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Eddie Jordan: Schumacher-Familie macht mit Abschottung einen Fehler

Eddie Jordan packt aus: Was er wirklich über Michael Schumacher denkt und warum die Geheimniskrämerei um ihn seiner Meinung nach ein Fehler ist

Eddie Jordan: Schumacher-Familie macht mit Abschottung einen Fehler

Eddie Jordan: Schumacher-Familie macht mit Abschottung einen Fehler

Eddie Jordan, Michael Schumachers erster Teamchef in der Formel 1 (Spa 1991), ist der Meinung, dass Corinna Schumacher durch die Geheimniskrämerei über den Gesundheitszustand ihres Mannes zu einer unfreiwillig "Gefangenen" geworden ist. Das hat Jordan nun in einem Interview mit der Plattform 'OLBG' preisgegeben.

Der 74-Jährige versteht zwar, dass "Privatsphäre sowohl im Geschäfts- wie auch im Privatleben wichtig ist", ist sich aber nicht sicher, ob die Schumacher-Familie mit Michaels Zustand nicht möglicherweise etwas offener umgehen sollte. Und zwar nicht in erster Linie, um die Neugierde von Formel-1-Fans auf der ganzen Welt zu befriedigen, sondern vor allem aus Eigeninteresse.

"Corinna Schumacher hat einige Regeln aufgestellt", sagt Jordan und bezeichnet sie als "lovely Girl". Er erinnert sich: "Ich wollte Michael am Anfang der ganzen Geschichte mal sehen, aber Corinna hat abgelehnt. Zurecht, denn zu viele Leute wollten Michael sehen."

"Jean Todt wurde das Privileg ermöglicht, ihn zu treffen. Einfach weil sie aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Ferrari heraus ein Nahverhältnis haben. Das ist total verständlich. Mir wurde das nicht gewährt, und sie haben mir gesagt: 'Eddie, wir lieben dich und wir kennen dich schon lang, aber wir brauchen Privatsphäre, um Michael zu schützen."

Jordan: Schumacher-Familie tut sich keinen Gefallen

Für die Familie entstehe durch diese Abschottung aber seiner Meinung nach eine Situation der Unfreiheit: "Es ist jetzt zehn Jahre her, und Corinna kann seither nicht mehr zu einer Party oder auch nur zu einem Abendessen gehen. Sie ist eine Gefangene, denn jeder würde mit ihr über Michael reden wollen. Aber ständig daran erinnert zu werden, das braucht sie nun wirklich nicht."

"Es ist auch für Mick schwierig, der versucht, sich eine eigene Karriere im Motorsport aufzubauen. Wenn über Mick nicht dieser Druck hängen würde, der durch seinen Vater entsteht, wäre er vielleicht ein viel besserer Rennfahrer. Aber es ist eben sein Vater, und er muss damit auch klarkommen. Meine Gedanken sind bei ihm", sagt Jordan.

Jordan weicht auf Frage im Interview aus

Interessant ist, wie ausweichend Jordan auf die Frage reagiert, ob jeder, der neugierig ist und gern wissen würde, wie es Schumacher wirklich geht, deswegen automatisch unsensibel und grausam ist. Jordan beantwortet die Frage nur äußerst schwammig, ohne auf den Kern der Frage einzugehen - und gibt damit irgendwie auch eine Antwort.

Er sagt: "Einige denken, dass Michael der beste Fahrer aller Zeiten war. Einige halten ihn für ein Genie. Andere sagen, er hat manipuliert und die Regeln umschifft, um das zu bekommen, was er wollte. Ich sage besser nicht, auf welcher Seite ich stehe. Jordan hat Schumacher eine Chance gegeben, und er ist sehr früh danach abgehauen. Was mich betrifft, ist es das, was passiert ist."

Schumacher oder Hamilton: Wer wäre besser?

Was direkt zur ewigen Frage führt, die Fans seit Jahren heiß diskutieren: Lewis Hamilton hat 2020 Schumachers Rekord von sieben WM-Titeln in der Formel 1 eingestellt. Wer von beiden ist nun der beste Fahrer aller Zeiten?

"Schumacher würde seine Ellbogen weiter ausfahren als Hamilton, aber Hamilton hat dieses Extra an Kontrolle", antwortet Jordan. "Über sechs Rennen glaube ich, dass es 3:3 ausgehen würde. Aber ich lege mich fest und sage, dass Hamilton gerade so um ein bisschen besser ist als Schumacher, wenn sie beide im gleichen Auto sitzen."

"Michael ist wie jeder Top-Qualitätsfahrer. Du kannst nicht auf so einem Niveau sein ohne Siegermentalität. Du musst aggressiv und hart sein, und Schumacher war beides. Die Kritiker erinnern sich immer an den illegalen Unterboden am Benetton und als er sein Auto in Monaco geparkt oder gecrasht hat, um die Poleposition zu holen."

Jordan kritisiert Nummer-1-Status bei Ferrari

Doch was Jordan fast noch mehr missfällt, ist, dass sich Schumacher bei Ferrari einen klaren Nummer-1-Vertrag zusichern hat lassen. Jordan war mit Schumachers erstem Ferrari-Teamkollegen Eddie Irvine eng verbunden, und in Irvines Vertrag stand demnach: "Irvine muss zur Seite fahren, damit Schumacher das Rennen gewinnen kann."

Jordan stört das: "Ich kenne keinen anderen Fahrer, der das so gemacht hat. Ferrari hat es toleriert, und sie haben viele Weltmeisterschaften damit gewonnen. Worüber also beschweren? Aber Alain Prost, Niki Lauda, Ayrton Senna oder Lewis Hamilton haben es nicht so gemacht. Das ist der Punkt, wo viele sagen, dass Schumacher zu hinterlistig war, wenn es ums Rennfahren ging."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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