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Dschidda: Wie Tilke in Rekordzeit eine einzigartige Formel-1-Strecke schuf

Streckenarchitekt Carsten Tilke gibt exklusive Einblicke in den Bau der neuen Formel-1-Strecke in Dschidda und erklärt, was den Kurs besonders macht

In weniger als einem Jahr meisterte Streckenarchitekt Carsten Tilke die Herausforderung, eine einzigartige Formel-1-Strecke in einem Land zu entwickeln und zu bauen, in dem die Königsklasse des Motorsports noch nie zuvor gefahren ist. Das Ergebnis ist der schnellste Straßenkurs aller Zeiten.

Das deutsche Architekturbüro Tilke zeichnet unter anderem für die Entwicklung und den Bau der malaysischen Rennstrecke in Sepang, des Yas Marina Circuit in Abu Dhabi und des Circuit of the Americas in Austin/Texas verantwortlich.

Mit dem brandneuen Jeddah Corniche Circuit hat sich das Unternehmen von Gründer Hermann Tilke nun gewissermaßen selbst übertroffen. Denn der brandneue Formel-1-Kurs in Saudi-Arabien wurde in weniger als zwölf Monaten gebaut.

Hermann Tilke führt die Firma gemeinsam mit seinem Sohn Carsten, der jüngst wieder die Hafenstadt Dschidda besucht und mit der niederländischen Ausgabe von 'Motorsport.com' über den aktuellen Stand der Dinge gesprochen hat.

In den vergangenen Monaten haben sich viele gefragt, ob der Straßenkurs mit 27 Kurven rechtzeitig fertig wird oder ob sich die Formel 1 für den vorletzten Grand Prix der Saison eine Ersatzlocation suchen muss. Doch die Sorgen waren umsonst, wenngleich Tilke zugeben muss: "Es war wirklich ein Monsterjob."

Tilke: "Eines unserer ehrgeizigsten Projekte"

"Für das gesamte Projekt hatten wir weniger als ein Jahr Zeit. Der Bau begann erst im April. Wir haben schon viele große Formel-1-Strecken entwickelt, aber noch nie in einem so kurzen Zeitraum. Das ist wirklich ein neuer Weltrekord für uns."

Mit der Fertigstellung der Strecke in Dschidda geht für Tilke eines der ehrgeizigsten Projekte in der Geschichte des Unternehmens zu Ende. "Jedes Formel-1-Projekt ist natürlich ehrgeizig. Man muss immer etwas in kurzer Zeit realisieren und man arbeitet immer mit verschiedenen Kunden, verschiedenen Ländern und verschiedenen Kulturen zusammen, daher ist jedes Projekt ehrgeizig."

"Aufgrund der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung stand, ist dies jedoch definitiv eines der ehrgeizigsten Projekte, die wir bisher durchgeführt haben", sagt der Streckenarchitekt weiter. "Wir haben vor einem Jahr damit begonnen und wussten, dass es innerhalb von zwölf Monaten fertig sein musste."

Als Standort für die allererste Formel-1-Strecke in Saudi-Arabien wurde ein Küstenstreifen entlang des Roten Meeres gewählt, was die Herausforderung für Tilke noch größer machte.

"Es ist kein normaler Straßenkurs", sagt er. "Wir mussten die meisten Straßen selbst bauen und ein komplettes Entwässerungssystem installieren, was bedeutete, dass wir die gesamte Strecke um eineinhalb Meter anheben mussten. Es war also eine Menge Technik im Spiel."

"Wir hatten auch mit dem Bau einer Reihe großer Gebäude zu tun, und in der gesamten Corniche-Gegend wird weiter gebaut. Aber es wird in jedem Fall eine wunderschöne Kulisse sein, so direkt am Roten Meer", schätzt Tilke die besondere Location.

"Es handelt sich tatsächlich um ein schmales Stück Land, was die Strecke sehr eng macht. Das hat aber auch seine Vorteile, denn die Zuschauer können oft zwei Teile der Strecke sehen. An einer Stelle fahren die Autos nach rechts und an der anderen nach links. Dann hat man auch noch das Meer als Hintergrund. Das ist eine wirklich coole Kulisse."

