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Das bedeutet der Hamilton-Vertrag für den Fahrermarkt

Eine wichtige Entscheidung für die Formel 1 2019 und darüber hinaus ist gefallen: Lewis Hamilton bleibt bei Mercedes – Was das für seine Fahrerkollegen bedeutet

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1

JEP / Motorsport Images

"Na endlich!" So dürften nicht nur Fans und Experten auf die Vertragsverlängerung von Lewis Hamilton bei Mercedes reagiert haben, sondern auch einige Fahrerkollegen des viermaligen Champions. Denn solange Hamiltons Formel-1-Zukunft offen war, solange gab es zumindest theoretische Szenarien für diverse Cockpitwechsel. Doch mit dem Verbleib von Hamilton steht fest: Die große Überraschung wird wohl ausbleiben, zu prominenten Neuverpflichtungen kommt es voraussichtlich nicht.

Hamiltons großer WM-Rivale Sebastian Vettel jedenfalls gibt sich ungerührt und meint nur: "Keine Ahnung, warum das so lange gedauert hat. Ich hatte gedacht, es sei ziemlich klar." Genau das hatten Hamilton und Mercedes-Sportchef Toto Wolff seit Saisonbeginn 2018 immer betont: Eigentlich fehle nur noch die Unterschrift. Trotzdem hat der Vertragsabschluss – Hamilton fährt bis einschließlich 2020 für Mercedes – bis in der Woche vor dem Deutschland-Grand-Prix auf sich warten lassen.

Ricciardo: Hamilton-Vertrag ändert "nichts"

Die Konkurrenz nimmt's zur Kenntnis, mehr nicht. Vettel etwa sagt: "Was die anderen tun, spielt für mich keine Rolle. Ich habe mein Cockpit und mein Ziel, weiß, was ich erreichen will. Das ist alles, was zählt." Auch Daniel Ricciardo, der zwischendurch auf ein Mercedes-Cockpit spekuliert hatte, äußert sich wenig überrascht: "Ich wusste, dass er unterschrieben würde." Allerdings verändere der Hamilton-Neuvertrag "nichts" an seiner eigenen Situation, meint Ricciardo. Er habe noch immer keine Entscheidung getroffen, ob er bei Red Bull bleibe oder das Team verlasse.

Immerhin deutet der Australier an: Die Vertragslaufzeit von Hamilton und Mercedes könne Schule machen, vielleicht auch in seinem eigenen Fall – schließlich wird 2021 ein neues Formel-1-Reglement eingeführt, von dem derzeit nicht klar ist, wem es am ehesten in die Karten spielt. "Bei all diesen Veränderungen", sagt Ricciardo, "würde ich ungern einen langfristigen Vertrag unterschreiben. Drei Jahre sind schließlich eine lange Zeit. Und vielleicht sitze ich bis dahin irgendwo an einem Strand!"

Andere wiederum wären froh, sie würden in naher Zukunft die Chance auf ein Topcockpit erhalten. So auch Esteban Ocon von Force India, der auf dem Papier ein möglicher Hamilton-Nachfolger ist. Daraus macht er auch keinen Hehl: "Natürlich: Ich bin ein Mercedes-Junior. Und in der Zukunft ist es ein Ziel für mich, dieses Cockpit zu übernehmen. Doch Lewis hat es verdient. Er leistet gute Arbeit. Er ist Weltmeister und sehr nützlich für Mercedes. Und ich bin zufrieden mit meiner Situation."

Bekommt Valtteri Bottas erneut den Zuschlag?

