Daten zeigen: Warum es Latifi eigentlich "sicher" in Q2 geschafft hätte
Nicholas Latifi hadert über ein verpasstes sicheres Q2, denn plötzlich gab es Probleme an seinem Auto - Zudem kämpft er mit einem schief stehenden Lenkrad
Trotz des umfangreichen Updates an seinem Williams wurde Nicholas Latifi im Qualifying von Le Castellet wieder einmal nur 20. und Letzter. Doch der Kanadier hatte mit einigen Problemen an seinem Auto zu kämpfen und ist sich sicher, dass er ohne diese "sicher durch Q1" gekommen wäre.
"Aber irgendetwas ist auf meiner letzten Runde passiert. Wir müssen schauen, ob etwas am Auto kaputtgegangen ist", sagt Latifi. "Ich war im ersten Sektor schon fünf oder sechs Zehntelsekunden schneller als zuvor und hätte danach ebenfalls noch etwas Zeit gutgemacht."
"Ich hätte acht Zehntelsekunden schneller sein müssen, aber ab der Schikane ging gar nichts mehr. Irgendetwas ist weggeflogen und ich habe eine Menge Grip verloren. Das war frustrierend", sagt Latifi.
Seine angesprochenen acht Zehntelsekunden hätten Latifi auf Platz acht gebracht. Natürlich muss man den Aussagen eines Piloten nicht immer 100 Prozent Glauben schenken, doch tatsächlich stützen die Daten die Aussagen des Kanadiers.
Latifi war im ersten Sektor vier Zehntelsekunden schneller als seine eigene Zeit und fuhr danach weitere grüne Minisektoren, sodass die angesprochenen fünf oder sechs Zehntelsekunden bis zur Schikane durchaus hinkommen können.
Danach fuhr Latifi nur in vier von 15 Minisektoren schneller als zuvor und war in beiden Sektoren somit langsamer. Selbst wenn er nur seine vier Zehntelsekunden Vorsprung aus dem ersten Sektor gehalten hätte, hätte er den Sprung in Q2 geschafft.
Latifi kämpft mit schiefem Lenkrad
Hinzu kommt bei ihm, dass er schon das ganze Wochenende über ein Lenkrad klagt, das nicht zentral ausgerichtet ist, sondern auf den Geraden immer leicht schief steht. "Das ist schon das ganze Wochenende so. Wir konnten es bislang nicht lösen, und unter Parc ferme können wir es auch nicht für das Rennen lösen", hadert er.
"Das ist extrem störend und frustrierend als Fahrer, wenn dein Lenkrad nicht gerade ist", so Latifi.
Williams tut das jedoch als "ziemlich kleines Problem" ab, kann aber keine Lösung anbieten: "Ich denke, in der Vergangenheit wäre es einfacher gewesen, das Problem zu beheben, denn wir hätten uns gestern Abend so viel Zeit nehmen können, wie wir wollten, um das Auto zu zerlegen und es zu finden", sagt Dave Robson, der Leiter für Fahrzeugperformance.
"Jetzt, mit den stark eingeschränkten Arbeitszeiten, ist es natürlich etwas schwieriger, das zu tun", so Robson, der aber meint: "Es hat ihn vielleicht ein bisschen gestört, aber ich glaube nicht, dass es so schlimm ist, um ehrlich zu sein."
Albon schafft es in Q2
Trotzdem scheint das Upgrade von Williams zu funktionieren. Zwar muss sich Latifi laut eigener Aussage noch daran gewöhnen, aber "die Pace war locker im Auto", sagt er.
Teamkollege Alexander Albon hat es zudem wieder in Q2 geschafft - trotz eines Drehers am Ende von Q1, den er auf Rückenwind schiebt. Der Thailänder hatte aber Glück, dass die Zeit von Mick Schumacher gestrichen wurde, sonst hätte er es nicht geschafft. "Wir waren wieder in Q2, das ist positiv", sagt er.
Zwar hatte Platz acht im dritten Training Hoffnung auf mehr gemacht, "aber man muss realistisch sein", so Albon. "Platz 15 sieht vielleicht nach einer Enttäuschung aus, aber es ist trotzdem positiv."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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