"Es wird auch vor der Kamera großartig aussehen", ist Tilke sicher, "besonders wenn die Sonne untergeht. Jedes Mal, wenn ich dort bin - und ich war schon viele Male dort - bin ich sprachlos, wenn ich die Sonne untergehen sehe. Neben der Rennstrecke befindet sich auch eine Moschee, das schafft wirklich eine tolle Atmosphäre."

Ein Teil der Strecke führe zudem an einer Lagune entlang, "sodass man auf beiden Seiten der Strecke Wasser hat", erklärt er weiter. "Die Autos fahren dann sozusagen durch das Wasser. Das ist etwas Neues, das wir hier eingeführt haben."

Hohes Tempo: Dschidda macht Monza Konkurrenz

Neben den schönen Bildern verspricht auch die Strecke selbst spektakulär zu werden. Sie ist 6,174 Kilometer lang und hat 27 Kurven. In den meisten dieser Kurven müssen die Fahrer kaum bremsen. Das Durchschnittstempo in Dschidda liegt bei über 250 km/h.

Damit ist die Strecke der schnellste Straßenkurs im Kalender. Nur die Strecke in Monza, die als "Highspeed-Tempel" bekannt ist, hat eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit.

"Die Strecke ist wirklich sehr schnell und ich würde gerne die erste Reaktion der Fahrer hören, wenn sie von ihren ersten Runden zurückkommen", sagt Tilke und verrät: "Im Simulator war die Strecke schon sehr schön zu fahren."

"Sie ist anspruchsvoll, mit einer Reihe von schnellen Kurven einerseits und einer Kurve, die um 12 Grad überhöht ist, andererseits. Es gibt auch viele Vollgaspassagen, aber man hat es nie wirklich mit einer Geraden zu tun. Die Fahrer müssen konzentriert bleiben, vor allem weil die Mauern so nah an der Strecke stehen. Außerdem haben wir drei potenzielle DRS-Zonen. Es ist wirklich sehr schnell."

Trotz dieser drei potenziellen DRS-Zonen scheint die Zahl der Überholmöglichkeiten auf dem schnellsten Straßenkurs der Formel 1 begrenzt zu sein. Erwartet Tilke in Saudi-Arabien eine Prozessionsfahrt. "Hoffentlich nicht", antwortet er.

"Wir arbeiten eng mit der Formel 1 zusammen, mit dem Team von Ross Brawn, das auch die ersten Studien über die Strecke und das ursprüngliche Layout durchgeführt hat. Wir haben mit ihnen zusammengearbeitet und das endgültige Layout gemeinsam festgelegt."

"Sie haben eine Reihe von Simulationen mit ihrem Modell durchgeführt. Hoffentlich wird es funktionieren. Sie erwarten, dass sich die Strecke gut zum Überholen eignet."

Viel Spektakel erwartet Tilke auch in der ersten Kurve des Rennens. "Wir haben einen Stadionbereich direkt nach der ersten Kurve geschaffen, der wirklich etwas Besonderes sein wird", verrät er. Das wird etwas ganz Besonderes", sagt er. "Das ist ein sehr cooler Ort für die Zuschauer, um das Geschehen zu verfolgen."

"Außerdem kann man an dieser Stelle auch die Autos sehen, die mit hoher Geschwindigkeit in die andere Richtung fahren. Man sieht die Autos quasi kontinuierlich fahren. Ich denke, das ist der beste Platz, um das Rennen zu verfolgen", meint Tilke.

"Aber auch auf anderen Tribünen gibt es schöne Plätze, von denen man zwei verschiedene Abschnitte der Strecke sehen kann. Das ist etwas ganz Besonderes, weil die Strecke selbst so schmal ist. Außerdem liegt ein Teil der Strecke etwas höher, sodass man wirklich zwei verschiedene Abschnitte der Rennstrecke sehen kann."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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