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Domenicali versichert: Kein Formel-1-Fahrer wird mundtot gemacht

Formel-1-CEO Stefano Domenical reagiert auf das umstrittene FIA-Verbot und versichert, dass der Sport den Fahrern weiter als Plattform dienen werde

Domenicali versichert: Kein Formel-1-Fahrer wird mundtot gemacht

Im Zuge der ersten Präsentationen diverser Formel-1-Teams haben zuletzt immer mehr Fahrer ihre Unzufriedenheit mit der neuen FIA-Regel ausgedrückt, die politische Kommentare ohne vorherige schriftliche Genehmigung unter Strafe stellt.

Zu ihnen zählen etwa Valtteri Bottas von Alfa Romeo oder Williams-Kollege Alex Albon, der davon sprach, dass alle Fahrer angesichts dieser Verschärfung "besorgt" seien.

Einer, der sich nun bemüht, die Wogen zu glätten, und gleichzeitig mehr Klarheit seitens der FIA in dieser Angelegenheit einfordert, ist Formel-1-CEO Stefano Domenicali. In einem Interview mit der britischen Zeitung 'The Guardian' versichert er: "Die Formel 1 wird nie jemandem einen Maulkorb verpassen."

"Jeder will reden, also ist es umso besser, wenn man eine Plattform hat, um zu sagen, was man will, und zwar auf die richtige Art und Weise. Die Position unseres Sports, der immer globaler, multikultureller und wertvoller wird, bietet uns eine große Chance."

"Wir sprechen hier von 20 Fahrern, zehn Teams und vielen Sponsoren, die unterschiedliche Ideen und Ansichten haben", erklärt Domenicali weiter. "Ich kann nicht sagen, der eine hat recht, der andere hat unrecht. Aber es ist richtig, ihnen bei Bedarf eine Plattform zu geben, um ihre Meinungen offen zu diskutieren."

Domenicali in Kontakt mit den Fahrern

An diesem Ansatz wolle der Sport auch weiter festhalten: "Das sollte die Linie unseres Sports sein, jedem die Möglichkeit zu geben, auf die richtige Art und Weise zu sprechen, nicht mit aggressiven Tönen oder um zu beleidigen, sondern mit Respekt."

Dass die Fahrer die neue FIA-Klausel mit Besorgnis aufgenommen haben, ist Domenicali nicht entgangen. "Wir beobachten die Situation weiter", sagt er und sucht den direkten Kontakt: "Wir halten die Fahrer auf dem Laufenden. Wir treffen uns mit der Fahrergemeinschaft GPDA, um die Situation zu besprechen."

"Wir überlegen, wie wir den Fahrern erlauben können, sich in unserem Sport als menschliche Wesen offen zu zeigen. Athleten können sehr emotional und leidenschaftlich sein, wenn es um bestimmte Dinge geht, und sie müssen das konstruktiv mit Menschen besprechen, denen sie vertrauen", so der Italiener.

Auch die FIA will keinen Maulkorb

Dabei glaubt Domenicali, dass die FIA die Position der Formel 1 teile, dass es den Fahrern erlaubt sein sollte, sich zu äußern. In naher Zukunft erwartet er eine Konkretisierung.

"Wir sprechen hier über eine Regelung, und der Regulator ist die FIA", sagt er. "Ich glaube, dass die FIA klarstellen wird, was in Bezug auf bestimmte Orte zulässig ist. Ich bin mir sicher, dass die FIA dieselbe Ansicht wie die Formel 1 vertritt, aber sie ist Teil eines olympischen Verbandes, also gibt es gewisse Protokolle."

Die FIA ist seit 2011 ein vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannter Verband und hat sich der Olympischen Charta verpflichtet. Damit erklärte sie auch die vorgenommene Anpassung im Internationalen Sportkodex (ISC) unter Artikel 12.2.1.n.

"Der ISC wurde im Einklang mit der politischen Neutralität des Sports als universelles ethisches Grundprinzip der Olympischen Bewegung aktualisiert", so der Dachverband.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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