildschirme und viele lange Geraden haben, kann man ein Stück weit sehen, was vor sich geht. Also habe ich manchmal eine Wiederholung gesehen, wie jemand rausgedrückt wurde, und dann habe ich gesehen, wie die Funksprüche übertragen wurden. Hoffentlich haben sich die Fans amüsiert!"

Lando Norris, Daniel Ricciardo

Ricciardos Teamkollege Lando Norris feierte in Spielberg ein weiteres Podest

Foto: Motorsport Images

Doch trotz Ricciardos offensichtlicher Zufriedenheit mit seinem Sonntagnachmittag war die Tatsache nicht zu übersehen, dass Norris trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe bei seinem Stopp die Ziellinie 40 Sekunden früher überquerte als der Australier.

Ricciardos Probleme, vor allem im Qualifying, bleiben rätselhaft. Sie halten an, trotz aller Hausaufgaben, die er und seine Ingenieure gemacht haben, während er versucht, seinen Fahrstil anzupassen. "Ein bisschen frustrierend war, dass ich im Qualifying eigentlich ziemlich glücklich war. Das Auto fühlte sich nicht perfekt an, aber recht gut an. Es fühlte sich besser an als ein Auto auf Platz 13."

"Es hat sich also alles gut angefühlt, nur ist das auf der Stoppuhr nicht zu sehen. Aber vom Gefühl her wird es besser. Vielleicht ist es nur buchstäblich ein halbes Zehntel in jeder Kurve. Und dann bin ich da. Ich weiß es nicht, aber es hat sich gut angefühlt."

Der Tripleheader gab Ricciardo wie erwartet die Möglichkeit, mehr Kilometer zu sammeln und mehr Dinge im Auto auszuprobieren. "Auf jeden Fall. Und selbst wenn ich meine Daten von der einen auf die andere Woche übertrage, mache ich viel mehr Dinge, die dieses Auto erfordert", sieht der 32-Jährige Fortschritte.

"Ich habe also das Gefühl, dass sich, sagen wir mal, mein Fahrverhalten im McLaren sehr verbessert hat, und ich denke, das war ein bisschen der Wermutstropfen am Samstag, dass sich das leider noch nicht in Rundenzeiten niedergeschlagen hat."

Ricciardo: Ich fahre den McLaren noch zu bewusst

"Vielleicht ist es also noch alles ein bisschen bewusst und ich verbringe einfach zu viel Energie damit, ihn so zu fahren. Vielleicht sind es nur noch ein paar Rennen, dann ist es mehr in meinem Unterbewusstsein, und dann kann ich das Auto mehr ans Limit bringen. Vielleicht ist es das? Wir werden sehen", sagt Ricciardo.

Nächster Halt ist Silverstone - die Strecke, auf der Australier vor genau zehn Jahren sein Formel-1-Debüt mit HRT gab. Es war keine besonders fruchtbare Strecke für ihn, und der dritte Platz mit Red Bull im Jahr 2014 blieb seine einzige Podestplatzierung.

Neu für alle in diesem Jahr ist das Sprint-Qualifying-Format. Ricciardo hofft, dass es ihm entgegenkommen wird. "So wie meine Starts in den letzten drei Rennen waren, glaube ich, dass ich in jeder ersten Runde mindestens zwei Plätze gut gemacht habe. Ein Sprint-Qualifying zu haben bedeutet also, dass ich am Sonntag wahrscheinlich weiter vorne in der Startaufstellung stehe!", blickt er voraus.

"Ich denke, man muss es wie ein Rennen behandeln. Man darf nicht selbstgefällig sein, sonst wird man am Sonntag weiter hinten starten und dann das ganze Risiko eingehen müsse. Also würde ich sagen, dass die Herangehensweise ein ganze normale ist: versuchen zu attackieren, wenn es möglich ist, und das Beste daraus machen."

Daniel Ricciardo (McLaren) beim Boxenstopp

Das Element der Boxenstopps wird Ricciardo im Sprintrennen vermissen

Foto: Motorsport Images

Gleichzeitig gibt Ricciardo zu, dass er Vorbehalte gegenüber dem Format hat. "Boxenstopps machen Spaß. Ich habe mich daran gewöhnt, Boxenstopps zu machen, und es bringt auch das Team wirklich ins Spiel. Ein guter Boxenstopp, ein Undercut oder Ähnliches kann viel bewirken. Und ich mag das Teamelement daran", verrät er.

Seinen Wechsel zu McLaren bereut Ricciardo nicht. Schließlich zeige Norris, was mit dem Auto möglich ist: "Lando hat im Moment einfach die Pace und den Speed. Der Speed ist im Auto vorhanden. Ich denke, das gibt dem Team auch eine Menge Motivation, für das nächste Jahr hart zu pushen, mit dem neuen Reglement. Aber offensichtlich hat es Klick gemacht mit dem Auto. Das ist ermutigend."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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