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Trainingsbericht

Dreimal rote Flagge und Bestzeit für Verstappen beim Auftakt in Baku

Das war das erste Freie Training zum Grand Prix von Aserbaidschan: Crashs von Charles Leclerc und Franco Colapinto, erfolgreicher Unterbodentest von Red Bull

Dreimal rote Flagge und Bestzeit für Verstappen beim Auftakt in Baku

Max Verstappen startete mit Bestzeit in das Rennwochenende in Baku

Foto: LAT Images

Jede Menge Action zum Auftakt in Baku: Gleich dreimal gab's im ersten Freien Training zum Grand Prix von Aserbaidschan 2024 eine rote Flagge - und am Ende eine Bestzeit von Max Verstappen. Der Red-Bull-Fahrer meisterte den Stadtkurs am Kaspischen Meer in 1:45.546 Minuten und verwies Lewis Hamilton (Mercedes/+0,313) und Sergio Perez (Red Bull/+0,376) auf die Plätze.

Für Red Bull und Mercedes war es insofern ein besonders wichtiger Trainingsauftakt, als beide Teams an diesem Wochenende mit "neuen" Unterbodenkonfigurationen unterwegs sind. Mercedes fährt streng genommen wieder mit dem alten Unterboden, vor dem jüngsten Update, das nicht nach Wunsch funktioniert hat. Und Red Bull hat seit Monza an der Unterbodengeometrie gefeilt. Offenbar mit Erfolg, zumindest der ersten Ergebnisliste nach.

Ferrari belegte im ersten Training die Positionen 5 (Carlos Sainz/+0,627) und 9 (Charles Leclerc/+1,062). Für Leclerc gab's die erste große Schrecksekunde nach 26 Minuten. Er rutschte in Kurve 15 geradeaus. Kurz zuvor hatte ihn sein Renningenieur noch instruiert, er möge die letzte Kurve (16) etwas lockerer anbremsen als in den Runden davor. Doch so weit kam er nicht.

 

Die folgende Unterbrechung der Session wegen der Bergung des Ferrari dauerte acht Minuten. Leclerc, ein erklärter Baku-Spezialist, lag zum Zeitpunkt seines Unfalls mit einer Bestzeit von 1:46.608 Minuten in Führung. Bis zum Ende des Trainings konnte er diese Zeit nicht mehr verbessern, sodass er auf Rang 9 abrutschte.

Zum Thema:

 
 

Ergebnis, 1. Freies Training
Ticker: Paddock live mit Ruben Zimmermann
Stream: Analyse live auf YouTube (20:00 Uhr)

Ein paar Minuten später wurden schon wieder - zum dritten Mal - rote Flaggen geschwenkt. Williams-Rookie Franco Colapinto, der seit Monza anstelle von Logan Sargeant fährt, verlor in Kurve 4 das Heck außer Kontrolle und krachte mit der linken Seite in die Leitplanken. "Sorry dafür, Jungs", entschuldigte er sich am Boxenfunk.

 

Fehler, die Baku als Highspeedkurs mitten in der City gerade am Freitagmorgen, wenn der Asphalt noch "grün" ist, regelrecht provoziert. Nico Hülkenberg erklärt: "Du hast vier, fünf Riesenbremszonen, in denen du die Energie in kürzester Zeit zusammenstauchen musst. Da ist wichtig, dass du Vertrauen hast. Dafür musst du ab und zu auch das Gehirn ausschalten. Weil mit gesundem Menschenverstand ist das nicht zu erklären."

Baku sei "wild" und "absurd", sagt der Haas-Fahrer im Interview mit ServusTV

: "Es ist halt eine extreme Bremsstrecke. Wilde Strecke. Die Speeds, die wir hier erreichen ... Ich glaube, ich bin hier mal 370 gefahren mit DRS! Solche Speeds auf einem Straßenkurs sind schon ungewöhnlich."

Colapinto hatte sich eigentlich vorgenommen, dass ihm genau so etwas nicht passiert: "Das Ziel ist, mich langsam zu steigern", meinte er am Donnerstag. "Ich denke, es ist sehr ähnlich wie in Monza. In Monza kannte ich das Auto nicht. Jetzt kenne ich die Strecke nicht. Es ist also immer eine Sache, die man erst lernen muss." Aber: "Drei Freie Trainings sind mehr als genug, um die Strecke zu lernen."

"Ich bin noch nicht auf vielen Stadtkursen gefahren, aber ich hoffe, dass ich mich im Simulator gut vorbereitet und mit dem Team hart gearbeitet habe, um schnell genug zu sein. Ich denke, dass wir ein wirklich gutes Auto haben, mit dem wir in die Punkte fahren können. Wir werden Schritt für Schritt vorgehen, Sitzung für Sitzung, und dann sehen, wo wir am Ende stehen."

Die Session war noch keine Viertelstunde alt, als die Session zum ersten Mal unterbrochen werden musste. Bei Kurve 12 lag ein kleines, aber scharfkantiges Metallteil, das beim Überfahren womöglich Reifenschäden auslösen hätte können. Ein Sportwart huschte schnell auf die Strecke, um das Teil aufzusammeln, und danach konnte der Trainingsbetrieb weitergehen.

 

Ein paar Minuten später wurde dann Esteban Ocon plötzlich langsam. "Ich habe ein Problem. Keine Power", meldete er am Boxenfunk. Ocon wurde angewiesen, "Szenario 12" zu befolgen, und rollte daraufhin aus eigener Kraft gemächlich an die Box zurück. Dort sagte ihm sein Renningenieur: "Okay, Esteban, das ist leider das Ende der Session." Nach nur drei Runden. Ursache: Powerunit.

Außerdem interessant: Lando Norris (McLaren) wurde mit 0,481 Sekunden Rückstand Vierter. Oliver Bearman, der bei Haas den gesperrten Kevin Magnussen ersetzt, war um 0,162 Sekunden schneller als Hülkenberg und belegte Platz 11. Und Pierre Gasly (18./Alpine) und Guanyu Zhou (19./Sauber) hatten mehr als drei Sekunden Rückstand.

Wo kann man den Grand Prix von Aserbaidschan live sehen?

Die gute Nachricht: Auch im deutschen Free-TV gibt's Baku live zu sehen! Aber selbst wenn RTL nicht dabei ist: Der YouTube-Kanal von Formel1.de lässt die deutschen Motorsportfans nie im Stich. Dieses Wochenende steigt die tägliche F1-Show mit der Stammbesetzung Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll jeweils um 20:00 Uhr. Am Freitag wie immer inklusive Longrunanalyse mit Kevin Hermann, powered by PACETEQ, und Technikanalyse mit Stefan Ehlen.

Der Grand Prix am Sonntag startet um 13:00 Uhr deutscher Zeit. In Deutschland überträgt diesmal RTL live. Der Kölner Privatsender steigt ab 12:00 Uhr in die Vorberichte ein. Noch besser dran sind die österreichischen TV-Zuschauer: ServusTV geht bereits ab 11:00 Uhr live auf Sendung.

Das Qualifying am Samstag zeigt RTL hingegen nicht live. Die Session beginnt um 14:00 Uhr deutscher Zeit. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Baku/Aserbaidschan!)

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