Vielleicht rechnet sich Ocon auch einfach nur Chancen auf das zweite Mercedes-Auto neben Hamilton aus? Denn die Silberpfeile haben Hamilton bestätigt, nicht aber Valtteri Bottas. Letzterer steht nur noch bis zum Jahresende unter Vertrag. Was danach kommt, ist offen. Doch auch Bottas selbst gibt sich entspannt, macht sich nichts aus der neuen Situation seines Teamkollegen oder aus der Tatsache, dass er seit 2017 immer nur einen Einjahresvertrag erhalten hat. "Du gibst immer dein Bestes für ein gutes Ergebnis – auf eine schnelle Runde, in einem Rennen, in einer kompletten Saison. Ich wüsste nicht, warum ein Vertrag über ein, zwei oder drei Jahre da einen Unterschied machen sollte", meint er.

In jedem Fall, so Bottas weiter, entscheide er komplett in Eigenregie über seine sportliche Zukunft. "Ich führe alle Verhandlungen selbst. Ich spreche nämlich am liebsten von Angesicht zu Angesicht", erklärt der finnische Rennfahrer und fügt hinzu: "Ich habe großen Respekt vor meinem Management-Team. Seit 2008 haben sie mir dabei geholfen, mich dort hinzubringen, wo ich heute stehe. Doch ab einem gewissen Punkt hatte ich den Eindruck, ich sollte es lieber selbst in die Hand nehmen, weil ich an meiner eigenen Zukunft interessiert bin. Und das Einfachste ist, es von Angesicht zu Angesicht mit deinem Chef zu besprechen. So mache ich das." Was dabei herauskommt, ist offen.

Fest steht nur: Mit Hamilton bei Mercedes, Vettel bei Ferrari und Max Verstappen bei Red Bull haben nun alle drei Formel-1-Topteams einen Fahrer für die mittelfristige Zukunft unter Vertrag, könnten beim zweiten Fahrzeug aber kurzfristig noch umbesetzen. Sowohl Bottas als auch Kimi Räikkönen und Ricciardo sind nach 2018 vertragsfrei, außerdem McLaren-Fahrer Fernando Alonso. Letzterer lässt sich aber ebenfalls nicht von Hamiltons Verbleib bei Silber beeindrucken: "Das ändert gar nichts", meint Alonso. "Ich entscheide nach dem Sommer" – auch darüber, ob er überhaupt weiter Formel 1 fahren will.

Es wird weiter spekuliert ...

Und weil noch nicht alle Antworten auf die offenen Fragen zum Fahrermarkt vorliegen, wird es weiter Spekulationen geben – über die Zukunft von Räikkönen, ein mögliches Karriereende von Alonso, den zweiten Platz bei Mercedes und mehr. Ocon findet's gut: "Gerüchte sind immer gut für einen Fahrer. Es bedeutet, die Leute sprechen über dich. Es bedeutet, du machst deine Arbeit auf der Strecke gut. So sehe ich das. Denn wenn mal niemand mehr über dich spricht, dann fangen die Schwierigkeiten an …"

Soll heißen: Im Gespräch zu bleiben, ist gut für's Geschäft. Dann öffnen sich Türen, die sonst vielleicht verschlossen bleiben würden. Siehe Charles Leclerc von Sauber, der schon seit Monaten als Räikkönen-Nachfolger gehandelt wird – und mit Leistung auf der Rennstrecke überzeugt. Die große Frage in seinem Fall lautet wohl eher: Wann sitzt er im Ferrari? Und nicht: ob?

Und Vettel? Er kann sich schon jetzt auf weitere Duelle mit Hamilton einstellen. Die beiden dominierenden Fahrer des vergangenen Jahrzehnts mit jeweils vier WM-Gesamtsiegen seit 2010 fahren auch über die Saison 2018 hinaus gegeneinander und um weitere Titel. Diese Aussicht begeistert Vettel: "Du willst es mit den Besten aufnehmen – und Lewis ist schon seit seinem Debüt in der Formel 1 einer der Besten", sagt Vettel, der in der Hybrid-Ära im Titelkampf bisher stets unterlegen war. Doch er gibt sich kämpferisch: "Ich freue mich auf weitere Duelle – sofern es dann genau andersrum ausgeht."

Casper Bekking James Roberts und Edd Straw haben zu diesem Artikel beigetragen

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